Schädelinsel

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Landschaft und Klima

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Der Schädelberg

Die Schädelinsel vermittelt einen trostlosen Eindruck auf jeden, der sie betritt. Wohin man auch den Fuß setzt, steht man auf festem braunem Sandstein. Es gibt keinen Strand, nur aus dem Wasser ragende braune Felsen, Geröll und steile Klippen. Der größte Berg in der Mitte der kahlen Insel hat die Form eines riesigen, nach Südosten blickenden Schädels. Dieses vom Regen verschliffene Monument aus dunkler Vorzeit trägt maßgeblich zum Namen der Insel bei. Doch auch ohne den abschreckenden Riesenschädel wäre dieser Name gerechtfertigt, denn in manchen Höhlen liegen tausende Schädel und andere Knochen wie aufgeschichtet. Sie erinnern an die vielen durch Sklaverei zu Tode geschundenen Goblins, welche hier für die Orks teilweise giftige Rohstoffe an- und abbauten. Vom Schädelberg in der Mitte bis zu den Küsten gibt es viele kleinere kantige und spitze Felsen und Berge, in deren Tälern sich fester brauner und mit vielen kleinen Steinen durchmischter Sandboden angesammelt hat.

Das Klima auf der Insel ist maritim mild und sehr windig. Im Winter regnet es sehr oft, im Sommer brennt die Sonne gnadenlos auf die Landschaft herab. Allein die kühlende Meeresluft sorgt für ein erträgliches Klima. Ganzjährig wird die Insel durch schwere Gewitter heimgesucht – im Winter mit Hagelfall, im Sommer mit gefährlichen Kugelblitzen.

Flora und Fauna

Der nährstoffarme Sandsteinuntergrund bietet nur wenigen Pflanzen und Tieren einen lukrativen Lebensraum. Dabei spielt die Welt der Zugvögel eine große Rolle. Sie finden in steilen Küstenklippen Platz zum Nisten und einen schnellen Zugang zu Fischschwärmen. Die zu hunderttausenden nistenden Vögel produzieren enorme Mengen Guano, welches sich an den Steilküsten ansammelt und ablagert. Von den Vögeln ernähren sich Warane, von den Eiern kleinere Echsenarten. Das Guano wurde von den versklavten Goblins mit bloßen Händen und ohne Absicherung von den schmalen Stufen gelöst, mit Seilkörben nach oben transportiert und schließlich in die Sandmulden der Täler getragen. Der aggressive Vogelkot ist ein hervorragender Dünger für eine halluzinogenhaltige Kakteenart, den Tachsatuja-Kaktus. Diese Pflanze wurde vor dem Zeitalter der Dämmerung in großen Mengen angebaut. Heute hingegen findet man nur vereinzelt wild wachsende Exemplare. Guano wird jedoch auch heute noch im Anbau von Höhlenpilzen verwendet. Diese sind nahrhaft wie auch schmackhaft, und getrocknet lange haltbar.

Besiedlung und Herrschaftsformen

Die auf der Schädelinsel vorherrschende und fast alleinig vertretene Rasse sind die Goblins. Sie haben eine weitaus höher entwickelte Zivilisation als die Goblins des Festlandes, von denen sich die Inselbewohner auch bezüglich ihres Aussehens unterscheiden. Inselgoblins sind ca. anderthalb Schritt klein und haben fast keine Körperbehaarung. Sie können in gewisser Weise als die "ursprünglichen Goblins" angenommen werden, denn der Klimawechsel im Zeitalter der Dämmerung berührte sie aufgrund der Nähe zum Meer nur wenig. Genau genommen war der Einschlag des Meteoriten für sie ein gutes Ereignis, das ihnen die Unabhängigkeit von ihren einstigen Unterdrückern, den Orks, brachte. Vor dem Zeitalter der Dämmerung waren die Goblins als ein technisch erfinderisches, aber auch sehr chaotisches Volk bekannt, dessen Erfindungen meist mit hohem Material- und Arbeitseinsatz betrieben wurden. Das bedeutet, dass jede größere Konstruktion nur mit Hilfe vieler Goblins in Gang gebracht werden konnte. Dabei waren Unfälle an der Tagesordnung – und sind es noch heute. Nur durch die hohe Geburtenrate kann dieser permanente Verlust an Arbeitern wieder wettgemacht werden.

Die "Herrschaft" kann bei den Inselgoblins eher als "Frauschaft" bezeichnet werden, denn hier herrscht ein chaotisches Matriarchat. Nur 30 % der Neugeborenen sind Mädchen. Ihnen wird von klein auf gelehrt, wie ihre Gesellschaft funktioniert und wie sie die Jungs bei der Stange halten. Faul sind die Goblinfrauen jedoch keineswegs. Sie beteiligen sich an vielen ungefährlicheren Arbeiten, vor allem der Nahrungsmittelherstellung. Die zahlreicheren Männer kümmern sich mehr um ihre teilweise wahnwitzigen Konstruktionen. Als Delikatessen begehrt sind bei den Goblins nach wie vor die Eier der Seevögel. Diese zu bergen, erledigen ausschließlich Männer. Der Grund dafür ist einfach: Wer mit Seilen auf die schmalen Vorsprünge der Steilküsten herabgelassen wird und dort mit einem Korb von Nest zu Nest wankt, der wird von mindestens zehn Schnäbeln attackiert. Kritisch wird es, wenn der Korb hochgezogen wird und der Nesträuber nur noch mit den Fußballen in einer hundert Schritt hohen Felswand vor dem tosenden Meer steht. Dann reicht ein Windstoß, ein abbröckelnder Stein oder ein Leguan, dass der Goblin ins Meer stürzt.

