Urtha

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Urtha nennt die südlichen Ausläufer des Harratgebirges sein eigen. Dort zwischen den von Berglöwen, wilden Greifen und Harpyien bewohnten Felsformationen und dem uralten Wald vor den Resten der Großen Mauer erscheint das Fürstentum auf den ersten Blick als unbedeutend und wenig mächtig.

Tatsächlich jedoch liegt der größte Teils dieses Fürstentumes unter Tage, so dass nur wenige seine wahre Stärke kennen.

Das Drachenauge

Eine riesige, annähernd ovale Öffnung an der Südseite des Harratgebirges bot frühen Siedlern, die in dieser Gegend Schutz suchten, eine gute Gelegenheit ihr Lager aufzuschlagen. Nach nur wenigen Wintern wurden reiche Erzadern, klare Quellen und weitere Höhlensysteme in der Tiefe der Höhle gefunden. Die Siedler verlagerten ihre Behausungen bald in die Tiefe der verzweigten Höhlensysteme und schufen sich nach und nach eine eigene autarke Stadt.

Die Erz- und später auch Goldvorkommen wurden gierig gehortet und gegen Fremde bitter verteidigt. Die Reichtümer wurden mit der Zeit derart riesig, dass selbst die Drachen auf die Menschen in diesem Bergmassiv aufmerksam wurden und kurzerhand die Höhle regelmäßig heimsuchten.

Der Sage nach litten die Menschen über Jahrzehnte unter den Forderungen der Drachen und schufteten auf blanker Angst bis zur völligen Erschöpfung um den "Tribut", den die Drachen forderten dem Berg abzutrotzen.

Ein einfacher Mensch, so sagt es die Sage, soll jedoch den Mut aufgebracht haben den Drachen eines Tages die Forderung zu verweigern, woraufhin ein erbitterter Kampf zwischen den Menschen und den Drachen ausbrach. Die Drachen wüteten unter den Menschen und fast sah es so aus, als wenn alle Menschen in diesen Tagen ausgelöscht würden. Die verzweifelten Menschen wussten sich nicht anders zu helfen, als den größten Teil ihres Höhlensystems zum Einsturz zu bringen und so den Drachen keinerlei Angriffspunkte mehr zu bieten.

Die Strategie ging auf und die Drachen verschwanden so plötzlich, wie sie gekommen waren.

Das Drachenauge heute

Der Eingang zur Hauptstadt Urthas, der Stadt Gebrosch, führt durch das Drachenauge. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, ist der riesige Höhleneingang nun komplett befestigt: Der Besucher muss zwei Tore passieren, die in zwei hohe Bollwerke eingepasst wurden. Die Mauern reichen bis zu ca. zwei Drittel des Höhleneingangs herauf. Auf den Mauern sind schwere Geschütze postiert, die vor allem gegen fliegende Eindringlinge gerichtet sind. An beiden Toren müssen Reisende strenge Kontrollen über sich ergehen lassen, danach führt ein langer, fackelerhellter Tunnel in die Stadt Gebrosch.

Die Stadt Gebrosch

Obwohl ein Großteil der alten Höhlen bereits vor Jahrhunderten eingestürzt ist, gibt es noch zahlreiche größere Höhlen unter dem Harratgebirge. Nach der Drachenschlacht wurde ein Tunnel vom Drachenaugen zu diesen Höhlen getrieben und die Stadt Gebrosch errichtet. Die Stadt besteht heute aus drei Teilen:

Der Händlerturm

Der Händlerturm liegt in der größten Höhle Gebroschs, die erste, die man vom Drachenauge kommend betritt. Wer dort einen Turm erwartet, wird überrascht: Im Zentrum der Höhle gähnt ein tiefes, fast gleichmäßig rundes, Loch. In dessen Mitte ragt eine Steinsäule hervor, auf der zwei große Holzkräne stehen. Zu den Kränen führen zwei hölzerne Brücken. Von diesem Punkt kann man in den "Turm" blicken: Man erkennt, dass im Rand des Lochs unzählige natürliche Höhlenausgänge liegen, die allesamt bewohnt sind. Eine Rampe windet sich entlang der mittleren Steinsäulen zum Boden der Höhle, jede halbe Umdrehung (jeweils unter den großen Brücken) führen Stege zu den Höhlen. Die Kräne sind in der Lage, auch größere Fracht direkt zu den Höhlen zu heben.

In den Höhlen haben sich die Händler und Handwerker von Gebrosch mit ihren Werkstätten, Wohnungen und Lagern eingerichtet, die Eingänge und das Innere der Höhlen wurden mit Steinen, Holz und Metall, den Bedürfnissen der Bewohner angepasst. Wer meint, dass die Art in Höhlen zu leben einfach oder gar primitiv sei, der irrt. Der Händlerturm gilt als gute Adresse, wer dort lebt hat es zu einigem Wohlstand gebracht. Die Höhlen der reichsten Händler sind als solche überhaupt nicht mehr zu erkennen, da sie komplett mit teurem Marmor und ähnlichem Schmuckgestein ausgekleidet wurden.

