Hester Birkenblatt

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Aussehen

  • Großer, sehr breit gebauter Mann, braune Haare, brauner struppiger Vollbart, die Figur lässt auf große Stärker schließen, stark behaarte Arme sind zu sehen.
  • Kleidung: einfache, robuste braune Robe, festes gutes Schuhwerk, unter der Robe Lederhosen und einfaches Hemd.
  • Waffen: Ein großer Kampfstab, den Hester als Wanderstab benutzt. Verdickte Enden oben und unten verstärken die Wucht eines Schlages. Im Gepäck: Ein verziertes Kurzschwert der kaiserlichen Garde.
  • Am linken Arm erstreckt sich eine lange Narbe
  • Gesicht: Aus dem Bartgestrüpp schauen zwei freundliche blaue Augen und eine große breite Knollennase.

Geschichte

Kindheit

Hester Birkenblatt ist mein Name, er wurde mir vom ehrwürdigen Orden der Chindanna gegeben, als mich Priester Garson am Tag der Birkenblüte vor dem Chindannatempel in Lossa, das im nördlichen Teil der Mittellande liegt, fand. Es ist nichts ungewöhnlich, dass Waisenkinder oder ungewollte Kinder dem Tempel überantwortet werden, vor allem wenn es keinen Bantiala Kult in der Nähe gibt. Der Orden nahm mich also auf und erzog mich nach den Regeln der Göttin. Garson und dessen Frau Myra, ebenfalls eine Priesterin wurden so zu meinen Eltern. Mit sechs Jahren brachte mir Myra lesen und schreiben bei, des Weiteren musste ich im Tempel bei verschiedenen Aufgaben mithelfen. Mit acht Jahren wurde ich dem Templer Maros zugeteilt, einem etwas älteren jovalen Mann, der mich nach Lossa mitnahm und mich an den Arbeiten des Tempels mitwirken lies. An körperlicher Arbeit mangelte es über die Jahre nie, es gab immer genug zu tun. Eines meiner schönsten Erlebnisse meiner Jugend ist die Einweihung der neuen Mühle zu Lossa in meinem dreizehnten Lebensjahr. Wir hatten über ein Jahr an dem Gebäude gearbeitet und alle waren entsprechend froh. Die schwere körperliche Arbeit machte mich über die Jahre zu einem sehr kräftigen jungen Mann, meine Statur wurde des Öfteren mit der eines Bären verglichen, und es wurden Witze aufgrund des großen Gegensatzes meines Aussehens zu meinem sanft anmutenden Namen gemacht. Neben der Arbeit wurde dreimal am Tag die Messe gelesen, die der gesamte Orden besuchte.

Mit dem zehnten Lebensjahr musste ich auch die Lehrstunden der Priester besuchen, die die Lehren der Chindanna uns zeigten und erklärten. Der Grund für diese Lehrstunden war, dass Garson und Myra wollten, dass aus mir eines Tages ein Templer wurde. Die ersten vier Jahre war ich allerdings ein eher schlechter Schüler, da ich die Theorie als langweilig empfand. Mit der Zeit reifte jedoch in mir die Erkenntnis, dass ich mich zum Templer berufen fühlte: Ich wollte den einfachen Leuten helfen und Taten vollbringen, die Chindanna gefallen würden. Die Kräfte eines Templers, so hatte ich gelernt können den Bauern helfen ein besseres Leben zu führen. Ich hatte Maros schon einige male seltsame Taten vollbringen sehen, die vielen Menschen halfen. Somit strengte ich mich auch in den Lehrstunden der Priester an und gab mein bestes, sehr zur Freude von Garson und Myra. Ab dem dreizehnten Lebensjahr lernte ich bei Garson die Tischlerkunst, mit dem fünfzehnten Lebensjahr brachte er mir die Grundzüge der Selbstverteidigung. Der Kampfstab wurde zu meiner liebsten Waffe, mit meiner großen Kraft und dank meiner kräftigen Statur gewann ich die meisten Kämpfe gegen meine Kameraden.