Inselgoblins kennen keine Ehe und haben nur einen geringen Elternbezug. Der Vater ist meistens vollkommen unbekannt, denn dafür kommen einige in Frage. Die Mutter kümmert sich persönlich nur in den ersten zwei Jahren um ihre Schützlinge. Danach wachsen die Kleinen in einer Art gemeinschaftlichem Kindergarten auf. Eine Schule im klassischen Sinne ist unbekannt. Die Kinder und Jugendlichen werden bereits recht früh zu kleineren Arbeiten herangezogen und durch viele Lehrmeister ausgebildet. Anhand von eher spielerischen Versuchen und Tätigkeiten können die Lehrmeister die Fähigkeiten ihrer Schützlinge recht gut feststellen. Dementsprechend werden die Jugendlichen später bestimmten Spezialisten zugewiesen, welche ab dann die Lehraufgaben sehr praxisnah übernehmen.

In den letzten Jahrhunderten ist die Geburtenrate zurückgegangen. Das liegt vor allem daran, dass die Neugeborenen etwas größer geworden sind und damit durchschnittlich statt fünf nur noch drei Goblins gleichzeitig das Licht der Welt erblicken. Dies hat einen merklichen Einfluss auf die Lebensart der Goblins.

Wirtschaft

Obwohl die Inselgoblins versuchen, möglichst unbehelligt zu bleiben, so verfügen sie jedoch nur über sehr spezielle Rohstoffe und sind abhängig von Importen. Vor allem Eisen, Holz und Leder müssen sie vom Festland beziehen. Auch verschiedene Nahrungsmittel kaufen sie vom Festland, wenn die Konditionen günstig sind, und lagern es für schlechtere Zeiten. Sehen sie neue Nahrungsmittel auf dem Markt, so versuchen sie diese zuerst selbst zu kultivieren. Der Export bezieht sich oft auf Fisch, Alchemie-Ingredienzien und -zubehör, Keramiken und Glasprodukte, darunter Phiolen, Spiegel, Brenngläser und kleine Lichtspeicherkristalle. Der neuste Verkaufsschlager sind extrem flexible und reißfeste Seile aus Spinnenweben.

Die Rohstoffe der Insel sind Guano, Sandstein, Quecksilber und Blitzkristalle.

Wissenschaft und Technik

Goblins arbeiten viel mit großen, wartungsintensiven und im Allgemeinen sehr unsicheren und gefährlichen Konstruktionen, bei denen Lederriemen, Wasser und Dampf unter der halben Insel hindurch geführt werden. Anders als bei den Zwergen gibt es hier keine Sicherheitsvorkehrungen, keine Fluchtschächte und nur an den Eingängen der bewohnten Teile feste, aber bereits automatisch schließende Schotten. Über den Eingängen ist ein markanter Spruch in alter Keilschrift eingemeißelt: "Für deine Sicherheit bist du selbst verantwortlich!" - das muss ausreichen. Obgleich immer noch viel passiert, hält kein Goblin es für notwendig, an dieser Einstellung etwas zu ändern. Jeder ist überzeugt davon, dass ihm selbst nie etwas zustößt, denn immerhin passt man ja auf. Und wenn der Wahnsinnige nebenan in einen dampfenden Kessel fällt, so ist das sein Problem. Hätte er aufgepasst, wäre ihm der Eimer mit Schmiermittel, welcher kurz zuvor auf dem schmalen Steg abgestellt wurde, sicherlich aufgefallen. Wenn jedoch zu viele Goblins bei ihrer Arbeit das Leben lassen, so schreiten die Frauen in das Geschehen ein – und zwar mit handfesten Argumenten. Meist reicht eine kleine Versammlung, bei der sich über Genialität und "Arbeitereinsatz" gestritten wird, um die tragischen Neuerfindungen auf immer stillzulegen oder zu demontieren. Spätestens aber, wenn die Frauen drohen, selbst die gefährlichen Höhlen zu betreten, haben Persönlichkeitsstreits ein jähes Ende, und die Männer schicken sich sofort an, mit allem, was sie finden können, ihre neue Anlage zu zerstören. Die Vorstellung, keine Frauen mehr zu haben, verursacht definitiv mehr Erschrecken als jeder ätzende Gestank. Die Baumeister, welche sich die gefährliche Konstruktion ausgedacht haben, werden dann von den Frauen zu Spezialarbeiten verdonnert, die kein Goblin gerne macht. Dazu gehört es, Salzwasser-Piranhas in den Fischhöhlen oder auch Warane anzulocken. Ihre nächsten Konstruktionen, sollten sie nochmals in den Genuss kommen, einen Plan zeichnen zu dürfen, sind dann in der Regel etwas zurückhaltender gestaltet. Vor allem in den letzten Jahrhunderten musste der Sicherheit mehr Platz eingeräumt werden. Es passiert also inzwischen zwar immer noch viel in den Höhlen, aber nicht mehr so viel, wie es früher gang und gäbe war. Das hängt zum einen daran, dass die Unvorsichtigeren im Durchschnitt nicht lange genug überlebt haben, um Nachkömmlinge zu zeugen, zum anderen werden jetzt neben dem Spruch "Für deine Sicherheit bist du selbst verantwortlich" auch Symbole eingemeißelt, die beschreiben, welche Gefahren an bestimmten Orte lauern. Beispiele im übersetzten Sinne seien: "Rutschgefahr und kochend darunter", "Heißdampf im Schacht", "Heißlicht im Schacht", "Riecht ätzend und ist es auch", "Dunkel und tief", "Giftige Tiere freilaufend", "Treppe hoch und rutschig". Allerdings gibt es nach wie vor keinen Grund, ein Geländer an die Treppe zu montieren.

