Geschichte der Westmenschen

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Die Anfänge

Als vor etwa 5000 Jahren der Einschlag eines großen Meteors das Land zerstörte und den Himmel für lange Zeit verdunkelte, begann die Zeit der großen Wanderungen der Überlebenden. Viele Menschen zogen gen Norden, wo man von Wäldern und Ebenen wusste, doch als sie die Quellen der zwei Ströme hinter sich gelassen hatten, brach unter ihnen Streit aus. Denn auch im Westen lagen Hügelland und Ebenen, die die Hoffnung weckten, im Westen fruchtbare Küstenlande zu erreichen. So beschlossen die, die nicht weiter in den kalten Norden wollten, auf eigene Faust nach Westen und dann wieder nach Süden weiterzuziehen, um die Küste zu erreichen.

Doch noch bevor sie die Küste erreichten, stießen sie auf etwas, das sie ihre Pläne ändern ließ: Im Nordosten der östlichsten Ausläufer des Sichelgebirges entdeckten sie gewaltige steinerne Portale in den Bergen. Es handelte sich um Eingänge zu fünf Städten, die einstmals von Riesen bewohnt gewesen sein mussten. Da man auch unterirdische Gartenanlagen fand, die die Ernährung der überschaubaren Schar selbst in ihrem verwahrlosten Zustand sicherstellen konnten, ließ man sich in den Ruinen nieder. Mitreisende Magier kamen schließlich Stück für Stück zu der Erkenntnis, dass dies einst die Heimat einer Hochkultur riesenwüchsiger menschenähnlicher Wesen war, die mit Dämonen paktiert hatten und etwa 7000 Jahre vor dem Meteoriteneinschlag entrückt wurden: Die Würdigen wurden in die Welt der Dämonen gerissen, die Unwürdigen blieben zurück und begingen Selbstmord.

Eine Zivilisation entsteht

Fasziniert begannen die Menschen unter Anleitung der Magier, die Städte wieder bewohnbar zu machen und die hochentwickelten Anlagen zu erforschen und wieder in Betrieb zu nehmen. Im Verlaufe von rund 2500 Jahren entwickelte sich in den Überresten der alten Hochkultur eine neue Zivilisation. Riesige unterirdische Gartenanlagen lieferten vor allem Pilze und bislang unbekannte, aber äußerst nahrhafte Früchte. Besondere Pilze und auch einige magische Einrichtungen sorgten für spärliche Beleuchtung. Man fand ein ausgeklügeltes Leitungssystem, das die Gärten und Wohnungen, aber auch etliche dampfbetriebene Maschinen und Tore mit dem benötigten Wasser versorgte. In diesem neuen Umfeld entwickelte sich unter den Menschen ein System von vier Kasten: Etwa 15% der Bevölkerung waren Magier, die ständig die neuentdeckten Technologien erforschten und deren Ziel es war, durch ihre Anwendung die Gesellschaft zum würdigen Nachfolger der Kultur zu machen, deren Erbe sie angetreten hatte. Nur etwa ein Viertel der Bevölkerung war mit der Nahrungsproduktion beschäftigt, so effektiv waren die Gärten angelegt. Etwa die Hälfte der Bevölkerung gehörte zur Gruppe der Handwerker, die nun neben dem „klassischen“ Handwerk vor allem die Aufgabe hatte, unter Anleitung der Magier die Maschinen und Anlagen zu bedienen und zu warten; auch ein wenig Bergbau war möglich. Etwa ein Zehntel der Bevölkerung wurde zu den „Wächtern“, die die wenigen Eingänge zu den Städten sicherten.

Das Leben dieser Menschen spielte sich völlig isoliert von der Außenwelt in den unterirdischen Städten ab. Sie passten sich im Laufe der Zeit an ihre neue Umgebung an, in der es kein Sonnenlicht gab, sondern nur schummrige Beleuchtung. Nur die „Wächter“ und manche Magier hielten sich noch an der Erdoberfläche auf, schützten sich aber ebenfalls mit weiten, dunklen Gewändern gegen die ungewohnte Helligkeit. Und so kam es, dass die Menschen, die nach Westen gezogen waren, bei den anderen in Vergessenheit gerieten und sich völlig unterschiedlich entwickelten. Sie bewahrten eine archaische Form der Gemeinsprache, die keine elfischen und zwergischen Einflüsse aufnahm, dafür aber neue Begriffe aus der alten Hochkultur aufnahm und schon aufgrund des unterschiedlichen Lebensumfeldes ein unterschiedliches Vokabular entwickelte. Das Bewusstsein, das Erbe einer alten Kultur angetreten zu haben, veranlasste sie zudem, das Wort „Mensch“ als Selbstbezeichnung aufzugeben. Stattdessen übernahm man aus der dämonischen Terminologie die Kollektivbezeichnung „Tya’khsharr“, was soviel bedeutet wie „Gefolgschaft“ oder auch „Brut“.