Forschung, Bildung und Kritik

In meinem sechzehnten Lebensjahr wurde ich allerdings Zeuge einer weniger guten Art des Kultes. Beim Erntedankfest brachten die Bauern den Hauptteil ihrer Abgaben zu ihrem Lehnsherren. Doch dieses Mal war es mehr als das Doppelte als in den vergangenen Jahren. Außerdem musste jeder zweite Mann in das Heer des Fürsten eintreten: Der Grund dafür war, dass der Baron ein nicht zum Kaiserreich gehörendes Fürstentum im Süden angreifen musste. Die Ernten waren in diesem Jahr nicht gut gewesen und die Erhöhung der Abgaben brachte viele Familien in schwere Not, Kinder und Alte starben und viele der abgezogenen Bauern würden im Frühjahr nicht zurückkehren. Das Dorf stand am Rande des Untergangs. Was ich nicht verstehen konnte, war dass der Orden diese Praxis unterstütze. Auf meine Fragen hin konnten Garson, Myra und die anderen Priester nur unzureichende Antworten geben, es sei schon immer so gewesen oder der Orden müsse das von Ignatus selbst gewollte und gottgefällige Feudalsystem unterstützen. Mir genügten diese Antworten nicht, denn eine große Wut hatte mich seit dem Erntedankfest befallen. Da ich in meinem letzten Jahr als Zögling war, kurz vor der Weihe zum Templer, bekam ich die Erlaubnis zum nächsten größeren Tempel zu ziehen und dort in der Bibliothek eigene Nachforschungen anzustellen.

Ich ging nach Eschenburg, ein Kloster der Chindanna mitten in der Wildnis, eines der ersten Klöster, das von Menschen erbaut wurde. Die Bibliothek dort ist eine der größten des Chindanna Ordens. Viele weise Männer haben dort ihre Werke verfasst und ihren Brüdern und Schwestern hinterlassen. Doch ich suchte dort nicht nach Weisheit sondern nach Nachweisen, dass die Götter unser Feudalsystem erfunden hatten: Nach Wochen in der Bibliothek von Eschenburg hatte ich einiges an Erkenntnissen hinzugewonnen: Die Unterstützung des Kaisers gab es erst seit ca. 250 Jahren. In älteren Schriften (das Kloster existierte seit ungefähr 400 Jahren) konnte man nichts darüber finden. In diesen Schriften wurde vor allem der Ausgleich zwischen Natur und Landwirtschaft betont, das Beschützen der Bauern vor der Natur und das Schützen der Natur der Bauern. Nach 2 Monaten der Forschung hatte ich ein Büchlein mit meinen Erkenntnissen voll geschrieben: Es war der Grundstein zur Rückkehr zu den Wurzeln des Chindannakultes: Das Volk brauchte den Adel eigentlich nicht. Sie sollten sich in Gemeinschaften organisieren und friedlich Ackerbau betreiben. Die Aufgabe des Ordens, war es in Zeiten der Not die Verteidigung zu organisieren und ansonsten den Menschen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Außerdem soll das Gleichgewicht zwischen der Natur und den Siedlungen der Menschen gewahrt werden. Ich hatte alle markanten Textstellen gesammelt und diese mit meinen Texten verbunden. Dieses Buch trage ich seit diesem Tag wasserdicht verpackt an meinem Körper und hüte es wie einen Schatz. Ganz fertig stellen konnte ich meine Forschungen jedoch nicht, denn es blieb mir verwehrt das älteste Buch der Bibliothek zu lesen, einen 500 Jahre alten Kodex der angeblich von einem Elfen und einem Menschen verfasst wurde. Nur den Priestern war es erlaubt dieses Werk zu lesen. Die Novizen flüsterten über die große Gefahr dieses Buches und die Fähigkeit, dass es einen vom rechten Glauben abzubringen vermöge. Ich für meinen Teil denke, dass in diesem Buch die letzte Antwort auf meine Fragen zu finden ist.