Der Boden des Händlerturms wird vom Marktplatz Gebroschs komplett eingenommen. Die Marktschreier, Bader und Kleinkünstler versuchen jedem Reisenden, der die gewundene Rampe herunterkommt, für sich einzunehmen und ihm den ein oder anderen Silber abzuschwätzen. Dabei hat sich der Marktplatz als eine wahre Fundgrube für Kuriositäten aller Art herausgestellt.Krieger, Händler und Abenteurer aus nahezu ganz Ganthor finden sich hier ein, schließen Tauschgeschäfte ab und verweilen nicht selten einige Tage in den weitläufigen Tunnelsystemen der Tavernen und Gaststädten des Turmes.

In dem ganzen Trubel von Menschen und Nichtmenschen verschiedenster Regionen finden auch Taschendiebe, Falschspieler und heimtückische Einbrecher ihr Auskommen. Um dem Einhalt zu gebieten sind die Wachmannschaften des Drachenauges immer wieder mit kleinen Trupps am Händlerturm zu sehen, jedoch mit nur mäßigem Erfolg.
Der Grund liegt auf der Hand; die verschiedenen Stege und Treppen vom Boden und der Rampe des Turmes aus sind nur ein kleiner Teil der möglichen Zugänge zu den Höhlen an der Wandseite. Es gibt z.B. kleine Flaschenzüge, die nicht viel mehr als eine Person befördern können, die sich nur zu einer einzigen schlecht einsehbaren Höhle herablassen, oder aber Verbindungsstege, die nahezu unsichtbar an die Wand angelegt wurden.

Der Palast

Die zentrale Höhle des Händlerturms führt in unzählige kleinere und größere Gänge, die jedoch entweder seit längerem eingestürzt sind, oder in sehr kleinen Höhlen enden. Am Nordende jedoch, führt ein großer künstlicher Tunnel in eine ähnlich große Höhle. Diese ist mit Kristallen und gewaltigen Tropfsteinen durchsetzt. Die Kristalle können manchmal von Tageslicht erhellt werden, das durch kleinste Löcher in der Decke fallen kann; in solchen Momenten scheinen in der Höhle unzählige Sterne zu funkeln.

Der größte Teil der Höhle wurde mit Verwaltungsgebäuden und kleinen Tempeln bebaut, wobei sich alle Tempel wie Türme, in ihrer Form an Stalagmiten angelehnt, nach oben winden. Wie in den südlicheren Fürstentümern manchmal üblich, sind die Tempel den Kulten der Südlande angeschlossen. Die Verwaltungsgebäude gleichen eher länglichen Quadern mit zwei Stockwerken. Auf Höhe des ersten Stockwerks sind Mosaike angebracht, die von südländischen Handwerkern mit kostbaren Steinen aus nahen Höhlen kreiert wurden.

Zwischen den Gebäuden wurden Wege angelegt, die Muster aus verschiedenfarbigem Kies und größeren Steinen bilden. Plätze zwischen den Gebäuden wurden durch exotisch aussehende Flechten und Pilze aus den tiefsten Höhlen des Gebirges verschönert. Man sagt, dass ein Vertrauter des Fürsten, der Halbelf Losobiel, der Erfinder und Gestalter dieser unterirdischen Pracht sei. Sein krankhafter Hang zum Perfektionismus bringt ihn dazu Heerscharen von einfachen Arbeitern Tag und Nacht an den Wegen und Beeten schuften zu lassen.

Folgt man einem der Hauptwege an die Nordwand der Höhle, findet man sich direkt vor dem Palast wieder: Aus der Wand ragt gleich einem Schiffsbug der Eingang des Palastes. Dieses gut 30 Schritt hohe Bauwerk ist der einzig sichtbare Teil des Gebäudes. Der Rest der Räume wurde aus dem Fels gehauen. In den dunklen Gemäuern des Palastes residiert Fürst Tadrus, ein halbelfischer Magier, der Urtha mit eiserner Hand regiert.

Ein gut gehütetes Geheimnis des Palastes ist, dass er nicht im Fels endet, sondern unter freiem Himmel: Nördlich der Höhlen befindet sich ein gut verstecktes Tal, in dessen südlicher Steilwand der Palast endet. Gut versteckte Fenster lassen in diese Räume Tageslicht gelangen, sodass Tadrus diese zur Entspannung und naturmagische Experimente nutzt. Außer einigen Vertrauten hat niemand Zutritt zu diesem Teil des Palastes.

Das Labyrinth

Östlich des Händlerturms befindet sich eine Vielzahl von Höhlen und kleinen Gängen, die im Volksmund einfach "das Labyrinth" genannt werden. Die schiere Menge der Höhlen und Gänge machen eine Orientierung tatsächlich zur Herausforderung. Gäbe es nicht die kleinen, jedoch uneinheitlich Markierungen der Bewohner, wären schon einige Unerfahrene nicht mehr lebend aus den Höhlen gelangt.