Als man nach etwa 2500 Jahren unter der Erde den Bergbau intensivieren wollte, begann man überirdisch kleine Außenposten zu errichten. Bei dieser Ausbreitung trafen die Tya’khsharr schließlich zum ersten Mal auf Orks, die inzwischen das westliche Ödland erschlossen und ihre Winterlager am Sichelgebirge zu Städten ausgebaut hatten. Die Tya’khsharr konnten die kräftigen Wesen gut als Arbeitskräfte gebrauchen, und so begannen sie, ganze Sippen, die beim Umherstreifen den Außenposten zu nahe kamen, einzufangen und zu versklaven. Der Name, den die Tya’khsharr für diese rohen Wesen gebrauchen, lautet nicht „Orks“, denn dieses Wort geriet bei ihnen schon vor langer Zeit in Vergessenheit. Sie halten sie für die unterentwickelten Nachkommen ihrer ehemaligen Gefährten und nennen sie daher „Menschen“. Während also die „Menschen“, die sich von ihren Städten zu weit nach Osten wagten, zu Bergbausklaven der Tya’khsharr wurden, verbreiteten sich die Orks am Westrand des Kontinents auf der kompletten Nord-Süd-Ausdehnung und entwickelten sich dort zu einer differenzierten Großzivilisation, die im Süden weitgehend zur Sesshaftigkeit übergegangen war und im Norden weiterhin das karge Land durchstreifte.

Die Orkkriege

Vor etwa fünf Jahrhunderten gelang den Magiern der Tya’khsharr schließlich ein entscheidender Durchbruch: Sie hatten in mühevoller Kleinarbeit und mit Hilfe einiger mächtiger Dämonen ein großes Ritual rekonstruiert, das ihnen zu ungeahnter Macht verhelfen und den Übergang in die Sphäre der Dämonen möglich machen sollte. Doch für seine Durchführung benötigten sie große Mengen an Menschenblut. Sie beschlossen also, mehr „Menschen“ einzufangen und mittels ausgeklügelter Techniken als „Blutmaschinen“ zu benutzen. Das Ritual schlug mit dem Orkblut selbstverständlich fehl, und den daraufhin entstehenden Tumult nutzten einige der Orks zur Flucht. Als die Orks in den Städten des Südens erfuhren, was ihren Brüdern, von denen sie gedacht hatten, sie seien in den Norden gezogen, widerfahren war, rüsteten sie sich zum Krieg.

Dieser Krieg sollte die Tya’khsharr, die übrigens weiterhin davon ausgingen, es mit Menschen zu tun zu haben, und die den Fehler im Ritual an einer anderen Stelle vermuteten, weit zurückwerfen. Den Orks gelang es, nachdem sie unter großen Verlusten sämtliche Außenposten zerstört hatten, die mittlere der fünf untereinander verbundenen Städte zu erobern und dauerhaft zu übernehmen. Die Kämpfe in den beiden angrenzenden Städten machten die Zerstörungen und magische Verseuchung unbewohnbar. So blieben also vom unterirdischen Reich der Tya’khsharr die nördlichste Stadt mit etwa 4000 und die südlichste Stadt mit etwa 6000 Einwohnern.

Seit diesem Krieg vor rund 500 Jahren arbeiten die Tya’khsharr daran, ihre frühere Blüte wieder zu erreichen. Die mittleren Städte haben sie allerdings dauerhaft aufgegeben und verkehren zwischen den beiden verbliebenen Städten mittels eines magischen Portals. Die südliche Stadt hat, wie vor einigen Jahren entdeckt wurde, einen unterirdischen Zugang zum Meer, und vor kurzem wurden zwei Fahrzeuge fertiggestellt, die sich ähnlich einem Fisch unter Wasser fortbewegen können und in Zukunft das Meer und die angrenzenden Küsten erkunden sollen.

Kontakt mit dem Mittelreich

to be continued...