Amal

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Kein anderer Stadtstaat der Südlande ist so unbekannt und geheimnisvoll wie Amal. Selbst die restlichen Südlanden ist das Gebiet im Süden des großen Rücken zum großen Teil unbekannt und trotz der Allianz von Uria vertraut man den geheimnisvollen Menschen aus Amal nur selten. Das Misstrauen begründet sich beim einfachen Volk vor allem auf die Andersartigkeit von Kleidung, Architektur und Kultur, bei der Oberschicht im Wesentlichen auf die Expansionspolitik des Stadtstaats, der die gesamte Südküste und die Weißmondinseln kolonisiert hat.

Lage

Daten und Fakten
Lage: Südlande, Südküste
Einwohnerzahl: 500000 und Kolonien
Regierung: Hohepriester Hamid Alzaid und der Rat Gwygats
Stadteinteilung: Tempelbezirk,
Handelsbezirk,
Seebezirk
Gilden und Schulen: Enginologische Universität
Schule der Erleuchtung,
Kolleg des Kampfes zur See,
Alchemisitische Schule

Die Stadt liegt in einem felsigen Tal, das Teil eines Ausläufers des großen Rückens ist. Das Tal hat Zugang zum Meer und bildet durch ausreichende Wassertiefe einen natürlichen Hafen. Die Felsen des Gebirges bestehen aus hellem Kalkgestein und ragen fast 1000 Schritt in die Höhe, in der südlichen Hälfte des Tales, ist die Steigung fast senkrecht. Nach Norden hin steigt der Felsen bis zu einer Höhe von 700 Schritt terrassenförmig auf, danach ähnelt die Steigung der Südhälfte und wird unpassierbar. Ein einziger Pass führt auf ca. 600 Schritt Höhe aus dem Tal und führt durch karges Bergland durch das Vorgebirge des Großen Rücken nach Uria und Gilgardor.

Stadtbild

Kommt man über die Passstrasse nach Amal, so sieht man als erstes eine gewaltige Festung, die am höchsten Punkt des Passes in den Fels gebaut wurde. Da der Pass durch eine ungefähr 40 Schritt breite Schlucht verläuft, wurde die Festung über ihre gesamte Breite gestreckt. Hier kommt der Besucher das erste mal mit der schon genannten Fremdartigkeit der Stadt in Berührung: Tor und Toröffnung sind kreisrund und der vor der Festungsmauer verlaufende Graben wurde so erweitert, dass er in die Festung hineinläuft. Somit kann das Runde Tor an einer Achse in der Mitte des Runden Torbogens rotieren. Mittels großer Eisenbolzen kann das Tor in einer waagrechten und senkrechten Position gehalten werden und mit Seilzügen wird die Drehung eingeleitet. Das mit Eisen verstärkte Holztor misst im Durchmesser 16 Schritt und gilt als eines der technischen Wunder der Südlande, da die Konstruktion seit Jahrhunderten treu ihren Dienst verrichtet ohne dass größere Störungen aufgetreten wären.

Hinter dem Tor muss der Wanderer den zur Festung ausgebauten Pass durchschreiten und tritt schließlich durch ein zweites Rundtor in das Tal von Amal hinaus: Man befindet sich auf 600 Schritt Höbe und blickt über Reisterassen auf die Stadt herab, die auf den ersten 200 Schritt Höhe erbaut wurde: Aufgrund des befestigten Passes und der geschützten Lage wurde auf weitere Stadtmauern verzichtet. Aus der erhöhten Position sind mehrere breite Hauptstrassen zu erkennen, die zu mehreren Stadtzentren führen, die an mehrstöckigen Gebäuden und hohen Türmen erkennbar sind. Richtung Meer sind große Hafenanlagen auszumachen, wo zahlreiche ungewöhnlich große Schiffe liegen.

