Uria

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Die Stadt Uria

Daten und Fakten
Lage: Südlande, Osten
Einwohnerzahl: 200000
Regierung: Rat der Fünf Häuser
Stadteinteilung: Vier Bezirke
Gilden und Schulen: Kolleg der Macht,
Gilde von Gwygat,
Haus der Diebe

Erreicht man nach knapp zwei Wochen Marsch durch die brennend heiße Wüste von Gilgardor kommend die Stadt Uria, traut so mancher Reisende seinen Augen nicht. Ein Ring aus zwölf haushohen Treppenstufen erstreckt sich um einen Kessel mit einem Innendurchmesser von einer Meile, zu dem an der Innenseite des Rings noch einmal ebenso viele Stufen hinabführen. Die einzelnen Stufen sind bis zu 30 Schritt tief, mit einfachen Lehm- und Sandsteingebäuden bebaut und an unzähligen Stellen durch kleine Treppen miteinander verbunden. In den oberen „Etagen“ entspringen an jeder noch so kleinen Fläche zwischen den Häusern Pflanzen, herrliche Blumen und schattige Bäume, so dass schon von weitem die Stufen als grün-gelb gesprenkelte Streifen zu erkennen sind. Insgesamt bieten drei tiefe Einschnitte in diesen ringförmigen Bau Handelsleuten die Möglichkeit, ihre Waren in das Zentrum der eigentlichen Stadt zu transportieren. Diese bis zu 90 Schritt tiefen und ca. 30 Schritt breiten Schluchten sind mit stabilen Brücken überbaut und bieten auf einer Länge von 100 bis 400 Schritt reichlich Schatten für Menschen und Tiere. Gewaltige Tore können diese Abschnitte vor jedem Feind sicher verschließen. Unmittelbar neben den Toren sind große Karawansereien, von wo die Waren der Händler auf Rampen und mithilfe von Kränen in die oberen Ränge geschafft werden. Das Zentrum der Stadt ist voll von Barracken in denen die Unterschicht der Stadt haust. Weiterhin gibt es unzählige Zelte, in denen Zirkusattraktionen, Glücksspiele und Wettkämpfe geboten werden.

Seit rund 70 Jahren hat Uria ein neues Wahrzeichen, das von Gelehrten als eines der Wunder der Welt bezeichnet wird: Mächtige Taue sind in einem komplizierten Muster an großen Balken über die Stadt gespannt worden. Darüber wurden schwere Segeltuchplanen gelegt und befestigt. Das Muster der Taue wurde genau berechnet, so dass das gewaltige Gewicht der Planen mühelos getragen wird und die Konstruktion auch den gelegentlichen Sandstürmen aus der Wüste standhalten kann. Dieses Dach hat den Effekt, die Stadt sowohl vor der sengenden Sonne als auch vor unangenehmen Fallwinden zu schützen, was die Lebensqualität auf der Innenseite des Rings erheblich verbessert.

Die Wasserversorgung dieser Metropole mit 200000 Einwohnern ist genauso simpel wie genial: Ein mächtiges Aquädukt leitet Unmengen an Wasser 40 Meilen entfernt vom Fluß Eumoril bis an die oberste Treppenstufe: Da der Fluß im Großen Rücken entspringt, kann das Wasser von der Ableitstelle mit ausreichend Gefälle in die Stadt transportiert werden. Dort zieht sich ein teilweise überdachter Graben um die gesamte Stadt. Von diesem „Fluss“ aus werden durch zahlreiche Schleusen die einzelnen Ebenen mit Wasser versorgt. Eine eigens für die Sicherstellung der Versorgung gegründete „Gilde des Wassers“ kontrolliert den Verbrauch und greift mitunter zu härtesten Strafen, wenn Betrug oder Verschwendung von Wasser entdeckt wird.