Fischfang-Grotten

Eine wirklich sinnvolle Idee, welche mehrfach angewendet wird. Es gibt auf der Insel mehrere Grotten, die bei Flut überschwemmt und bei Ebbe begehbar sind. Dort, wo das Wasser in die Höhle ein- und austritt, sind lange Stangen untereinander in Löcher, welche in den Fels gemeißelt wurden, gespannt. An diesen Querstangen ist eine Vielzahl von zwei Finger breiten und beweglichen Hölzern angebracht, welche jeweils bis zur darunterliegenden Querstange herabhängen. Durch dieses aus lauter beweglichen Zähnen bestehende "Widerhaken-System" können bei der Flut Fische hineinschwimmen, aber nicht wieder heraus. Bei Niedrigwasser können die Fische vom Boden aufgelesen werden. Aber auch hier gibt es einen kleinen Haken für die Goblins: Zu wenige Fische gehen durch Zufall in die Falle. Daher steigt ein Goblin bei Flut durch einen Gang mit einer Leiter in die Grotte, um dort Salzwasser-Piranhas anzulocken, die in großen Schwärmen in Küstennähe schwimmen. Haben wenige die Witterung aufgenommen, so folgen viele bis in die Grotte. Dann wird es für den Goblin Zeit, von dort zu verschwinden.

Lichttechnik und Lichtspeicher

Die besonderen Rohstoffe der Insel ermöglichen die auf dem Kontinent unbekannte Lichttechnologie. Mit Quecksilber können die Goblins große Flächenspiegel herstellen, mit denen sich Sonnenlicht einfangen und umleiten lässt. Das besondere an Spiegeln ist, dass Lichtteilchen an ihnen ihre Lebensdauer nicht verlieren und nicht abgeschwächt werden. Das Licht wird von mehreren Stellen auf einen Sammelturm geleitet. Dort wird es zu einem dünnen Strahl gebündelt und unter die Erde geleitet. In den besonderen Lichtschächten sorgen Spiegel, Brenngläser und geschliffene Blitzkristalle dafür, dass das Licht nicht den Weg verlässt und schließlich in den Lichtspeicher gelangt. Der Lichtspeicher ist ein riesiger ringförmiger Schacht tief unter der Oberfläche, dessen Wände aus Spiegeln bestehen. Einen Schritt hohe Brenngläser dienen dazu, das Licht in den Speicher einzuspeisen und auch wieder daraus zu entnehmen. Ebenso wichtig wie Spiegel und Brenngläser sind Blitzkristalle für den Speicher. Blitzkristalle haben die Eigenschaft, Licht nur dort herauszulassen, wo eine Spitze am Kristall ist, egal an welcher Stelle das Licht in den Kristall hineinkommt. Die Goblins schleifen diese Kristalle für den Lichtspeicher tropfenförmig, so dass es nur eine Spitze gibt. An einer Stelle im Ringspeicher befindet sich eine ganze Wand aus den geschliffenen Blitzkristallen, so dass das Licht immer nur in eine Richtung durch den Speicher gelenkt wird und somit im darin bleibt. Das im Ringspeicher befindliche Licht könnte Kalesch eine ganze Nacht lang taghell erleuchten. Mit etwas anderen Schliffen lassen sich aus den Blitzkristallen und kleinen Spiegeln auch kleinere oder große "Licht-Schalter" herstellen.

Nur die Geschicktesten und Besten dürfen bei den Goblins mit Licht hantieren. Dazu gehören die Schmelzmeister für Keramik und Metall, Lichtgraveure und bestimmte Alchemisten. Der Lichtspeicher ist die wohl einzige Konstruktion der Goblins, die täglich gewartet wird und über eine primitive Sicherheitstechnik verfügt. Bei einem Störfall oder zu großer Hitze werden die Richtkristalle schnell umgeklappt, so dass das ganze Licht durch den Solarturm nach oben entweicht.