Da nach zahlreichen Einstürzen in den letzten 200 Jahren keine weiteren Räume bewohnbar sind, sind alle ärmeren Bürger Urthas gezwungen in diesen dunklen, niedrigen Höhlen zu leben. Typischerweise besteht eine solche bewohnte Höhle aus mehreren Hütten, die aus einfachsten Materialien errichtet wurden. Hier leben mehrere Familien in einer Gemeinschaft zusammen. In der Mitte hat diese Gemeinschaft eine gemeinsame Feuerstelle und kleinere Werkstätten -sofern die Gemeinschaft nicht in den besseren Gegenden Urtahs arbeitet. Müll und Unrat werden zumeist in kleinen unbewohnten Höhlen gesammelt, als sauber können die Bewohnten Höhlen jedoch nicht bezeichnet werden: Im feuchten Klima der Höhlen gedeiht Schimmel prächtig, Krankheiten sind häufig, und aufgrund der zahlreichen Feuer und schlechter Abzüge steht der Rauch in den meisten Höhlen permanent in einer Höhe von 2 Schritt.

Die Bewohner des Labyrinths sind Tagelöhner oder Handwerker, die sich keine Wohnung im Händlerturm leisten können. Viele jedoch sind auch in dunklere Geschäfte verwickelt oder riskieren ihr Leben als Sammler von Ingredienzien in den Höhlen unter dem Harratgebirge. Diese Abenteurer und Kriminellen liegen oft im Streit mit Konkurrenten, was in den letzten Jahren zu blutigen Bandenkriegen in den Höhlen geführt hat. Die fürstliche Garde schreitet jedoch nur ein, wenn die Streitigkeiten sich in die gehobeneren Viertel der Stadt ausweiten.

Neben der Gewalt besteht eine weitere große Gefahr für die Bewohner des Labyrinths: Einige Steinmetze erweiterten vor ungefähr 100 Jahren auf eigene Faust die Höhlen: Sie stießen auch auf zahlreiche neue Höhlen und Gänge, mussten jedoch nach einigen Jahren feststellen, dass durch diese neuen Zugänge gefährliches Ungeziefer in die bewohnten Bereiche gelangte. Noch heute kommt es vor, dass Unmengen von Guluhren, Schachtkriechern und vereinzelt gar riesige Tausendfüssler eine Gefahr für das Leben der Bewohner darstellen.

Vor fünf Jahren verschwanden mehrere Familien spurlos aus dem Labyrinth. Offiziell wurden einfallende Insekten verantwortlich gemacht, einige behaupten jedoch, sie hätten sich einem Anführer aus den eigenen Reihen angeschlossen, einem Schmied namens Lobo Scharlthus. Er verhieß seinen Anhängern ein besseres Leben, an einem nicht weit entfernten, doch sicheren Ort. Die Tatsache, dass ungefähr 50 Personen mitsamt ihrer Habe plötzlich verschwanden, lässt diese Geschichte sehr wahrscheinlich werden.

Fürst Tadrus

Die Garde der Halboger

Die Halboger werden meist aus dem Leeren Land oder der Gladiatorenschule Gilgardor aus der Wüste Feora rekrutiert. Die Härte beider Länder erzeugt in den Halbogern den gleichen unbändigen Überlebenswillen, den der Herrscher Tadrus bedingungslos einfordert.

Um in seine "Garde" aufgenommen zu werden, ist eine unmenschliche Prüfung zu bestehen, die selbst harte kampferprobte Halboger in die Knie zwingt. Es ranken sich dutzende von Geschichten um diese Prüfung, jedoch kann nur gesagt werden, dass die Prüflinge mit fürchterlichen Wunden und angsterfülltem Blick zurückkehren, oder aber während der Prüfungszeit den Tod finden. Höchstwahrscheinlich verwendet Tadrus selbst die schreckliche Magie der Todes um jedem einzelnen Prüfling die Erinnerung an diese Zeit zu rauben, da niemand aus der Garde klare Erinnerungen an diese Zeit hat.

Neben einem harten Kampftraining in den unterschiedlichsten Waffengattungen wird den Halbogern auch der Umgang mit Reitechsen beigebracht. In einem letzten Kampf unter allen Prüflingen werden diejenigen ausgewählt, die schließlich in der Einheit der "Garde der Halboger" ihren Platz in nächster Nähe zu Tadrus einnehmen dürfen. Diesen wird eine schwere zeremoniell wirkende Plattenrüstung ausgehändigt, die sie noch mächtiger und gefährlicher aussehen lässt. Die Rüstung ist aus geschwärztem Eisen und silbrigen Kettengleidern gefertigt. Ein überhoher Schulterschutz auf beiden Seiten lässt den Kopf nie ungeschützt. Alle Halbogergardisten tragen einen identischen pechschwarzen Vollhelm und öffnen in der Öffentlichkeit nie des Visier. Ein dunkelgrüner Umhang rundet das Bild dieser Kampfmaschinen ab.

Die Bewohner von Gebrosch sind über den Anblick dieser furchteinflössenden Krieger dennoch froh, da diese Einheit zumindest den glaubhaften Anschein vermittelt, gegen einen erneuten Angriff von Drachen bestens gewappnet zu sein.