Geschichte

Von der Gründung der Stadt berichtet eine Sage, die mündlich weitergegeben wurde und sicherlich nur einen kleinen Teil der Wahrheit bis in die heutige Zeit überliefert hat:

Überlebende des Meteoriteneinschlags kamen an jenen Ort, an dem der Wind eine große Mulde in den Boden geschliffen hatte. Die Weisen rieten, hier mit letzten Kräften nach Wasser zu graben, gefunden wurde jedoch nur hartes, matt glänzendes Gestein (Obsidian). Verzweifelt wurden die Zwerge um Hilfe ersucht, die jedoch mitleidslos allen die Hilfe verwehrten. Erst als einer der Verdurstenden seinen gesamten Besitz eintauschen wollte, wurden die Zwerge auf den kleinen schwarzen Steinsplitter aufmerksam, den der Mann als Halsschmuck bei sich trug. Die Zwerge lachten und tanzten wie im Wahn, sprachen vom "Blut Brindoschs" und halfen fortan den Menschen dieses Tales. Die Zwerge durften den schwarzen Stein inmitten des Tales abbauen und errichteten im Gegenzug den Menschen das mächtige Aquädukt. Weiter heißt es in der Sage, dass aufgrund der Wellenbewegungen in einem großen Wasserfass der Anführer der Menschen beschloss, die Stadt in dem Tal nach diesem Ideal zu errichten, und begann, gewaltige ringförmige Stufen auf beiden Seiten in den Hügel zu schlagen.

Leben in Uria

Das Leben der Menschen in Uria und ihre soziale Gliederung können sehr bildhaft beschrieben werden. Die Stadt kann grob in drei Stadtviertel eingeteilt werden, die sich aus den Ringen bilden:

In den unteren Ringen der Stadt lebt auch die Unterschicht, einfache Tagelöhner und Gelegenheitsarbeiter, die gerade genug zum Leben haben. Das Wasser, das von oben die untersten Ebenen erreicht, ist kaum mehr als Abwasser, Krankheiten sind sehr häufig und die Zahl der Betrüger und „Wunderheiler“ ist groß.

Weiterhin hat die Gilde der Diebe von Uria ihre Quartiere auf dem untersten Ring in einem von Mauern umgebenen Häuserblock. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die findigen Diebe sauberes Wasser von einem der oberen Ringe nach unten leiten und innerhalb der Mauern ein recht angenehmes Leben unbehelligt von den Stadtwachen führen können. Gerissene Bewohner der unteren Schichten besorgen ihr Wasser in der Nähe der Diebesgilde, da das Wasser dort sauberer, weil unverbrauchter und frischer ist als an anderen Stellen.

Die mittleren Ringe werden von einfachen Händlern und Handwerkern bewohnt. Vor ca. 20 Jahren schaffte es ein Komitee dieser Leute, unter Androhung einer kollektiven Arbeitsverweigerung eine bessere Wasserversorgung zu erkämpfen. Seit dieser Zeit hat sich der Handel erhöht und die Qualität der Waren stark verbessert, da die produzierende und konsumierende Bevölkerung gesünder leben kann.

Die zwei obersten Ebenen Urias gleichen einem gewaltigen Garten: Mit großzügiger Bewässerung wurden Palmenanlagen und Blumenbeete angelegt, die die großen Häuser und Paläste der Adligen umgeben. Das Leben hier ist Luxus, und die Bewohner der oberen Ringe zeigen dies schamlos. Adelsfamilien, reiche Händler und manche Magier haben sich in diesen Ringen niedergelassen und kontrollieren die Geschicke der Stadt.

Die einzelnen Ringe sind mit versetzten Treppen und Rampen verbunden, die mit verschließbaren Toren versehen sind. Stadtwachen, derer es viele in Uria gibt, lassen nur jene in das mittlere oder obere Viertel passieren, die einen Passierschein besitzen. So benötigt ein Handwerker aus dem mittleren Viertel, der einem Bewohner des oberen Viertels etwa ein neues Möbelstück gezimmert hat, die Erlaubnis seines Auftraggebers, um ihm das Stück liefern zu können. Genauso benötigt ein Tagelöhner die Erlaubnis des Handwerksmeisters, um zur Werkstatt zu gelangen, in der er für den Meister einfache Aufgaben erfüllt.

