Radgar

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Die Stadt Radgar

Daten und Fakten
Lage: Südlande, Westküste
Einwohnerzahl: 11000
Regierung: Fürst Zafar,
Fürstliche Verwaltung von Radgar
Stadteinteilung: Oberstadt,
Unterstadt,
Hafen
Gilden und Schulen: Akademie der Seefahrt
Gimmlings Schule der Mechanik,
Magische Gemeinschaft zu Radgar

Die Westküste Ganthors wird von undurchdringlichem Dschungel beherrscht. Dieser wiederum ist durch das Drachenkopfgebirge von der Wüste getrennt. Im nördlichen Teil der Küste laufen Gebirge und Dschungel zusammen: Dort liegt in den bewaldeten Ausläufern des Gebirges die Stadt Radgar. Charakteristisch für Radgar ist die Hanglage, die die Stadt in die so genannte Ober- und Unterstadt trennt.

Die Oberstadt

Die Oberstadt von Radgar liegt in einer Steillage der Ausläufer des Drachenkopfgebirges, die wiederum direkt ans Meer grenzt. Eine Steilwand begrenzt die Stadt nach Osten, nach Westen zum Meer hin trennt eine Stadtmauer die Ober- von der Unterstadt. Diese Stadtmauer ist mit eindrucksvollen Bollwerken versehen, gewaltige Türme bewachen die Ecken und die beiden Stadttore. Das Nordtor dient als Haupttor, während ein Tor im Osten Zugang durch eine Schlucht in der Steilwand erlaubt. Eine gewaltige Hauptstraße durchquert die Oberstadt vom Nordtor bis zum im äußersten Südosten gelegenen Südtor und passiert alle wichtigen Gebäude und Einrichtungen der Stadt. Weiterhin führt eine Abzweigung der Hauptstraße nach Westen hinunter in die Unterstadt und zum Hafen. Von Ost nach West führen kleinere gepflasterte Straßen, die aufgrund des starken Gefälles oft Treppen statt normaler Gehwege besitzen.

Die Oberstadt beherbergt die Wohnviertel der Ober- und Mittelschicht, außerdem die Werkstätten vieler Handwerker, sowie Tempel und kulturelle Einrichtungen, wie das berühmte Theater „Anyla“. Im Norden befindet sich die Festung Jul, die auch Sitz des Fürsten ist. Weiter nach Süden findet man die Thermen, sowie den Sonnenmarkt, einen der größten Marktplätze der südlichen Welt.

Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass in der Oberstadt von Radgar Mitglieder fast aller Adelshäuser der südländischen Stadtstaaten leben. Diese „Agenten“ besitzen beste Kontakte zu Händlern, Sklavenjägern und Freibeutern, um die Interessen ihrer Häuser durchzusetzen, etwa an besonders lukrativen Geschäften beteiligt zu sein, oder ihren Konkurrenten zuvorzukommen oder sie gar auszuschalten. Ähnliches gilt für Händler aus anderen Stadtstaaten, die Vertraute in Radgar haben oder gar ihre Söhne oder Töchter hierher geschickt haben.

Die Unterstadt

So prachtvoll sich die Oberstadt Radgars Besuchern zeigt, so abschreckend ist die Unterstadt für zivilisierte Besucher. Hier leben einfache Leute, Hafenarbeiter und Fischer, aber auch zwielichtigere Bürger wie Sklavenjäger oder gar Piraten.

Dort, wo sich heute die Unterstadt befindet, war in früherer Zeit eine natürliche und von der Stadtmauer geschützte und abgeschnittene Bucht, in der sich lediglich der Hafen von Radgar befand. Mit der Zeit wuchs die Stadt immer weiter, so dass neue Betriebe, Lager und Häuser in der Bucht gebaut wurden. Heute sind der Hafen und die Unterstadt zusammengewachsen und nicht mehr von einander unterscheidbar. In der Unterstadt befinden sich besonders viele Tavernen und Bordelle, die vor allem aufgrund der zahlreichen Seeleute gute Geschäfte machen. Auch sind hier die „unsauberen“ Handwerksbetriebe zu finden, die in der Oberstadt z. B. aufgrund von Schmutz, Gestank oder Lärm nicht erwünscht sind: Gerber, Grobschmiede oder die Gießerei. Weiterhin sind in der Unterstadt aufgrund der Nähe zum Hafen Schiffsbauer, Seiler und Segelmacher angesiedelt. Am bekanntesten ist die Werft „Karoums Wellen“, die die besten Handels- und Kriegsschiffe der Südlande baut.

