Sichelgebirge Hochgebirge

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Landschaft und Klima

Für das Land bestimmend ist die graubraune Gebirgskette, welche aus wechselnden Schichten von Basalt und Sandstein besteht. Je tiefer man durch Gänge und Schächte in den Berg eindringt, desto härter und grauer wird das Gestein. Entlang der wenigen nach Norden hin fließenden Flüsse liegen kleinere knorrige Wälder und Hochmoore. Das Sichelgebirge steigt steil an und bietet aufgrund seines felsigen und schroffen Gesteins nur Lebensmöglichkeiten für hartnäckige Bäume und Gräser, bis auch diese von den schneebedeckten Gipfeln verdrängt werden. Die Steilküste auf der anderen Seite des Gebirges fällt mehrere hundert Schritt in das Meer ab, als hätte dieses ein Teil des Gebirges abgesprengt. Zahlreiche Riffe und Felsen, welche bizarr aus dem tosenden Meer aufragen, machen die Schifffahrt hier seit jeher äußerst gefährlich.

Je weiter man von den Ausläufern auf das Hochgebirge steigt, desto kälter werden die Winde und Luftströmungen, welche von Norden her förmlich an das Gebirge prallen. Da feuchte Südwinde nur bei seltenen Wetterlagen gegen das Massiv wehen, regnet es auf der Nordseite des Sichelgebirges selten. Dennoch kondensiert an den nördlichen Hängen ausreichend Luftfeuchtigkeit, um der dürftigen Pflanzen- und Tierwelt Wasser zu spenden. Die Feuchtigkeit wird in den Nordwinden über der Westküste und in kälteren Nordlandgebieten von der Luft aufgenommen. Südliche Gegenströmungen tragen viel Feuchtigkeit auf die Spitzen der Berge, wo Schneekuppen entstehen und kleine Gletscher gespeist werden. Aus den Gletschern entstehen wenige Flüsse, die manchmal auf der Nordseite in die Ebene fließen, manchmal über unterirdische Flussläufe wieder dem Meer zugeführt werden.

Der Nordosten des Sichelgebirges ist stark durch vulkanische Aktivität geprägt. Hier gibt es fruchtbaren Boden für viele angepasste Pflanzen und Tiere. Die Flora wird durch regelmäßige Vulkanausbrüche vollkommen zerstört. Mit den Pflanzen verlassen auch die Tiere die Gegend wieder.

Flora und Fauna

Im Sommer blühen im Gebirge große Flächen von Aufsitzerpflanzen, welche über ihre Blätter Feuchtigkeit aufnehmen und speichern. Sie locken mit ihren Blüten die großen Insektenschwärme an, die an warmen Tagen wie dunkle Schatten über die Felsen schweben. Die dunkelgrüne Pflanze ist in der Region bekannt als "Arlog'murr" ("Der süße Tod"), da die Hälfte der Blüten süßen Nektar und Blütenstempel enthalten, die andere Hälfte süßen Nektar und eine Klappe, welche sich durch Wasserdruck schließt, wenn ein Insekt hinein fliegt. Auf diese Weise werden den Pflanzen wichtige Nährstoffe zugeführt. Die Insekten schlüpfen am frühen Frühlingsanfang in der Ebene, pflanzen sich dort fort und werden in den Sommermonaten zu den Bergen hingelockt. Sterben die Pflanzen ab, so hinterlassen sie beim Verrotten Nährstoffe im kargen Untergrund. Wo sich dadurch genug fruchtbarer Boden angelagert hat, sind auch wurzelnde Büsche und kleine Bäume überlebensfähig. Viele davon blühen ebenfalls, um Insekten anzulocken. Die auf Insekten und Aufsitzerpflanzen basierende Nahrungskette wird von Zugvögeln, kleinen Echsen, Schlangen, Spinnen, Skorpionen und Nagetieren weitergeführt, gefolgt von Bergziegen und den Rocs. Besonders gefährlich für Säugetiere, Orks und Goblins ist der Große Felsskorpion. Er hat eine Durchschnittslänge von zwei Schritt (von Schere bis Schwanzspitze) und injiziert ein Gewebe zersetzendes, sehr schmerzhaftes Gift, das kleinere Tiere in wenigen Sekunden bewusstlos werden lässt.

