Nebelgebirge

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Geschichte

Gleich der Pranke eines Riesen, der selbst unter den Titanen als ein solcher gelten würde, ragen die schroffen schwarzen Zacken der "Schwarzen Hand" aus dem Massiv des Nebelgebirges heraus und sorgen seit je her für solche oder ähnliche Mythen. Weit bekannt ist auch die Sage, dass Xzar selbst einmal auf Ganthor wandelte und in einer Götterschlacht nur besiegt werden konnte, weil er tief in die Erde getrieben wurde. Mit letzter Kraft riss er noch eine seiner Hände aus der Erde, bevor er endgültig besiegt wurde. Was tatsächlich richtig ist, wird hoffentlich nie jemand herausfinden, jedoch gilt es als sicher, dass das Erdbeben, das direkt nach dem Einschlag des Meteors folgte, Teile dieses Massives absprengte und diese bildlich gesprochen in die "hohle Hand Xzars" fielen.

Einige Jahrzehnte später trauten die frühen Zwerge ihren Augen nicht, als sie in diesem "von schwarzen Wächtern umgebenen Kessel" nicht nur bestes Eisen und Silber, sondern auch das begehrte Mithrill vor ihren Füßen entdeckten. In den folgenden Jahrhunderten bauten die Zwerge mit ihrer damals schon ungeheuer fortschrittlichen Technologie das Erz des Nebelgebirges ab, bis sich die größten Adern langsam erschöpften. Die Zwerge hätten sicherlich das Gebirge bis auf den letzten Stein auf die begehrten Edelmetalle geschürft, wären nicht die Orks wie "eine schwarze Flut aus Stahl, schwarzem Pelz und brennenden Augen wie im Wahn" über sie hergefallen. Die seither "Schwarzorks" genannte Rasse der (gewöhnlichen) Orks der Sichel waren derart zahlreich, dass die Zwerge des Nebelgebirges in einer einzigen vier Tage dauernden Schlacht untergingen. Die Schlacht wird nach zwergischer Zeitrechnung auf 986 Jahre vor Samon datiert und ist heute, nach über 1600 Jahren, selbst in den Köpfen der meisten Zwerge längst verblasst.

Landschaft

Das Nebelgebirge erhebt sich im Herzen des Weiten Hügellandes und schließt im Westen mit den Nebelmooren direkt an die Merrasebene an. In die anderen Himmelsrichtungen kriecht gleichsam ein düsterer Nadelwald aus dem Massiv des Gebirges in das Hügelland, der sich nach 20-40 Meilen verliert, im Südosten jedoch wesentlich breiter auf fast 100 Meilen das gesamte Hügelland überdeckt. Das eigentliche Nebelgebirge misst in seiner Basis fast 50 Meilen im Durchmesser, läuft zu allen Seiten kegelförmig zu und endet anstatt in einer Spitze mit den fünf "Fingern der schwarzen Hand", die wie auf einem Plateau errichtet scheinen. Diese Hochebene liegt gut 1000 Schritt über dem umliegenden Wald und hat einen Durchmesser von ca. 35 Meilen. Die scharfkantige, felsige Ebene gibt den Blick frei auf die gewaltigen Zacken im Zentrum. Die Zacken haben einen Durchmesser von fast einer halben Meile und sind zwischen einer und zweieinhalb Meilen hoch, kreisförmig um das Zentrum angeordnet und schirmen damit einen Bereich von ca. 7,5 Meilen im Durchmesser vom Rest der Ebene ab. Das Zentrum zwischen den bedrohlichen Formationen fällt leicht ab und endet in einem gewaltigen zwergischen Bollwerk, das vollständig von den Schwarzorks übernommen wurde. Das gesamte Massiv besteht aus hartem schwarzem Stein, der unregelmäßig und scharfkantig absplittert, wenn man ihn behaut. Dabei legt sich überall ein feiner schwarzer Staub nieder, der bei den Minenarbeitern binnen zwei Jahren zu einem qualvollen Tod durch elend langsames Ersticken führt.