Der Hafen

Das Wasser der Bucht von Radgar ist besonders tief und frei von Hindernissen. Der felsige Strand macht es zudem einfach, Hafenanlagen zu bauen. Lange Zeit war der Hafen jedoch durch schweren Seegang, der ungebremst auf die Anlagen zukam, gefährdet, mehrmals zerstörten Flutwellen den Hafen und viele Schiffe.

Deshalb wurde die Hafenmauer erhöht, so dass der Hafen heute durch hohe Wellenbrecher, die auch als Festungsmauern benutzt werden, geschützt ist. Die Festungsmauern sind mit Wehrgängen befestigt, auf denen Katapulte montiert sind. Am Fuße der Mauern befinden sich Wachhäuser, so dass die Mauern stets schnell bemannt werden können.

Der Hafen selbst besteht aus zwei großen Becken, dem Nord- und dem Südbecken. Im Nordbecken befinden sich unter anderem auch die Docks der Werft „Karoums Wellen“. Hier gehen vor allem beschädigte Schiffe vor Anker, weiterhin liegen hier die Kriegsschiffe der Stadt. Die Quartiere der Besatzungen sind ebenfalls in der Nähe des Hafenbeckens zu finden, ebenso wie die fast unvermeidlichen Bordelle und Tavernen. Das weitaus größere Südbecken ist der eigentliche Handelshafen der Stadt: Hier gehen alle Handelsschiffe vor Anker, direkt an den Anlegestellen befinden sich die Lager und Kontore der Händler. Das Hafenoval ist vor 50 Jahren komplett gepflastert worden und mit großen Palmen geschmückt worden. Seit dieser Zeit gilt der Hafen von Radgar als der prachtvollste von ganz Ganthor. Der Südhafen scheint nie zur Ruhe zu kommen, da stets Schiffe be- und entladen werden, unabhängig von Tageszeit oder Wetter. Der Lärm, der von den Schiffen, Lagern und Kontoren ausgeht, ist so ohrenbetäubend, dass nicht einmal die billigsten Tavernen in der Nähe des Hafens eine Schlafmöglichkeit anbieten können.

Das östliche Ende des Südhafens wird nur von kleineren Schiffen benutzt, etwa Fischerbooten oder kleinen, niedrigen Transportschiffen. Dies hat den Grund, dass das Becken an dieser Stelle von drei Brücken überspannt wird. Die Brücken treffen sich in der Mitte und vereinigen sich dort zu einem großen Festungsturm. Dies ist das Gefängnis der Stadt Radgar und gilt als einer der sichersten Kerker von Ganthor. Das Wasser unter dem Turm ist mit messerscharfen Felsen durchsetzt - sollte es also Gefangenen gelingen, durch die schmalen vergitterten Fenster zu entkommen, überleben sie den Sturz ins vermeintlich sichere Wasser nicht. Im Kerker von Radgar sitzen auch viele Gefangene aus anderen Städten der Südlande, für deren Verwahrung Radgar eine Bezahlung erhält. Bei ihnen handelt es sich oft um Gefangene, die nicht getötet, jedoch auch in keinem Fall entdeckt werden oder gar fliehen dürfen. Politische Gefangene etwa aus der Adelsklasse gehören oft zu diesen armen Gestalten.

Die Steilwand

Radgar endet nicht an der Ostwand, vielmehr wurden einige der größeren Paläste und Villen in die Wand hineingebaut. Auch der Tempel des Ignatus befindet sich direkt an der Steilwand. Es wird gemunkelt, dass auch weit hinter den in den Fels gehauenen Räumen noch Gänge und Höhlen existieren; vor allem hinter dem Ignatus-Tempel sollen sich viele geheime Räume befinden.