In den Wintermonaten wirken die Hänge und Klüfte des Sichelgebirges fast ausgestorben. Die "Arlog'murr" sterben durch das gefrierende Wasser ab und hinterlassen braune, rutschige Flächen. Die Myriaden von Sporen, die in den Sommermonaten hinterlassen wurden, genügen, um den Fortbestand im folgenden Jahr zu sichern.

Besiedlung und Herrschaftsformen

Das Massiv ist seit jeher das Land der Orks und der Goblins. Neben diesen Hauptvertretern haben sich auch Riesen, Zyklopen und Trolle angesiedelt. Tief im Gestein eines östlichen Vorgebirges haben sich in der Zeit der Dämmerung auch Menschen angesiedelt, die inzwischen die neue Rasse der Westmenschen bilden. Leute aus den Nord- oder den Mittellanden hingegen sind hier nicht vertreten – allenfalls kurzweilige Siedler, die in der Regel tot oder als Sklaven der Orks enden.

Die Orks der Sichel haben im Laufe der Jahre kleine Höhlen in den Berg getrieben. Die meisten bestehen nur aus fünf bis zehn Räumen.

Die Westmenschen leben nach wie vor in den unterirdischen Städten einer untergegangenen Rasse. Im Unterschied zu den Orks haben sie jedoch gelernt, verlorene Entwicklungen der Unbekannten für sich zu nutzen. Dazu gehören unter anderem ein nach Zwergen-Maßstäben primitives, aber funktionierendes Wasser- und Abwassersystem sowie ein thermisches Luftversorgungssystem.

Die Goblins hausen in weit verzweigten Höhlen unter dem Sichelgebirge. Orks nutzen seit hunderten von Jahren diese Gegebenheit und ziehen die Goblins, meist unfreiwillig, zu Minenarbeiten heran. Das verzweigte Höhlensystem macht einen Überblick über die Lage der Goblins sehr schwer, daher ist es nicht verwunderlich, dass diese so etwas wie eine Herrschaftsform überhaupt nicht kennen. Meist gruppieren sie sich in lockeren Banden von bis zu 50 Mitgliedern, wobei die meiste Zeit um die innere Rangordnung gezankt wird. Viele Goblins haben sich jedoch wirtschaftlich den Orks angeschlossen, denn die Bedingungen für ein abgeschottetes und selbstbestimmtes Leben wurden unter dem Gebirge immer schlechter. Es gibt, auch wenn die "gemeinschaftlichen" Arbeiten sehr schwer und gefährlich sind, einfach mehr Luxus in größeren Gemeinschaften, die untereinander ein relativ geregeltes Handelswesen pflegen. Dabei achten die Goblins stets darauf, dass ihre unterirdischen Siedlungen und Produktionsstätten nicht entdeckt werden, denn die Orks neigen zur Sklaverei. Haben die Goblins jedoch Güter, von denen die Orks mehr oder minder abhängig sind, so wirkt dies fast wie eine Lebensversicherung. Die einzelnen Goblinbanden teilen nicht viel miteinander. Was aber für alle wichtig ist, ist Wasser und Frischluft. Für diese sorgen sie gemeinsam. Es hat sich auch mit der Zeit die Einsicht durchgesetzt, dass die Eisenproduktion für die Orks besser mit vielen Goblins gemeistert werden kann als mit wenigen.

Orks verzichten meistens darauf, die freien Goblins in die Tiefen des Gebirges zu verfolgen, denn die Goblins haben eine wirksame Waffe: Sie können die Gänge mit heißem Wasserdampf fluten. Goblins hören auf das Alarmsignal des "Dunstmeisters" und bringen sich in Wohnräumen und Nebenschächten in Sicherheit, verrammeln die Eingänge und stopfen Ritzen mit allem zu, was sie finden können. Für Orks, welche irrend in der Nähe der Hauptgänge nahen, ist das verheerend. Auch hat das Gangsystem der Goblins viele stillgelegte Stollen, in denen man sich schnell verirren kann. Drei mal haben die Orks einen Vorstoß in die tieferen Gebiete gewagt. Seitdem haben die dort lebenden Goblins ihre Ruhe.

