Südlande Geschichte

Aufgrund der lebensfeindlichen Wüste und des undurchdringlichen Dschungels, die den Großteil der südlichen Landmasse ausmachen, haben sich vier große Bevölkerungszentren gebildet, andere Siedlungen sind überaus selten. Insgesamt 3 große Städte liegen einige Meilen westlich entfernt von den Ausläufern des Großen Rückens. Von hier erhalten sie genügend Wasser um ihre Landwirtschaft zu sichern. Mittlerweile liegt ein dutzende Meilen breiter grüner Ring um Bandral, die nördlichste der Metropolen, der von tausenden Arbeitern täglich bestellt wird. Die südlichste Stadt, Amal, besitzt zudem einen geschützten natürlichen Hafen zwischen den hohen Gebirgsausläufern des Rückens. Die vierte große Stadt ist die freie Handelsstadt Radgar. Piraten, Sklavenjäger und Abenteuerlustige leben in dieser Stadt und warten nur auf eine günstige Gelegenheit Profit zu machen. Die Stadt ist von allen Handelszöllen befreit, daher lohnt es sich sogar für Nordländer hier vor Anker zu gehen um ihre Waren an den Mann zu bringen. In den drei großen Städten leben über 80% der Bevölkerung der Südlande. Die übrigen 20% leben in kleinen Dörfern in Küstennähe, sowie in Radgar oder in Gilgador. Jede der drei Hauptstädte regiert sich selbst und ist durch Verträge und Verpflichtungen den anderen Städten gegenüber gebunden. Radgar wird offiziell von einem kleinen Rat regiert, jedoch sind es mehr die mächtigen Diebes- und Piratenbanden, die dort tatsächlich den Ton angeben. Somit gibt es ein gemeinschaftliches regiertes Reich der Südlande überhaupt nicht, jedoch sind die Einflussgebiete der Städte derart groß, dass jeder Südländer sich gegenüber einer der Städte zugehörig fühlt. Steuern zahlen nur diejenigen, die in den Städten leben, jedoch ist das Leben außerhalb der Städte derart schwer, dass tausende die Steuern vorziehen.

Geschichte der Südlande

Die Entstehung der südländischen Stadtstaaten geht auf die wirren Jahrhunderte nach dem Einschlag des Meteoriten zurück. Die Geschichtsschreibung der Stadtstaaten ist mit Lücken behaftet, Gelehrte konnten die Siedlungen auf ein Alter von ca. 1000 Jahren zurückdatieren, die Stadt Uria sogar auf 2000 Jahre. Häufige Kriege und Fehden zwischen den Stadtstaaten machten eine fortführende Geschichtsschreibung oft unmöglich, sodass durchgängige Aufzeichnungen nur über die letzten fünfhundert Jahre vorliegen. Um das angespannte Verhältnis zwischen dem Kaiserreich und den Südlanden, sowie die aktuelle innenpolitische Situation besser zu verstehen folgt eine chronologische Aufarbeitung der wichtigsten Ereignisse der letzten 300 Wenden. Aufgrund der unterschiedlichen Zeitrechnungen in Süd- und Mittellanden wird als Referenz die Thronbesteigung des Kaiseres Illiasan als Jahr 0 gewertet. Ereignisse vor bzw. nach diesem Datum werden mit v. Il. bzw. n. Il. datiert.

