Gessert

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Die Stadt der Magier gehört zu den beeindruckendsten Bauwerken der gesamten Fürstentümer. Ob sie wirklich im engeren Sinne erbaut oder gar auf magischem Wege geschaffen wurde, lässt sich heute nicht mehr eindeutig klären. Sicher ist jedoch, dass ein gewaltiger Zauber für die gewaltige Zerstörung rings um die Stadt verantwortlich war.

Einst stand diese Stadt auf einer kleinen Anhöhe, umringt von prächtigen Feldern, die die Stadt fast ausschließlich mit allem notwendigen versorgten. Die ansässigen Druiden kümmerten sich mit äußerster Sorgfalt um die Erträge, so dass kaum andere Handelsbeziehungen notwendig waren. Der erwähnte Zauber fraß jedoch ein breites Band der Zerstörung um die gesamte Stadt und verwandelte fruchtbare Äcker, Erde und Fels zu Staub. Kein Zauber hielt ihm stand, und selbst Fleisch verdorrte binnen weniger Augenblicke. Erst gut hundert Schritt unter der Erde zerstreute sich der Zauber wie von selbst. Eine schwarze Staubwolke verfinsterte die gesamte Umgebung und ließ nichts Gutes für die Stadt und ihre Bewohner erhoffen. Inmitten des so entstandenen Kraters blieb lediglich eine gewaltige Säule stehen, die die Stadt Gessert wie einen Pilz in der ringsum vernichteten Erde stehen ließ. Die Bewohner dachten an ein Wunder, während die Magier der damals noch jungen Stadt es eher den Schutzzirkeln ihrer Türme zuschrieben.

Die Kunde von diesem Zeugnis der Magie verbreitete sich wie ein Lauffeuer über das gesamte Mittelreich und zog Hunderte von Schaulustigen, Magiern und Gelehrten an. Gleichzeitig mussten Verträge und Abkommen mit den umliegenden Dörfern und Fürsten geschlossen werden, um Reparaturen vorzunehmen und die täglichen Bedürfnisse der Bewohner Gesserts zu stillen. Ein Abkommen mit der Familie Parping stellte schließlich wirtschaftlich gesehen Gessert wieder auf sichere Füße.

Gessert heute

Die Stadt zeigt sich heute, gut 450 Jahre nach der Katastrophe, in voller Blüte. Der Abgrund hat sich im Laufe der Zeit mit Wasser gefüllt, unterirdische Zu- und Abflüsse sorgen für unberechenbare, gefährliche Strömungen im See. Der Abgrund hat sich jedoch nicht ganz mit Wasser gefüllt, sodass die Ufer steil aus dem See herausragen und nur einige wenige Stellen Zugang zum See bieten.

Gessert erscheint vom Ufer des Sees aus wie eine riesige durch Hunderte von Bauherren zusammengewürfelte Burganlage. Jeder noch so kleine Fels dient dabei als Basis für ein Haus oder einen Turm oder zumindest als Ankerpunkt einer Fährstation. Derer gibt es in Gessert nahezu 300 Stück. An einfachen Seilen bis hin zu armdicken Tauen werden an den Fährstationen Handelsgüter und Passagiere in Gondeln zu anderen Felsen oder über den See zum Ufer transportiert. Manche der kleineren Gondeln werden an Tauen sogar durch die Luft getragen, um etwa hohe Gebäude auf Felsnadeln zu erreichen. Hierbei sie gesagt, dass Gefährte, die frei gelenkt werden können auf dem See nicht erlaubt sind. Die Stadtwachen Gesserts überwachen nach eigenen Angaben den See und alle Fährstationen; durch diese Kontrolle und das Monopol der Fähren kann die Stadt so ihre horrenden Zölle einstreichen.

Zahlreiche Magier, Gelehrte und Wissenschaftler forschen hier seit Generationen an den unterschiedlichsten Künsten. Die Stadt kann dank hoher Zölle nach außen hin mit einigem aufwarten: Die Straßen Gesserts sind aus sauber behauenen, ebenen Steinen, hohe steinerne Gebäude reihen sich an prächtige Laboratorien, Bibliotheken und Türme von alteingesessenen Magiern.

Recht und Ordnung in Gessert

Verschiedenste Versuche, die vielen Magier und Wissenschaftler Gesserts durch einzelne, wenige oder auch viele Auserwählte vertreten zu lassen, schlugen bislang immer fehl. Grund hierfür waren die vielfältigen Möglichkeiten, die die Magie bot, sich der Gerichtsbarkeit zu entziehen. So wurde mal ein Doppelgänger bestraft, mal ein Verbrechen schlicht vergessen oder eine Erinnerung daran schlicht aus dem Gedächtnis gestrichen. Abhilfe musste schnell gefunden werden, da infolge mehrerer schwerer Zwischenfälle die Stadt im Chaos zu versinken drohte.

Die Lösung des Problems wurde – ganz im Sinne des Rufes der Stadt – auf magischem Wege gefunden: Jeder ansässige Bürger Gesserts verpflichtete sich, in der Zentralen Bibliothek einen Gesetzestext zu unterzeichnen. Die Namen der Unterzeichneten erschienen daraufhin auf einer gläsernen Säule inmitten der Bibliothek. In den Folgejahren sank die Verbrechensrate auf nahezu Null: Denn all jene, die gegen die unterzeichneten Gesetze verstießen, verschwanden auf mysteriöse Weise.

Gerüchten zufolge – die in Gessert in der Regel für wahr gehalten werden können – bindet sich jedes Wesen, das den Gesetzestext unterzeichnet, an einen Vertrag mit einem mächtigen Dämonenherrscher, der in den Kellern der Zentralen Bibliothek gefangen gehalten wird. Für jeden neuen Vertag erschafft dieser Dämonenherrscher einen eigenen Dämon, der unsichtbar und unhörbar den neuen Bürger Gesserts überwacht. Der Dämonenherrscher selbst wurde von einem Magierzirkel gerufen, der sich nach der Beendigung des Rituals in alle Himmelsrichtungen zerstreute und sich ebenfalls vertraglich absicherte, niemals zurückzukommen.