Mitten im Dunkelwald etwas südöstlich des Nebelgebirges ragt ein schlanker 300 Schritt hoher Fels aus dem Wald. Die fast völlig gerade Felsformation misst etwa 70 Schritt im Durchmesser und ist von zahlreichen Höhlen durchzogen. Es ist noch nicht sicher, welchem Zweck sie einst diente oder immer noch dient.

Die Nebelmoore verdanken ihren Namen dem von Westen her stetig aufkommenden dichten Nebel, der sich hier kurz vor dem Massiv des Nebelgebirges derart verdichtet, dass man stellenweise keine fünf Schritt Sicht hat. Die Luft in dieser Region ist schwer von Fäulnis geprägt. Stets lässt der dicke Nebelteppich die Gegend fast friedlich erscheinen, hat jedoch ein Wesen das Pech und gerät in eines der tückischen Moorlöcher, ist es meist verloren. Kühne Abenteurer berichten von geisterhaften Erscheinungen, die an diesem Ort für alle Ewigkeiten gefangen sind, ebenso von Höhlensystemen, in denen Dutzende Trolle hausen.

Klima

Der Nebelwald fängt die Wärme der Frühlings- und Sommermonde geradezu ein und hält so ganzjährig ein kühles, feuchtes Klima. Das Massiv hingegen ist den harten Winden des Weiten Hügellandes schutzlos ausgeliefert, ebenso das Plateau mit den fünf Zacken. Der Wind kann hier so stark werden, dass ein Mann auf einem der wenigen Pässe zum Plateau einfach weggerissen wird. Ebenso können sich die scharfkantigen Splitter des schwarzen Gesteins in wahre Geschosse verwandeln, die bei Sturmböen mühelos feste Lederrüstungen durchdringen. Die Nebelmoore sind gegenüber der westlich gelegenen Merrasebene kühler und nebliger.

Pflanzen und Tiere

Das gesamte Massiv ist derart unwirtlich, dass kaum ein Tier oder Kraut auf ihm leben und gedeihen kann. Lediglich einige fliegende Kreaturen oder aber unterirdisch lebende Wesen haben dieses Gebiet für sich erschlossen. Der Wald um das Massiv besteht überwiegend aus Nadelhölzern, die durch ihr dichtes Blätterkleid und ihren enormen Wuchs jegliches Licht vom Boden abhalten. Daher findet man dort lediglich Schattengewächse und Tiere, die sich an stetige Dunkelheit gewöhnt haben. Auch solche Wesen und Pflanzen, die für gewöhnlich nur in Höhlen anzutreffen sind, können hier überleben. Je lichter der Dunkelwald wird, desto mehr kommen auch Laubbäume zwischen den dunklen Tannen zum Vorschein. Hier findet sich all jenes Getier, was in jedem anderen Mischwald gemäßigter Breiten auch zu finden ist.

Siedlungen

Vor dem Ansturm der Schwarzorks bestand im Nebelgebirge ein ausgeklügeltes System von Stollen, Aufzügen und Loren, die alle im Zentrum des Plateaus zusammenliefen. Mit den Aufzügen wurden sogar die Zacken von innen heraus ausgehöhlt, während der Stein von waghalsigen Gerüsten aus äußerlich auf die begehrten Metalle hin untersucht wurde. Die wenigen Pässe auf das Plateau wurden durch Wachposten und zwergische Fallen gesichert, die jeden kleinen Trupp Angreifer zurückschlagen konnten. Die Horden der Schwarzorks griffen allerdings an allen Pässen gleichzeitig an und rieben die Verteidigungsstellungen unter hohen Verlusten nach und nach auf. Die Zwerge flüchteten in das Zentrum des Plateaus und kämpften erbittert bis auf den letzten Mann gegen die Horden.