Gefahr und das Eingreifen der Göttin

Auf meinem Rückweg nach Lossa geschah etwas Denkwürdiges: Mitten in der Wildnis wurde ich von zwei Räubern überfallen. Da ich nicht auf einen Kampf aus war, gab ich ihnen mein Gold, doch sie wollten mehr und durchsuchten mich. Sie fanden mein Buch und nahmen es an sich: Es überkam mich eine so große Wut, dass ich den Räuber ohne nachzudenken mit meinem Wanderstab angriff und mit einem Schlag bewusstlos Schlug. Der andere traf mich mit seinem gut aussehenden Kurzschwert schwer am Unterarm, eine hässliche längliche Narbe ist noch heute dort zu sehen. Benommen von diesem Schlag, richtete ich ein Stoßgebet zu meiner Herrin Chindanna und siehe, mein Stab war von einer Macht erfüllt. Ich berührte den Räuber nur mit einem schwächlichen Stab doch er blieb wie vom Schlag gerührt stehen. Ich nutze die Chance und sammelte mein Hab und Gut auf, nahm auch das Kurzschwert des Räubers und verschwand. Meine Wunde verband ich notdürftig mit dem was ich fand und nutzte die Fähigkeiten die ich von Myra gelernt hatte. Das Merkwürdige war, dass Chindanna mir eine Fähigkeit gewährt hatte, was eigentlich nur einem Templer oder Priester vorbehalten ist. Zurück in Lossa erzählte ich Garson und Myra von meinem Abenteuer, meine Erkenntnisse in meinem Buch verschwieg ich ihnen jedoch. Garson und die anderen Priester waren sofort der Meinung meine Templerweihe vorzuziehen und schon am nächsten Tag durchzuführen. Als wir alleine waren fragte mich Garson allerdings noch einmal, ob ich sicher sei, dass meine Geschichte wirklich wahr sei. Ich bejahte dies und er betrachtete das schöne Kurzschwert und meinte dies sei die Waffe eines kaiserlichen Offiziers und nicht eines gewöhnlichen Räubers in der Wildnis. Kopfschüttelnd ging er von dannen.

Die Vergangenheit holt auf

Nach meiner Templerweihe wuchs Gras über diese Geschichte, es schien als hätte Garson die Sache vergessen. Ich wurde für 3 Jahre in ein Nachbardorf versetzt und arbeitete dort oft und lange. Ich hatte nur noch wenig Zeit mich um mein Buch zu kümmern. In dieser Zeit fertigte ich fünf Kopien des Büchleins an und brachte meinen Brüdern auf vorsichtige Art einige meiner Überzeugungen näher, mit dem Erfolg, dass wir es schafften den dortigen Lehnsherrn davon zu überzeugen, dass wenn die Bauern mehr von ihrer Ernte hatten, auch produktiver und zufriedener arbeiten könnten. Die Sache mit den Räubern lies mir anfangs keine Ruhe: Sollten dies wirklich keine Räuber gewesen sein? Das seltsame Verhalten des Abtes am Ende meines Aufenthalts in Eschenburg könnte so erklärt werden, er hatte mich plötzlich sehr reserviert und vorsichtig behandelt. Ich wusste, dass manche Priester mein Buch als Ketzerei auffassen würden, andere wieder neue Ideen begrüßten. Ob die Inquisition für ein solches Buch interessieren würde? Dabei hatte ich doch nur Fakten gesammelt und eine Rückkehr zu einer besseren Lebensgemeinschaft gefordert.