Die Bewohner der unteren Viertel sind unzufrieden ob der Ungerechtigkeit und Unterdrückung, die sie erdulden müssen. Aufständen oder Unruhen konnten bisher jedoch immer effizient niedergeschlagen werden, indem einfach die Wasserversorgung unterbrochen wurde – bei gleichzeitiger Schließung aller Tore.

Die Stadtwachen, die in den unteren Ringen für Ordnung sorgen, sind eine spezielle Einheit, die aus Söldnern der Wüstlinge besteht. Diese werden vor allem für Arbeiten eingesetzt, die die regulären Wachen nicht übernehmen wollen, und die als verrucht und gefährlich geltenden unteren Ringe sind nicht die beliebtesten Patrouillenrouten. Aufgrund ihrer andersartigen und vom rauen Leben der Wüste bestimmten Sitten und Gebräuche sind Wüstlinge wenig zimperlich in der Anwendung von Gewalt und deshalb bei den einfachen Einwohnern der Ringe gefürchtet. Die Wüstlinge sind noch stark mit ihren Stämmen verbunden und arbeiten nur für die in ihren Augen „verweichlichten“ Städter, um dringend benötigtes Metall und Werkzeuge zu erhalten.

Die Ebene am unteren Punkt der Stadt ist zur Hälfte nutzbar gemacht worden und wird nur der „Arme Leute-Markt“ genannt. Hier handelt die Unterschicht Urias mit selbst hergestellten Waren, und die weniger vertrauenswürdigen Bürger, vor allem die Gilde der Diebe, tätigen hier ihre dunklen Geschäfte. Der andere Teil der Ebene ist ein unsicheres Gelände, da dieser Teil von großen Höhlen durchzogen ist und Spuren von längst vergessenem Bergbau aufweist. Das dunkle Obsidian wird an manchen Stellen tief in der Erde noch in kleinen Mengen gefördert. Für die Stadt haben die Höhlen allerdings einen weiteren wichtigen Zweck: Sie bilden ein gutes Abwassersystem, das allen Unrat weit aus der Stadt hinausschwemmt, bis er durch die Wüste austrocknet und von Sand und Wind fort getragen wird. In den Höhlen leben Minenarbeiter, Gerber und die ärmsten der Armen, die sich nicht einmal ein Haus in den Ringen leisten können.

Herrschaft und Politik

Fünf Familien haben in grauer Vorzeit Uria gegründet, die Umstände sind heute unbekannt. Diese fünf Familien, auch Häuser genannt, bilden bis heute die Oberschicht und den Adel Urias und sind alle auf dem obersten Ring beheimatet. Die Häuser besitzen mehrere Residenzen, in denen die zahlreichen Familienmitglieder mit ihren eigenen Familien leben. Sie bilden einen Rat, der die Gesetze der Stadt erlässt und durchsetzt. Da die Häuser jedoch seit Jahrhunderten zerstritten sind, wurde nach einem versuchten Putsch seitens des Hauses Raid die Rechtsprechung und die Verwaltung der Stadt an den Kult des Jedek übergeben. Außerdem sitzt dem Rat stets ein Jedek-Priester vor, der die Gesetze des Rates absegnet.

Die Feindschaften der Häuser gehen auf unterschiedlichste Gründe zurück, zahlreiche Fehden haben die Stadt mehrere Male in ihrer Geschichte an den Rand eines Bürgerkrieges gebracht. Die Gründe für die Feindschaften sind längst vergessen, jedoch brechen durch Streitigkeiten im Rat und in der Stadt immer wieder alte Feindseligkeiten an die Oberfläche, so dass stets die Hälfte der Häuser untereinander verfeindet ist. Die übrigen Häuser halten sich in der Regel aus Streitigkeiten der anderen heraus, es kommt jedoch vor, dass andere Häuser oder auch Außenstehende in die Streitigkeiten hineingezogen werden.