Insgesamt gibt es sechs Stadtzentren, die allesamt einen riesigen Markt, verschiedene Tempel und Wachhäuser, jedes Stadtzentrum würde in anderen Landstrichen als eigene Stadt gelten. Die übrigen Stadtviertel, in denen der Hauptteil der Bevölkerung Amals lebt, sind den Stadtzentren zugeordnet. Der Stadtplan von Amal macht eine eindeutige Zuordnung immer einfach, da die Stadtviertel sich kreisförmig um ein Zentrum schließen.

Einfache Wohn- und Geschäftshäuser in Amal sind ein- bis zweistöckig und aus gebrannten Lehmsteinen gebaut. Sie sind weiß getüncht und besitzen kein Satteldach, sondern eine kleine Kuppel oder ein flaches Dach. Die größeren Häuser der Stadtzentren gleichen kleinen Palästen mit mehreren Türmen, die aus dem weißen Kalkstein des große Rückens errichtet sind. Die oberen Stockwerke sind von weitem erkennbar, da sie aus gänzlich Glas und Metall gebaut wurden, eine Technik die einzigartig auf ganz Ganthor ist.

Geschichte und Gegenwart

In früheren Jahren war Amal eine kleine Stadt, die im Schutze des Tals gänzlich von Fischfang und Ackerbau lebte. Eine Fürstendynastie regierte die Stadt Jahrhunderte lang. Die Stadt wuchs und fing an Handel mit anderen Städten der Südlande zu treiben. Doch die Stadt hatte viele Probleme, da Holz sehr knapp war und auch der Ackerbau oft nicht genug Nahrung für alle abwarf. Die Priester im dortigen Tempel des Gwygat hatten den Fürsten schon viele mögliche Lösungen der Probleme vorgestellt, doch scheiterten diese stets am Rohstoffmangel oder sogar öfter am Geiz der Herrschenden.

Nach einer verheerenden Hungersnot beschlossen die sonst passiven Priester einzugreifen und die Not des Volkes mit Hilfe von Gwygat und der Vernunft zu lindern. Mithilfe einiger Söldner unter Führung der Templer gelang es den Priestern den Fürsten abzusetzen. Ein Rat der Priester wurde etabliert, der bis heute noch die Stadt regiert. Ein Ratsmitglied bleibt auf Lebenszeit im Rat oder bis zu seinem Rücktritt. Auch der Rat selbst kann einstimmig ein Mitglied seines Amtes entheben. Der Rat regiert nach den Prinzipien des Gwygat, nämlich der Vernunft und der Wissenschaft. Dies führte dazu, dass die Stadt sich schnell entwickelte. Diese Entwicklung zeigt die folgende Auflistung die nach Amaler Zeitrechnung im Jahr 1 „nach Gwygats Segen“ (n.G.) beginnt:

  • 1 n.G.: Erste Maßnahmen zur Erhöhung des Ernteertrags greifen. Der Ernteüberschuss wird in benachbarte Dörfer verkauft.
  • 5 n.G.: Der Hafen wird erweitert, sodass Steine aus dem großen Rücken und Holz von nahegelengenen Inseln transportiert werden können.
  • 5-20 n.G.: Die Stadt wächst aufgrund mehrerer guter Ernten und zieht mehr und mehr Arbeiter an. Die Priester beginnen den weiteren Stadtbau genau zu planen.
  • 20 n.G.: Beginn der Baumaßnahmen des großen Tempels, der auch heute noch das Stadtzentrum darstellt.
  • 25 n.G.: Da ein gesamtes Stadtviertel aufgrund einer neuen Straßenplanung umverlegt werden soll, protestieren die Bewohner gewalttätig. Der Aufstand wird von der Stadtwache niedergeschlagen.
  • 31-53 n.G.: Für Räuberbanden zu Land und zur See wird Amal mehr und mehr zu einem lohnenden Ziel. Die Stadtwache wird der Gefahr nicht mehr Herr. Der Rat beschließt im Jahr 51 ein Verteidigungsbollwerk zu errichten. Der Bau dauert 40 Jahre.
  • 60 n.G.: Weihe des großen Tempels
  • 70 n.G.: Konflikte mit Bergbewohnern eskalieren. Dank der Dienste zwergischer Söldner, werden diese besiegt und sind seitdem der Stadt verpflichtet.
  • 79 n.G.: Die erste permanente Siedlung auf den Weißmondriffen wird eingeweiht.
  • 91 n.G.: Das Stadttor ist erstmals voll funktionsfähig.
  • 100 n.G.: Handelsbeziehungen mit Uria und Gilgardor werden aufgenommen.
  • 130 n.G.: Nordländische Entdecker segeln Amal das erste mal an. Handelsbeziehungen werden aufgenommen.
  • 134 n.G.: Eine zweite Kolonie wird auf den Weißmondriffen gegründet.
  • 143 n.G.: Nach mehreren Überfällen von Piraten, werden die Verteidigungsanlagen verbessert. Der Rat investiert viel in den Bau einer schlagkräftigen Flotte.
  • 156 n.G.: Die Stadt stößt an ihre Grenzen. Der Rat beschließt, die Kolonisierung der Weißmondinseln stärker voranzutreiben.
  • Bis ca. 200 n.G.: Uria, Brandal und Amal streiten um eine Oase am Rande der Wüste. Die folgenden Jahre werden von mehreren kleinen Kriegen und Scharmützeln um die Vorrangstellung beherrscht. Die Umgebung der Oase wird am Ende jedoch zu stark von Sandlöwen und anderen Ungeheuern heimgesucht, um eine profitabel zu sein. Der Handel zwischen den Stadtstaaten kommt zum erliegen. Amal konzentriert sich zusehends auf den Handel mit den Zwergen und seinen Kolonien.
  • Ab 230 n.G.: Die neuen Stadtzentren entstehen, was wieder unzählige Umbaumaßnahmen in der Stadt zufolge hat. In der Bevölkerung regt sich nur wenig Widerstand.
  • 251 n.G.: Assasinen aus Uria ermorden Hohepriester Thesar. Aufgrund mangelnder Truppenstärke schlägt Amal mit ähnlichen Taktiken zurück. Bis 270 werden vier Priester aus Amal und acht Generäle aus Uria umgebracht. Uria verliert zudem ungeklärter weise drei Siedlungen im großen Rücken, die komplett ausgelöscht werden. Die Bevölkerung vermutet Drachen, der Adel Urias eher eine neue Waffe Amals.
  • 300 n.G.: Die Priester des Gwygat finden neue Wege um das stets knappe Holz zu ersetzen. Korallen, sowie Metall und Glas finden in den Konstruktionen Amals zusehends Verwendung. Dies ist bis zum heutigen Tage einzigartig in den Reichen der Menschen.