Meine Ängste keimten plötzlich wieder auf als ich in meinem dritten Jahr als Templer bei einer Dorfversammlung ein bekanntes Gesicht in der Menge aufblitzen sah: Das Gesicht des Räubers, den ich vor drei Jahren mit meinem Schlag gelähmt hatte. Als ich ein zweites Mal hinschaute, war es verschwunden. Ich war völlig verstört, konnte jedoch nichts tun, da ich keinen Beweis dafür hatte, dass ich ihn tatsächlich gesehen hatte. Garson, der inzwischen Hohepriester von Lossa war, war an diesem Tag im Dorf, um die Vorbereitungen für ein Fest zu überwachen. Abends berichtete ich ihm von meiner Entdeckung. Obwohl ich die Sorgenfalten auf seiner Stirn sah, tat er das Ganze als Einbildung ab. In dieser Nacht fiel es mir sehr schwer Schlaf zu finden. Mehrmals stand ich auf und schaute aus meinem Fenster auf das Dorf herab. Als ich mich umdrehte, stand der "Räuber" vor mir und grinste anzüglich. Ein Schlag auf meinen Kopf raubte mir das Bewusstsein.

Flucht

Ich wachte in einem Raum auf, besser gesagt in einer Höhle, mit Fackel erleuchtet. Meine Hände und Füße waren an einen Stuhl gefesselt, vor mir stand der "Räuber". Er war alleine im Raum, seine jämmerliche Kleidung hatte er mit zweckmäßiger aber teurer Lederkleidung getauscht. Er fragte mich aus, über meinen Glauben und ob ich auch dem einen Herrn Ignatus dienen würde. Jetzt war es klar: Ich war in die Fänge der Inquisition geraten, die mein Buch als Ketzerei ansahen. Ich antwortete auf keiner seiner Fragen, er begann mit einer Geißel auf mich einzuprügeln und mich anzuschreien. Daraufhin wurde er sanft und freundlich und versicherte mir, dass es das Beste wäre mit ihm zu reden. So ging es eine ganze Stunde, zahlreiche Wunden waren an meinem Oberkörper geschlagen worden. Die Schmerzen waren unerträglich, doch ich hatte mich in ein Gebet zu Chindanna vertieft, und auf eine gewisse Weise gab dies mir die Kraft, dem Verhör zu widerstehen. Plötzlich stand Garson hinter dem Inquisitor und schlug ihm mit einer eisernen Keule den Schädel ein. Die Worte die er sprach werde ich nie vergessen: "Hester ich kenne deine Schriften, seit du aus Eschenburg zurückgekehrt bist. Du hast ein großes Werk vollbracht, das die Göttin erfreut hat. So sehen es die Mächtigen aber leider nicht. Was du mir heute erzählt hast, hat meinen Verdacht bestätigt, dass die Inquisition bereits im Kloster von deinem Werk wusste. Sie konnten dir allerdings nicht in den Tempeln auflauern. Ich habe nach deiner Warnung in deiner Nähe gewacht und konnte beobachten, wie sie dich verschleppten. Dir und deinem Werk zu liebe habe ich zwei Menschen getötet. Mir wird die Inquisition nichts anhängen können, du allerdings musst fliehen. Wahrscheinlich hat dieser Inquisitor alleine gehandelt, man kann aber nicht sicher sein. Fliehe soweit du kannst und versuche die Menschen von deiner Idee zu überzeugen. Dein Verschwinden wird am besten mit deinem Tod erklärt werden, ich werde mir schon eine Geschichte ausdenken".

Garson hatte mir meine wenigen Besitztümer in einem Rucksack mitgebracht, dazu meinen Kampfstab. Ich nahm noch mein Buch und die fünf Kopien, sowie das Kurzschwert des Inquisitors mit, die Gegenstände, die er aus meinem Zimmer mitgenommen hatte. Wir versenkten die Leichen mit Steinen beschwert in einem Nahen Moor. Noch in dieser Nacht machte ich mich auf Richtung Süden, mit dem Ziel meine Ideen den Menschen näher zu bringen.