Land der Riesen: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 12. Februar 2012, 12:23 Uhr

Auf die Frage, warum die Grenze des mächtigen Reichs Cor ausgerechnet die Hafenstadt Valoria ist wird mit allerlei Ausflüchten geantwortet:

• „Die Stadt sei ideal als „Schlussstein“ für das Reich, zumal es für die Nordländer einen wichtigen Bezugspunkt darstellt; eine neue, schwächere Siedlung würde ein allzu leichtes Ziel abgeben.“
• „Die Steilküsten seien an der Westseite der Nebelbucht zu brüchig, das Hinterland zu karg und die See zu rau, um dort dauerhafte Siedlungen zu bauen!“
• „Die Wälder östlich der Frostzacken würden sich nicht für den Bau von Häusern eignen.“

Niemand wagt es von den tatsächlichen Gefahren dieses Landes jenseits von Valoria zu berichten: Dem Land der Riesen

Der aufgrund der geringen Lebensspanne eher ausgeprägten „Kurzsichtigkeit“ der Menschen ist es zu verdanken, dass die Adelsgeschlechter Hutog, Jering und Fiol in Vergessenheit geraten sind. Zur Zeit des Kaisers Samon V. wurden sie mit ihren Anhängern ausgeschickt um das Land jenseits der damals noch kleinen Siedlung Valoria zu erkunden.

Ein Ork-Krieg, verbunden mit dem Herrscherwechsel im Jahre 281, führte dazu, dass die Expedition vollkommen vernachlässigt wurde. Die edlen Männer, gekränkt in ihrem Stolz, versagten dem neuen Kaiser ihren Dienst, der sie aufgrund anderer dringlicherer Probleme aus ihren Pflichten entließ.

Die Häuser waren reich und hatten geschickte Bauern und Handwerker in ihrem Gefolge, sodass sie beschlossen in dem neuen Land zu bleiben. Mitten in den riesigen Wäldern zwischen den letzten Ausläufern der Frostzacken und den Steilklippen der Nebelbucht lagen weite Täler, die mit relativ wenig Aufwand gerodet und somit als Siedlungsland erschlossen werden konnten. Die prächtigen Nadelhölzer lieferten hervorragenden Baustoff für Häuser, zahlreiche Quellen und Bäche aus dem Schmelzwasser der Frostzacken konnten sogar kleinere Städte problemlos versorgen. Einzig die Nahrung musste nahezu ausschließlich aus dem Wald beschafft werden; die Äcker konnten nur unter schlimmsten Strapazen bewirtschaftet werden, sodass sich die Nahrungsmittelproduktion hauptsächlich auf Früchte, Beeren, Knollen und natürlich Wild beschränkte.

In den Wintermonaten streiften riesige Mammutherden an den Ausläufern der Frostzacken entlang, stets auf der Suche nach grünem Gras und lieferten den jungen Siedlern reiche Fleischvorräte.

Die Mammuts wurden allerdings auch von anderen Kreaturen Ganthors gejagt: Den Orks der Brrom'mtog und den Riesen. Mit den Orks wurden die Menschen schnell fertig; sie waren nicht mehr als umherziehende Jäger und Fallensteller und wurden innerhalb weniger Jahre verjagt. Die Riesen allerdings stellten eine ungleich größere Bedrohung dar.

In den Aufzeichnungen des Reiches und in den Archiven Valorias ist nur wenig Korrespondenz mit den Städten im Land der Riesen zu finden. Ein Brief des Prinzen von Fiol an seine Verlobte in Valoria beschreibt eine Begegnung mit Riesen folgendermaßen:

"Der Schock, der einem durch die Glieder fährt, wenn ein solcher Riese ein Mammut mit seinen riesigen Pranken umfasst und mit bloßen Händen das Genick bricht ist gewaltig. Es zeigt eindrücklich, wie klein und schwach doch die Menschen sein können."

In den Jahren 285 - 288 finden sich zahlreiche Zeugnisse zum Kauf von zwergischen Waffen und mehreren Wurfmaschinen -ein Hinweis auf die kriegerische Auseinandersetzung mit den Riesen. Kurze Zeit später, um das Jahr 290 herum ist keinerlei schriftlicher Beleg mehr zu finden, dass die Städte jemals existierten.

Von den einstmals blühenden Siedlungen ist heute nichts mehr zu sehen. In den Wäldern findet ein Wanderer manchmal alte Ruinen die den langen Krieg zwischen Menschen und Riesen belegen. Vielen Riesen kann man in diesem Land jedoch auch nicht mehr begegnen: Man erzählt sich, dass nachdem die Riesen die letzte Siedlung zerstört hatten, einige Überlebende aus Verzweiflung den Fluss, aus dem die Riesen tranken vergifteten. Durch diese Tat retteten sie wahrscheinlich Valoria, machten das Land aber auf Jahre hin unbewohnbar.

Heute zeugen nur noch alte Ruinen, Gräber und riesige Skelette von dieser Zeit. Die überlebenden Riesen haben den Krieg jedoch nicht vergessen: Menschen, die durch ihr Gebiet ziehen oder es gar wagen zu siedeln, finden mit größter Wahrscheinlichkeit ihr Ende in diesen Landen.