  • 334 n.G.: Der Rat erlässt ein Gesetz, dass es nur noch jenen erlaubt sich in Amal niederzulassen, die der Stadt auf nützliche Weise ihre Dienste erweisen können. Dies zu entscheiden obliegt den Priester Verwaltern des Stadttors. Seit diesem Tag gibt es mehrere geduldete Siedlungen im kargen Bergland vor dem Tor Amals. Dort leben sowohl diejenigen, die hoffen in Amal leben zu können, als auch jene, die diese Situation ausnutzen.
  • 354 n.G.: Priester des Gwygat finden einen Weg, Seide in großen Mengen herzustellen. Diese wird von nun an auch als Werkstoff benutzt.
  • 361 n.G.: Bei den Feierlichkeiten zum Jahrestag der Stadtgründung kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Als Folge brennt ein großer Teil der Innenstadt ab. Einzig der Tempel des Gwygat bleibt gänzlich verschont. Der Schaden ist immens.
  • 370 n. G.: Der Handel mit der kürzlich gegründeten Wüstenstadt Gilgardor blüht. Der Reichtum von Amal und den gesamten Südlanden wächst.
  • 370 – 393 n.G.: Die Kaiser der Mittellande erheben Anspruch auf die Südlande. Formung der Allianz von Uria. Amal tut sich besonders in Einsätzen auf See hervor. Durch die überlegenen Kriegsschiffe und Taktik besiegen die Südländer die kaiserliche Flotte vor Radgar.
  • 454 n.G.: Handelsverträge mit Borrograd werden erneuert, der Handel erblüht erneut.
  • Ab 500 n.G.: Amal beginnt die Südküste zu kolonisieren und dringt schließlich zum Dschungel vor. Die Siedler trotzen dem Wald wertvolle Rohstoffe ab, doch immer wieder verschwinden ganze Kolonien im Wald.
  • 531 – 545 n.G.: Die „dunklen Jahre“: Eine Gruppe Magier aus Gilgardor gelingt es den Rat der Priester unter ihre Kontrolle zu bringen und beherrscht 14 Jahre Amal. Die wirtschaftlichen Schäden sind immens, da der Handel mit den Kolonien und die Forschung brach liegen. Der junge Priester Hamid Alzaid wird durch göttliches Wirken aus der Beherrschung befreit und kann mithilfe der Templer in einer blutigen Schlacht die Stadt zurück erobern. Viele Priester des Rates sterben. Hamid wird zum neuen Hohepriester gewählt
  • 557 n.G.: In Folge der Vernachlässigung in den dunklen Jahren versuchen sich mehrere Kolonien abzuspalten. Nach fünf Jahren Krieg sind die Herrschaftsverhältnisse wieder hergestellt. Einzig die Kolonie Faruk schafft es ihre Unabhängigkeit aufrecht zu erhalten. Wegen zu hoher Verluste beschließt Amal die Kolonie sich selbst zu überlassen. Bis heute gilt Faruk als Piratennest und Hort von Gesetzlosen.
  • 561 n.G.: Die Flotte des Kaiserreichs kommt Faruk zu Hilfe und protegiert seit diesem Tag die Kolonie: Auf den Inseln sind gleich mehrere Geschwader stationiert, die bis jetzt mit den Bewohnern der Kolonie, alle Angriffe Amals abwehren konnten. Da es Amal nicht möglich ist, die Kolonie komplett abzuriegeln, können mittelländische Schiffe mit Begleitschutz die Inseln anlaufen. Obwohl die Gefahr eines Kampfes mit der Flotte Amals groß ist, sind die Gewinne für beide Seiten immens.
  • 595 n.G.: Trotz der Affäre von Asim beschließt der Rat, sich aus direkten Streitigkeiten mit dem Mittelreich herauszuhalten. Eine mysteriöse Flotte bedroht die Kolonien der Weißmondriffe und bindet fast die gesamte militärische Kraft Amals. Amal hält die Existenz der Fremden vor der Allianz geheim.
  • 600 n.G.: Gegenwart