Die Orks fanden neben reich gefüllten Vorratsräumen auch Waffen- und Rüstkammern sowie Heiligtümer und Lager von Edelmetallen, die sie allesamt plünderten. Ein Streit um die Beuteverteilung endete damit, dass der größte Teil der Schwarzorks einen Teil der Beute an sich nahm und weiter zog. Der weitaus kleinere Teil blieb und beschäftigte sich mit den seltsamen Gerätschaften der Zwerge. Nach und nach lernten die Schwarzorks die zwergische Metallverarbeitung und gestalteten das Plateau nach ihren Vorstellungen. Das zwergische Bollwerk wurde erweitert, die niedergebrannten Gerüste wiederaufgebaut und die Minenarbeit wieder aufgenommen. Ein Brunnen versorgte sie mit genügend Wasser, während das Getier der Höhlen und des Dunkelwaldes Fleisch lieferte. In den Höhlen fanden sich riesige arbeitswillige Wesen, die Höhlentrolle. Sie wurden von den Schwarzorks zur lebenslangen Arbeit an den Schmelzöfen oder aber als gefügige Wachen eingesetzt.

Bald mussten die Schwarzorks einsehen, dass die Minenarbeit schnell zum Tod führt, also wurden "niedere Orks der Ebenen" gefangen und geknechtet. Mit diesen Sklaven hatten sie die Möglichkeit, alle Minen wieder in Betrieb zu nehmen. Als das Fleischangebot in den Höhlen und Wäldern zur Neige ging, zögerten sie nicht, den nächsten Schritt zu gehen: Goblins, Orks und auch Menschen werden regelrecht gezüchtet, um sie anschließend zu fressen. Als Nahrung dienen diesen Kreaturen die seltsamen Pilze, von denen sich die Zwerge anscheinend hauptsächlich ernährt hatten, die die Schwarzorks jedoch verabscheuen.

Handel

Schwarzorks treiben keinen Handel und versuchen, weitestmöglich autark zu leben. Dies schließt allerdings Beutezüge ein, um sich wieder mit Fleisch zu versorgen. Dabei machen sie weder vor kleineren Orkstädten noch vor Menschensiedlungen halt. Hartnäckige Händler finden sich eher auf der Schlachtbank oder aufgespießt als Warnung vor, als dass sie Erfolg haben.

Kultur und Kult

Die alte zwergische Kultur ist kaum noch zu entdecken, jedoch tragen einige der Waffen und Rüstungen zwergische Runen, was selbst hartgesottenen Grauzwergen Tränen des Zorns in die Augen treibt. Ansonsten ist der einzige Gott der Schwarzorks der orkische Gott des Krieges und des Todes.

Wissenschaft und Technik

Die gut anderthalb Jahrtausende zurückliegende Schlacht verschaffte den Orks des Nebelgebirges einen einzigartigen Vorteil: Zwergische Techniken des Eisenabbaus und der Verhüttung sowie der Behandlung magischer Metalle, und natürlich des Schmiedens von Rüstungen und Waffen, wie es auf Ganthor kaum seinesgleichen findet. Möglich wurde dies durch Angehörige des Clans der Phsac'mtog, die auf Drängen der Schwarzorks die alten Steintafeln der Zwerge entschlüsselten, die Maschinerie studierten und schließlich die Eisenverarbeitung in Gang brachten. Selbstverständlich hat sich die Eisenverarbeitung seither auch bei den Zwergen deutlich verbessert, jedoch waren die Grundzüge der Verarbeitung, die für die überlegene Qualität der Waffen und Rüstungen verantwortlich sind, schon damals bekannt. Wenn also auch die schwarzorkischen Schmiedeerzeugnisse mit denen der heutigen Zwerge nicht vergleichbar sind, sind ihre Träger jedoch alles andere als wählerisch und machen kleinere Fehler in der Verarbeitung mit Kraft und Zähigkeit mehr als wett.