Die fünf Häuser von Uria

  • Haus Karim: Dieses Haus sieht sich als das älteste und edelste Haus von Uria, da es einen lückenlosen Stammbaum vorweisen kann, der zudem weiter zurückreicht als die Stammbäume aller anderen Häuser. Das arrogante Verhalten des Hauses Karim hat der Familie viele Feinde in Adel und Volk eingebracht; vor allem die Meinung, das Haus Karim solle alleine über Uria herrschen, hat zu vielen Problemen geführt.
  • Haus Mahir: Die Mitglieder des Hauses Mahir entstammen einer Linie der begnadetsten Handwerker der Südlande: Jede Generation hat mindestens einen herausragenden, wenn nicht gar genialen Handwerker, Ingenieur oder Künstler vorzuweisen. Das Haus Mahir verhält sich weitestgehend friedvoll und neutral gegenüber den anderen Häusern.
  • Haus Mukthar: Diesem Haus entspringen besonders viele machtgierige und skrupellose Individuen, die immer wieder neue Pläne ersinnen, sich in wichtige und machtvolle Positionen zu bringen. Einer dieser Pläne bestand darin, Familienmitglieder zu Priestern und Templern ausbilden zu lassen, so dass sie innerhalb der mächtigen Orden die Interessen des Hauses durchsetzen konnten - ein Plan, der jedoch nur zum Teil aufging. Viele, die sich in den Dienst der Tempel stellten, wurden durch die lange Ausbildung zu wahren Gläubigen bekehrt und haben sich von ihrem Haus abgewendet. Doch immer noch sitzen einige Mitglieder des Hauses in den Tempeln - mittlerweile sogar in Schlüsselpositionen –, die ihre ursprüngliche Aufgabe nicht vergessen haben und dafür sorgen, dass ihr Haus weiter an Macht gewinnt.
  • Haus Raid: Die Geschichte des Hauses Raid wird durch eine lange Feindschaft zum Haus Karim geprägt. Ein fast ebenso großer Stammbaum steht dem des Hauses Karim gegenüber und soll ebenfalls Ansprüche auf die Alleinherrschaft legitimieren. Eine Fehde mit dem Haus Karim führte vor langer Zeit sogar zu einem Putsch, bei dem das Haus Raid versuchte, den Rat der Fünf abzusetzen, was die jetzige politische Situation zur Folge hat.
  • Haus Rushd: Das Haus Rushd hält sich aus dem Machtgerangel der Häuser weitestgehend heraus. Das Haus hat viele Magier hervorgebracht, die sich durch eine etwas weltfremde Art auszeichnen. Politik und Intrigen sind nicht die Stärke dieses Hauses, doch ist die Macht der Magier beträchtlich und wird von den übrigen Häusern misstrauisch beäugt.

Handel

Die Händler der Stadt Uria wickeln ihre Geschäfte in den meisten Fällen über Gilgardor ab. Dort sind die Zölle niedriger als in den übrigen Städten, und außerdem wird die Wüstenoase nicht vom politischen Hin und Her der Stadtstaaten erfasst, was eine hohe Sicherheit für den Handel mit sich bringt - die Gefahren der Wüste sind für die Händler besser abwägbar als plötzliche Strafzölle oder Blockaden, die oft den Bankrott vieler Händler mit sich ziehen.

Der zweite wichtige Pfeiler des Handels von Uria ist das Geschäft mit den Zwergen im Großen Rücken. Das seltene Obsidian, das unter der Stadt gefördert wird, ist von geringem Wert für die Menschen, für die Zwerge jedoch ein heiliger Schatz. Das "Blut Brindoschs" hat den Menschen buchstäblich Tür und Tor der sonst so verschlossenen Zwerge geöffnet, so dass heute ein reger Handel auch mit anderen Waren herrscht. Neben Obsidian nehmen die Zwerge den Menschen auch Nahrung, erlesene Obstbrände und andere Luxuswaren ab. Die Zwerge zahlen zuverlässig mit Gold, Edelsteinen oder seltener mit Waffen und Rüstungen, die teilweise auch magischer Natur sind.