Bevölkerung

Ursprünglich waren die meisten Einwohner Amals Bauern und Fischer. Heute sind zwar die Hänge des Tales fast komplett mit Reisterassen und Weinreben bebaut, allerdings reicht dies schon lange nicht mehr aus, um die große Stadt zu ernähren. Diese Aufgabe haben im Wesentlichen die Kolonien übernommen. Die Mehrzahl der Einwohner bilden mittlerweile Arbeiter, Seefahrer und Händler, auch Soldaten sind recht häufig vertreten.

Aufgrund der herrschenden Theokratie spielt der Adel nur noch eine untergeordnete Rolle: Direkt üben die Edlen zwar keine Macht mehr aus, doch haben sie sich im Laufe der Zeit dem Handel oder dem Militär zugewandt. Durch (auch vererbte) Positionen hat der Adel einen nicht zu unterschätzenden Einfluss in der Stadt.

Die Priester als Machthaber der Stadt sind naturgemäß eine kleine Gruppe. Aufgrund der Organisation im Tempel ist die Herrschende Schicht Amals größer als in anderen Städten: Statt wenigen Adelsfamilien gibt es hier eine ganze Hierarchie von Templern, Priestern und Hohepriestern , die Macht ausüben können, sei es in der Verwaltung der Stadt oder durch direkte Befehle. Hierbei sind jedoch alle an den Codex des Tempels gebunden.

Lebensweise und Kultur

Die Lebensweise in Amal ist geprägt von einer Lebenslust, die in den meisten anderen Städten fremd erscheinen mag. Berühmt sind die vielen privaten und öffentlichen Feste, deren Ausgelassenheit und manchmal Wildheit keine Grenzen zu kennen scheint. Der Konsum von berauschenden Kräutern oder anderen Substanzen ist auf diesen Festen keine Seltenheit und wird auch von der Obrigkeit geduldet.

Neben der Lebenslust gilt in Amal auch das Prinzip der Vernunft, die oberste Tugend des Gwygat. Dies zeigt sich in einer gerechten Gesetzgebung, sowie einem liberalen Umgang mit der Moral. Besucher aus anderen Teilen der Welt sind oft befremdet aufgrund der sexuellen Freizügigkeit: Gleichgeschlechtliche Ehen sind erlaubt und auch die Prostitution ist legal. Viele feierliche Gewänder bei Männern wie Frauen sind äußerst figurbetont, was vor allem in den Mittellanden als unzüchtig angesehen wird. Männer tragen zu festlichen Anlässen oft enge Hosen mit einem ausgepolsterten Schritt und Schmuck in phallischer Form, Frauen tragen Polster, die Hüften und Busen größer erscheinen lassen. Auf vielen Festen sind Liebesspiele in der Gruppe keine Seltenheit, was der Göttin Alinatha einen festen Platz im Alltagsleben der Bürger Amals eingebracht hat. Schon oft haben so genannte Kämpfer der Tugend aus anderen Städten versucht, die Bürger Amals vom „Pfad der Sünde“ abzubringen, diesen wurde jedoch noch nie viel Gehör geschenkt. Doch gibt es einige Bürger, die dem Lustprinzip abgeschworen haben und nur noch dem Weg der Vernunft folgen. Unter diesen Asketen befinden sich viel Priester, die ihr Leben dem Fortschritt zum Wohle aller geweiht haben.

Die dritte Stütze der Gesellschaft ist die freie Bildung: Durch freien Eintritt in Theater, Konzerte und Bibliotheken hat auch der ärmste Bürger Zugang zu Bildung und Kultur. Diese Angebote werden auch von den meisten Bürgern genutzt., sodass sich der Bildungsstandard Amals auf einem höheren Niveau als auf Ganthor üblich befindet.

Religion und Herrschaft

Amal wird vom Rat der Gwygatpriester regiert, die streng nach dem Prinzip der Vernunft leben. Somit haben Wissenschaft und Bildung ein hohes Ansehen, die Wissenschaft liegt im Ansehen sogar gleichauf mit der Magie, eine Einstellung, die auf Ganthor nur noch bei den Zwergen zu finden ist.

Amal wird auf ganz Ganthor als Hauptstadt des Gwygatkults gesehen. Wallfahrer aus allen Teilen der Welt, sogar aus dem äußersten Norden Ganthors sind keine Seltenheit. So finden sich besonders viele Herbergen und Pilgerquartiere um den großen Tempel im Zentrum der Stadt. Die Pilgernden stammen in der Regel nicht aus dem einfachen Volk sondern sind Gelehrte aller Art, diejenigen die es sich leisten können reisen mit Leibwächtern an.