Gottheiten

Orks und Goblins kennen das Götterpantheon der übrigen Rassen nicht und haben mit der Zeit angefangen, eine große Zahl von Naturgöttern anzubeten. Einer der stärksten Götter der Orks ist ein grausamer Blutgott, der für das Massaker der Nordländer in der Zeit der Dämmerung verantwortlich gemacht wird. Manche Anhänger des Yarrl sehen in den Naturgöttern ihren Gott vertreten und treten diesen Gläubigen aufgeschlossen entgegen.

Wirtschaft

Von Zeit zu Zeit wird ein Tross mit zahlreichen Handelswaren von den Städten zu den Orks des Nebelgebirges entsandt, um Rohstoffe gegen die Waffen und Rüstungen der Schwarzorks zu tauschen. Vor einigen Jahrzehnten schafften es die Orks mit der Hilfe der goblinischen Erfindergabe, die Seefahrt wieder zu entdecken. Die Schädelinsel ist seit dieser Zeit wieder von zahlreichen Orks besiedelt, die von dort aus mit ihren schweren Kriegsgaleeren auf Beutezug fahren.

Stein und Erz werden an den Hängen des Sichelgebirges durch versklavte Goblins und auch Orks unter Umständen abgebaut, die für Menschen unerträglich wären. Felle können günstig von den umherziehenden Orks des Weiten Hügellandes eingetauscht werden. Das Erz wandert direkt in die Schmelzen der Goblins, indem es in ein tiefes Loch geschüttet wird. Die freien Goblins unter dem Gebirge verarbeiten es zu Eisen und geben einen großen Teil davon als Eisenbarren und fertige Rohlinge an die Orks zurück. Sie erhalten dafür Felle und Nahrungsmittel, welche die dürftige Palette unter dem Gebirge ergänzen.

Wissenschaft und Technik

Für den verhältnismäßig gut funktionierenden Stand der Technik sind vor allem die Goblins verantwortlich, welche vor dem Zeitalter der Dämmerung ein Erfindervolk waren und sich immer schon durch verrückte Ideen helfen konnten. Sind die wirklich erfinderischen Goblins nur noch auf der Schädelinsel anzutreffen, so haben die "Goblins der Sichel" dennoch ein fundiertes Wissen und Geschick für einfache, aber wirkungsvolle Konstruktionen. Das Problem der Goblins ist es jedoch seit jeher, dass sie immer nur darauf hinarbeiten, dass etwas funktioniert. Selten machen sie sich aber Gedanken darüber, ob es auch sicher funktioniert. Deshalb geht bei den Goblins der Sichel öfter mal etwas schief. Dass bei einer Eisenschmelze der ein oder andere Goblin sein Leben lässt, spielt keine Rolle, wenn es nachher wieder viel Eisen gibt, mit dem man sich beschäftigen kann – bzw. an dem man sich die Finger verbrennen kann. Es kann ihnen einfach nichts schnell genug gehen.

Die Orks haben mit goblinischer Hilfe die Grundzüge der Alchemie gelernt, ebenso erschlossen sie große Erzvorkommen und entwickelten schweres Kriegsgerät, das alle Menschenrassen in furchtsames Erstaunen versetzt. Die Schmiedekunst dieser Rassen ist zwar im Vergleich zu den Schmiedearbeiten der Menschen oder der Zwerge primitiv, jedoch machen Orks diesen Nachteil mit roher Gewalt wieder wett. Die Orks bauen seit einigen Jahren Schiffe mit bis zu drei Ruderreihen übereinander, mit denen sehr schnell angegriffen und gerammt werden kann. Der hohe Bug dieser Schiffe lässt sie sogar auf hoher See nicht untergehen.

