VII. Wachturm

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Die Nordwestseite des Tafelberges ist mit kantigen Felsspalten, hunderten kleiner Gebirgsflüssen und spärlicher Vegetation wenig einladend. Dennoch ließen gerade hier hunderte, wenn nicht gar tausende Menschen und Orks ihr Leben. Schuld daran sind die versteckten Pfade, die von der Westseite des Tafelberges bis in das Mittelreich führen. Ebenso gibt es Pfade, die weiter nach Süden in das Zweistromtal reichen. Zum Schutz vor den Überfällen der Orks errichtete das Zweistromtal jenseits des Hauptflusses einen mächtigen Turm, um frühzeitig die Trupps der Plünderer auszuspähen.
Zurückblickend kann man sagen, dass die Entscheidung einen Wachturm weit ab in dieser felsigen Region zu bauen mehr Probleme aufgeworfen hat, als dass er bisher lösen konnte.
Die Versorgung mit Truppen und Proviant erwies sich schon zu Beginn an als riskantes unterfangen, zumal in den Wintermonaten über mehrere Monate einige Pfade höchst gefährlich zu begehen waren.
Kaum war der Turm vollendet, wurden die ersten Späher der Orks gesichtet. Die Orks ihrerseits hatten einige versteckte Lager in den von meterhohen Schilf umgürteten Uferzonen des Zweistroms. Erbitterte Kämpfe an den Grundmauern des Turms waren die Folge, bei denen hohe Verluste auf beiden Seiten verzeichnet wurden. Ganze Trupps bestens ausgebildeter Krieger mit zusätzlich angeworbenen Söldnern aus dem Norden wurden zu den versteckten Orklagern gesandt und kehrten nicht wieder zurück.
Dennoch stand der Turm über mehrere Jahrhunderte als Bollwerk gegen jeden größeren Trupp Orks, der das Mittelreich oder das Zweistromtal bedrohte. Sicherlich schafften es immer wieder eine Hand voll gebirgskundiger Orks über hohe Pässe in das Reich der Menschen vorzudringen, jedoch stellten sie nie eine Bedrohung dar.
Vor mittlerweile gut fünfzig Jahren änderte sich die Situation jedoch schlagartig. Innerhalb eines Monats entwickelte sich an der Westseite ein dichter scheinbar uralter Wald, kaum zweihundert Schritt vor dem Turm. Selbst erfahrenen Magiern war es nicht möglich herauszufinden wer oder was eine solche Macht besaß, einen ganzen Wald zu erschaffen und ihn noch dazu am Leben zu erhalten.
Die Moral der Truppen war am Boden zerstört und Schauergeschichten über Geister und Dämonen machten die Runde. Die Truppen sollten verstärkt werden um ihre Moral zu festigen, als das Unglaubliche passierte:


Bericht eines Überlebenden

„Der Nebel war wie gewöhnlich…. zäh und dicht….diesmal schien er aber nicht von den Berghängen hinab zu gleiten, sondern eher wie eine dreckige Brühe in einen Fluss einzulaufen. Die dicken Schwaden krochen regelrecht aus den knorrigen alten Bäumen heraus und flossen in alle Richtungen. Danach ging alles rasend schnell…. aus den Nebelschwaden wurden Äste und Wurzeln, an denen hunderte von riesigen Insekten und Spinnen herab krochen. Flugschlangen und Wyvern stiegen aus den Nebelschwaden heraus und stießen fauchend auf uns herab. Die Wurzeln erreichten den Turm und drangen scheinbar mühelos in die Fugen zwischen den Mauern und weiter ins innere des Turms.
In den Mannschaftsräumen wurden manche Soldaten sogar im Schlaf überrascht und von feinen Wurzeln tausendfach durchbohrt, bevor sie sich auch nur zur Wehr setzen konnten! Es war kein Kampf…es war ein Gemetzel und alles war schon verloren, bevor es überhaupt anfing!“

Die Berichte wurden leider von einem mächtigen Druiden bestätigt. Der Wald scheint sich seit dem jedoch nicht mehr zu vergrößern. Der Turm scheint wie von einem gewaltigen Sturm ergriffen und zerstört, jedoch gleichsam im Moment des Zusammenbruchs von tausenden von Wurzeln und Ästen festgehalten.


Laut Kaiserlichem Erlass wurde der Wachturm aufgegeben und eine günstigere Stellung weiter im Osten errichtet. Das Zweistromtal befürchtet jedoch seitdem Überfälle von größeren Orkgruppen, oder gar ganzen Horden. Bislang blieben die Befürchtungen grundlos.

Es ist leider kein Geheimnis mehr, dass der Turm seither nie untersucht werden konnte. Daher befindet sich der Sold von den über einhundert Soldaten ebenso noch in den Ruinen, wie auch die Kiste voller Goldstücke für die Verstärkungstruppen. Die Summe wird von Schatzsuchern aus dem Mittelreich auf über 1400 Gold geschätzt und reißt jedes Jahr dutzende von Abenteuerlustigen in ihr Verderben, denn bislang ist noch niemand wieder aus dem unheimlichen Wald zurückgekehrt.