Bei den zahlreichen Umbau- und Umsiedelungsmaßnahmen, die in der Stadt durchgeführt wurden, sind die meisten Tempel ins Stadtzentrum verlegt worden. Sie sind um den großen Tempel des Gwygat angeordnet und dürfen laut Verordnung nicht höher gebaut werden als der mittlere Turm des Gwygattempels. Die fünf Türme des Tempels, die den Wissenschaften der Alchemie, der Mechanik, der Tierkunde, der Philosophie und der Geschichtsschreibung gewidmet sind somit aus der gesamten Stadt sichtbar und demonstrieren Eindrucksvoll die Macht der Herrscher.

Der Rat der Priester regiert die Stadt absolut und beruft sich auf den Segen der Götter, allen voran Gwygat. Entscheidungen werden stets im Rat gefällt und begründen sich auf den Geboten der Logik und der Vernunft. Somit werden keine Widersprüche geduldet und auch wenn die Entscheidungen oft radikal sind und einigen Bürgern Nachteile bringen, so sind die Auswirkungen auf die Allgemeinheit doch immer sehr positiv.

Den Bürgern von Amal sind viele Freiheiten gegeben und solange sie das bestehende System nicht in Frage stellen oder die Gesetze brechen, können sie frei reden und handeln. Verbrecher werden sehr streng bestraft, oft mit Zwangsarbeit in den Kolonien oder dem Tod. Solche die am Staat zweifeln oder ihn gar umstürzen wollen, werden zu speziellen Priestern gebracht, die versuchen den Deliquenten in einer Diskussion mit sachlichen Argumenten umzustimmen. Gelingt dies nicht werden die Zweifler aus der Stadt verbannt.

In letzter Zeit wurden vermehrt Anschläge und Attentate auf Einrichtungen und Repräsentanten des Rates verübt. Die Tatsache, dass sich sowohl ehemalige Anhänger von Magiern der Dunklen Jahre, als eine Gruppe in den Untergrund getriebener Bürger dazu bekannt haben, zeigt, dass längst nicht alle Einwohner der Stadt mit dem System zufrieden sind und sogar bereit sind einen Umsturz mit Gewalt und ohne Rücksicht auf Verluste einzuleiten.

Die bekannteste der Untergrundgruppen sind die „Söhne Amals“, die sich aus Nachkommen der ersten Repressionsmaßnahmen zusammensetzt. Viele Bürger, die unter den „Maßnahmen zum Wohle aller“ zu leiden haben und sich nicht damit abfinden wollen, unterstützen diese Gruppe und erhalten im Gegenzug Schutz vor den Priestern.

Politik

Früher vom Konflikt mit den übrigen Stadtstaaten gezeichnet, hat sich die Politik Amals seit den Dunklen Jahren weitreichend geändert. Durch die Unabhängigkeitsbestrebungen einiger Kolonien und dem Auftauchen einer unbekannten Flotte, widmet Amal verstärkt seinen Problemen im Innern. Dies hat dazu geführt, dass die Stadtstaaten Brandal und Uria größeren Einfluß auf dem Kontinent, vor allem in Gilgardor gewonnen haben. Da Amal aufgrund seiner Kolonien jedoch nach wie vor ein begehrter Handelspartner in Gilgardor ist, hat die Stadt zurzeit nur wenige Nachteile zu befürchten.

Kolonien

Die Kolonien Amals stellem die größte Machtbasis der Stadt dar. Die im südlichen Meer gelegenen Weißmondriffe bestehen aus mehreren hundert Inseln, von denen ca. 30 besiedelt sind. Diese sind zu fünf Kolonien zusammengefasst. Die so genannten „alten Kolonien“ werden von Statthaltern regiert, die in der Regel zur Marine Amals gehören. Die größeren Inseln –oft vulkanischen Ursprungs- werden vornehmlich für den Ackerbau genutzt: Angebaut werden Tabak, Zuckerrohr und tropische Früchte, aber auch Reis und Mais in großen Mengen, die das Rückgrat der Nahrungsmittelversorgung Amals darstellen. Die tropischen Inseln sind zudem mit dichtem Urwald bedeckt, der jedoch einige der tödlichsten Tiere Ganthors beherbergt. Große Drachenechsen, Traxyre und zahlreiche magische Wesen machen die Wälder zu einem tödlichen Ort. Das dringend benötigte Holz kann dort nur mit großem Blutzoll gewonnen werden, was den Rohstoff knapp und teuer macht.