Luftversorgung

Orks brauchen frische Luft ebenso wie Menschen. Goblins kommen prinzipiell mit relativ wenig Frischluft aus, jedoch ist die Arbeit in den Minen und unterirdischen Siedlungen in stickigem Dunst wesentlich beschwerlicher. Daher kennen Goblins relativ primitive, aber wirksame Methoden, Frischluft von der Oberfläche in das Berginnere zu leiten. Das Prinzip basiert auf einem starken Auftrieb durch mehr oder minder senkrechte Schächte, welche von den tieferen Regionen im Berg zu verschiedenen Stellen an der Oberfläche reichen. Durch andere Öffnungen im Berg wird dadurch frischere Luft von außen angesaugt. Die Technik ist von den Termiten in der Ebene abgekupfert, mit dem Unterschied, dass Termiten durch Wasserkondensation an feinsten Lamellen für eine Luftströmung nach oben sorgen, die Goblins aber große Mengen Wasser mit "Viele-Eimer-an-Seil-Konstruktionen" fördern und in unterirdische Magmaströme leiten. Das geht meistens gut, wenn der so genannte "Dunstmeister" anwesend ist. Haben Laien die Kontrolle über die Wasserzufuhr, so passieren meist kleinere oder größere Unfälle. Das kann sich im schlimmsten Falle in Form einer explosionsartigen Wasserdampfentwicklung ausdrücken, welche den Wetterschacht teilweise zum Einsturz bringt. Generell führt es aber zu Verbrühungen durch den siedend heißen Wasserdampf und zu Orkanen in den Frischluftschächten mit Windgeschwindigkeiten von 250 Meilen pro Stunde. So mancher unglückliche Goblin, der sich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort befindet, wird dann zuerst verbrüht und anschließend durch den folgenden Sog in den Magmastrom geweht.

Wasserversorgung

Der Wasserdunst des nach Zwergen-Maßstäben primitiven Luftversorgungssystems steigt schnell bis nach oben. Dabei bilden sich an den Wänden der Schächte Wassertröpfchen, welche zu kleinen Rinnsalen zusammenfließen. Dieses Wasser wird durch Rinnen geleitet, welche auf Augenhöhe in die Gangwände gemeißelt wurden, und kann auf dem Weg in Eimern gesammelt werden. An manchen Stellen reicht das so gewonnene Wasser nicht aus. Dann setzen die Goblins viele große Spinnen in der Nähe der Ausgänge aus. Diese beginnen an Ort und Stelle, ihre Netze zu spinnen. Dadurch werden viel mehr Wassertröpfchen aus dem Dampf gewonnen.

Metallbearbeitung

Die Goblins kennen die bei den Menschen gängigen Methoden der Eisenschmelze mit Kohle und Luft, aber im Sichelgebirge gibt es für die Schmelze viel zu wenig Brennmaterial. Daher bedienen sich die Goblins wieder der beständigen Hitze von flüssigem Gestein. Ihre Schmelzöfen bauen sie in der Nähe von schmalen Vulkanschächten, bei denen flüssiges Gestein in einem Monat einmal schlagartig steigt und wieder sinkt. Das Prinzip des Schmelzens ist nun denkbar einfach: Eine Kammer wird in das Gestein getrieben und mit Eisenerz halb zugeschüttet. Ein Kanal führt vom Magmaschacht zu dieser Kammer. Ein weiterer Kanal, der mit Gestein verstopft ist, geht zu Gießräumen, in denen mit Sand und Ton "Negativ"-Formen für die späteren Eisenteile vorbereitet wurden. Nun gilt es bis zur nächsten Magmawoge zu warten. Dann läuft die Schmelzkammer mit flüssigem Gestein voll, das Eisen wird geschmolzen und setzt sich nach zwei Wochen unten in der Kammer flüssig ab. Durch einen Abstich wird der kleine Kanal zu den Gießräumen geöffnet, und das Eisen fließt in die Formen. Da das in Gestein schon teilweise erstarrt ist, verstopft es den kleinen Gießkanal wieder. Nach drei Monaten kann das erstarrte, aber immer noch heiße Steingeröll aus der Kammer entfernt und die Kammer wieder verwendet werden. Die Goblins haben bis zu zwanzig dieser Kammern. Viele sind jedoch zurzeit ungenutzt, weil Erz fehlt. Die Schmieden werden traditionell mit Kohlefeuer betrieben. Es gilt hier nur noch, die gegossenen Rohlinge nachzubearbeiten.

Alchemie

Die Alchemie ist auf dem Festland eine wieder entdeckte Wissenschaft und kommt von den Goblins der Schädelinsel. Die Goblins der Sichel stützen sich dabei weniger auf magische Tränke. Aber in den Laboren unter dem Gebirge werden viele nützliche und auch gefährliche Sachen zusammengebraut. Was die Festlandgoblins gut herstellen können, sind Phiolen – sie benötigen auch einige davon.

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