• Bis vor ca. 300 Wenden standen die Südlande unter nomineller Herrschaft des mittelländischen Kaisers. Ähnlich wie in Borrograd reichen Macht und Einfluss des Kaisers jedoch nicht aus, um diese weit entfernten Gebiete zu verwalten. Da die Südlande militärisch und wirtschaftlich nicht attraktiv genug sind, belassen es die Kaiser auf einer Selbstverwaltung des Südens und kümmern sich nicht um die Angelegenheiten dort.
• Ca. 300 v. Il.: Mit Gründung der Karawanserei Gilgador erblüht der Handel zwischen den südländischen Städten. Die vier Stadtstaaten steigen schnell zu Wirtschaftsmächten auf. Auch der Handel mit Borrograd über Radgar vervielfacht sich aufgrund des großen Warenangebots aus den östlichen Städten. Der Wohlstand der Stadtstaaten zieht die Aufmerksamkeit des Kaisers auf sich. Dieser fordert Zölle und Abgaben und schickt Beauftragte in die wohlhabensten Städte Radgar, Gilgador und Amal. Die betroffenen Stadtstaaten verweigern Abgabe der Zölle und weisen die kaiserlichen Beauftragten aus.
• 292 v. Il.: Kaiser Meitas I. schickt ein Expeditionsheer, das auch durch die Gebiete von Brandal und Uria zieht, was diese verärgert.
• 291 v. Il.: Die Häfen von Radgar und Amal werden monatelang belagert. Dies hat verheerende Folgen für die Bevölkerung.
• 291 v. Il.: Uria, Brandal und Amal verbünden sich und schlagen das Expeditionsheer mit Hilfe zwergischer Söldner.
• 290 v. Il.: Die Stadtstaaten erklären sich unabhängig und beginnen mit dem Bau der großen Mauer.
• 289 v. Il.: Kaiser Meitas erkennt die Unabhängigkeit nicht an, schickt aber kein weiteres Expeditionsheer, sondern riegelt die Grenze vollständig ab (auch für den Handel). Die Seeblockade wird aufrechterhalten.
• Ab 287 v. Il.: Bezahlt von den Stadtstaaten gehen Freibeuter durch Schmuggel und Überfälle gegen die Seeblockade vor. Dies wird als Geburtsstunde des Piratenwesen der Südlande gesehen.
• 280 v. Il.: Aufgrund von Streitigkeiten mit den Zwergen wird der Bau der großen Mauer abgebrochen. Die halbfertige Mauer wird dennoch vom südländischen Orden des Ignatus bewacht. In Festungen an beiden Enden der Mauer hat der Orden der Bewacher seine Basis.
• 278 v. Il. -276 v. Il.: Ein Streit um die Wasserverteilung im Großen Rücken zwischen Uria und Brandal führt zu schweren Unruhen. Kaiserliche Grenztruppen nutzen das Chaos, überwinden die Mauer und stoßen bis kurz vor Uria vor. Angehörige des Jedek-Ordens entführen jedoch die Anführer der streitenden Städte und erzwingen einen Waffenstillstand. Das wiedervereinte aber geschwächte Heer schafft es unter hohen Verlusten, die kaiserlichen Truppen zurückzuschlagen.
• 275 v. Il.: Gründung der Allianz von Uria. Am Ort des Sieges setzt der Jedek-Orden eine Allianz der Stadtsaaten durch und schlägt ein in Grundzügen einheitlichen Rechtssystems sowie eine Regelung der Wasserversorgung vor. Beides wird angenommen.
• 277 v. Il. – 10 v. Il.: Ein brüchiger Friede zieht in den Südlanden ein. Die verbündeten Städte haben jedoch noch alte Rechnungen offen: Da sie diese nicht in offenen Kriegen austragen können, tragen Edelleute der Südlande diese Fehden aus. Oft geschieht dies durch Auftragsmorde und Sabotage, nicht selten jedoch werden diese Streitigkeiten von kleinen Söldnerheeren ausgefochten. Der Handel der Südlande erblüht wieder, die Nordmänner von Borrograd werden zu festen Handelspartnern der Südlande. Die Grenze zum Kaiserreich bleibt abgeschottet.
• 160 v. Il.: Überfälle von Orks aus den Bergen häufen sich. 159 v. Il. schlägt die Allianz mehrere Orkstämme zurück, die die Wasserversorgung von Uria unterbrochen haben.
• 130 – 120 v. Il.: Mehrere Schlachten mit Orks im Großen Rücken fordern das Militär der Allianz, sodass diese notgedrungen die Wache an der Mauer vernachlässigt. Spione von Kaiser Danthares nutzen dies und sorgen dafür, dass ein Heer der Mittellande die Mauer passieren kann, die Wüste im Eiltempo umgeht und Radgar belagert. Nach drei Monaten fällt die Stadt und wird vom Kaiserreich besetzt. Eine Rückeroberung scheint ausgeschlossen, bis die Gilde der Assasinen sich anbietet für eine enorme Summe Geld und künftige Straffreiheit der Allianz zu helfen. Die Stadt Radgar wird von der Allianz nach zwei Jahren Fremdherrschaft zurückerobert, als in einer Nacht sämtliche Anführer der Mittelländer unter geheimnisvollen Umständen verschwinden oder sterben. Seit dieser Zeit hat das Kaiserreich keine Versuche mehr unternommen in die Südlande vorzudringen.
• 5 v. Il.: "Affäre von Asim" In der vom Ignatus Orden gehaltenen Festung Asim an der Mauer wird ein hoher Würdenträger der Ignatus-Kirche aus dem Kaiserreich angetroffen Daraufhin wird der Orden von der Grenze zum Kaiserreich abgezogen, betroffene Truppenteile werden in den Süden und auf die Waldinseln versetzt. Der Jedek-Orden übernimmt daraufhin die geräumten Festungen.
• Kurz nach Kaiser Iliasans Thronbesteigung: Iliasan unterwirft sich nicht der Rechtsprechung des Jedek-Ordens. Der Jedek-Orden der Allianz von Uria betrachtet dies als Provokation oder gar Drohung an die Allianz. Diplomatische Verhandlungen laufen, die Spannungen zwischen den Reichen nehmen wieder zu.

Die Allianz von Uria

Die Allianz von Uria wurde vom Orden des Jedek und den vier Stadtstaaten der Südlande gegründet. Gilgador, das nicht als Staat betrachtet wurde, betrifft diese Allianz nicht. Der Vertrag besteht aus sechs Eckpunkten, die heute noch gültig sind:

• Jedes Mitglied der Allianz wird als eigener Staat betrachtet.
• Die Mitglieder der Allianz von Uria verpflichten sich füreinander einzustehen und das Staatsgebiet eines Mitgliedes zu verteidigen, als wäre es das eigene Gebiet.
• Die Mitglieder der Allianz werden keinen Krieg gegeneinander führen.
• Im Gebiet der Allianz gelten einheitliche Gesetze für Kapitalverbrechen; Die übrige Rechtssprechung unterliegt dem jeweiligen Staat.
• Wasservorkommen im großen Rücken sind nach dem gerechten Urteil des Jedekordens zu verteilen.
• Verletzt ein Mitglied der Allianz einen der Grundsätze, so wird der Herrscher des Staates vom Orden des Jedek seines Amtes enthoben. Im Notfall müssen die übrigen Mitglieder der Allianz mit Waffengewalt gegen einen Abtrünnigen vorgehen.