Aufgrund dieser Problematik hat Amal vor ungefähr einem Jahrhundert begonnen die Südküste bis hin zum Dschungel zu kolonisieren. Diese Entwicklung ging geradezu rasend schnell voran, sodass sich bis zum Beginn der großen Wälder eine Kette von kleinen Hafenstädten gebildet hat. Weiter westlich, dort wo der Urwald direkt an die Küste grenzt werden seitdem stets neue Siedlungen gegründet, die Stück für Stück den Urwald nutzbar machen sollen. Unglücklicherweise ist der große Dschungel nicht weniger gefährlich als die Wälder der Weißmondinseln: So sind schon mehrere Siedlungen spurlos im Wald verschwunden und nie mehr wieder gefunden. Trotz dieser Gefahren konnten die neuen Kolonien bereits schnell und effizient Holz liefern – die Zukunft der Kolonien scheint also gesichert. Die größte permanente Siedlung an der Südküste ist Weißwacht eine befestigte Garnisonsstadt, wo ein Teil der Kriegsflotte Amals liegt. Hier zeigt sich der zweite Zweck der Siedlungen, nämlich die Stadt und die Weißmondinseln von Westen her zu schützen.

Handel und Rohstoffe

Den Kolonien ist es untersagt mit anderen Partnern als Amal zu handeln. Dieses Monopol sichert der Stadt einen bedeutenden Platz im Handel mit den Nordländern und den Zwergen.

Natürlich wird versucht, dieses Monopol zu brechen und besonders in den gescheiterten Unabhängigkeitskriegen haben Nord- und auch Mittelländer mit den Kolonien eigene Handelsbeziehungen begründen können. So versuchen bisweilen auch heute noch waghalsige Kapitäne an geheimen Orten mit Händlern, denen das Gesetz nicht allzu viel bedeutet, Geschäfte zu machen. Seit aber die Kolonie Faruk unabhängig ist, wird diese von der Flotte der Mittelländer beschützt, sodass es Nord- und Mittelländern möglich ist, unter Begleitschutz die Häfen von Faruk anzulaufen. Dies will Amal natürlich verhindert sehen, sodass es des öfteren zu kleineren Seegefechten kommt, wobei das Schlachtenglück seit Jahren hin- und her wogt.

Die Kolonien Amals werden von der Stadt in erster Linie als Nahrungs- und Rohstofflieferanten gesehen. Neben der Nahrung werden vor allem Genussmittel wie Rum und Tabak, Seide (die in Amal ein Werkstoff ist), sowie Holz, Korallen und Stein zur Konstruktion exportiert. Seltener aber dafür umso wertvoller sind kostbare Edelsteine, die man auf manchen Inseln im Dschungel finden kann. Um die Rohstoffe zu gewinnen, werden versklavte eingeborene Waldmenschen und Sträflinge eingesetzt. Die Weiterverarbeitung vor Ort wird von Handwerkern, die sich auf den Inseln niedergelassen haben vorgenommen, danach übernehmen die Schiffe der Handelsflotte von Amal den Transport.

Metall (bearbeitet und als Rohstoff) bezieht Amal hauptsächlich von den Zwergen, die sich oft konventionell mit Gold oder Edelsteinen bezahlen lassen, aber auch gegen Holz, Seide und Alkohol bereit sind, zu tauschen. Mit den Nordländern tauscht Amal tropische Erzeugnis gegen Metalle und Goldaber auch gegen Sklaven, die die Nordmannen in den westlichen Urwäldern fangen. Der größte Teil der Erzeugnisse wird jedoch nach Gilgardor transportiert und dort an die anderen Stadtstaaten der Südlande verkauft.