Die Steilwand selbst ist nur ein schmaler Kamm, der auf der Ostseite in einer Geröllhalde steil abfällt. Das dahinter liegende Tal ist schmal und unwegsam, Möglichkeiten für potentielle Angreifer ergeben sich aufgrund dieser widrigen Bedingungen nur wenige. Auf dem Kamm wurde dennoch eine Erweiterung der Stadtmauer mit ständig besetzten Wachtürmen errichtet, nachdem eine Bande Riesen, Oger und Goblins vor ca. 200 Jahren einen Raubzug durch die Tempel und Villen der Oberstadt unternommen hatte. Die Bande hatte sich erfolgreich über die unbewachte Steilwand abgeseilt und konnte mit nur wenigen Verlusten wieder entkommen.

Umland

Ein dicht besiedelter schmaler Küstenstreifen zieht sich nördlich von Radgar am Drachenkopfgebirge entlang. Hier sind viele Siedlungen zu finden, die zum Herrschaftsgebiet von Radgar gehören. Durch die Dörfer verläuft die Karawanenstraße, die nahe dem Dorf Kwar nach Osten abbiegt und über einen Pass durch das Gebirge in die Wüste nach Gilgardor führt.

Das Land in dieser Gegend ist äußerst fruchtbar, die Hänge sind mit zahlreichen Weinbergen, Obsthainen und Feldern bedeckt. Viele der Menschen verdienen ihren Lebensunterhalt auch als Fischer.

Nach Süden hin wird ebenfalls Ackerbau betrieben, allerdings beginnt hier schon bald der undurchdringliche und gefährliche Dschungel der Südlande. Am Rande des großen Waldes sind Siedlungen zu finden, die von der Holzgewinnung leben. Jahr für Jahr fallen mehr Bäume den Äxten und Sägen der Arbeiter zum Opfer, so dass der südliche Küstenstreifen stetig vergrößert wird.

Folgt man der bewaldeten Küste weiter, so kann man kleine Buchten und vorgelagerte Inseln finden, die in für die Schifffahrt unsicherem Wasser liegen. Manche dieser Orte dienen als Verstecke für die Piratenbanden, die in der Gegend um Radgar ihr Unwesen treiben. Die mächtigsten Piraten besitzen regelrechte Dschungelfestungen und kennen geheime Buchten, in denen alle ihre Schiffe sicher vor Tropenstürmen und neugierigen Augen untergebracht werden können.

Herrschaft

Regiert wird Radgar seit Generationen von der Fürstenfamilie Zafar. Der Fürst (Frauen ist es nicht gestattet, das Amt des Fürsten inne zu haben) regiert die Stadt alleine, ihm unterstehen Verwaltung, Militär und Flotte. Weiterhin erlässt er Gesetze und ist für die Rechtsprechung verantwortlich. Da dies alleine vom Fürsten oder einem Rat niemals zu bewältigen wäre und die Gesetzgebung von Radgar sehr komplex ist, existiert ein umfangreicher Verwaltungsapparat, der streng hierarchisch organisiert ist. Gerüchte besagen, dass einige korrupte Beamte für entsprechende Summen Entscheidungen am Fürsten vorbei fällen und alle begünstigen, die genügend zahlen. Allerdings kommt es auch immer wieder vor, dass solche Beamte öffentlich auf dem Sonnenmarkt gefoltert und hingerichtet werden. Die Verlockung, schnell reich zu werden, ist jedoch für viele größer als der Schrecken der Strafe.

Weit reichende Ahnenforschung und die akribische Bürokratie führten zu einer komplizierten Regelung der Thronfolge, so dass die meisten Adelsfamilien aus Radgar mit der Familie Zafar verbunden sind. Die Zafar sind jedoch sehr zahlreich, so dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass die übrigen Familien jemals an die Macht kommen. Innerhalb der Familie sieht es jedoch anders aus: Da den Adeligen von Radgar die Vielehe erlaubt ist, existieren entsprechend viele Ehepartner und Kinder. Nicht immer sind die Frauen bereit hinzunehmen, dass eine andere die Mutter des Thronfolgers ist, so dass im Harem des Fürsten zahlreiche Intrigen gesponnen werden, die manchmal auch tödlich enden. Allerdings haben in solchen Fällen die Fürsten meist hart durchgegriffen und die Drahtzieherinnen hinrichten lassen – sofern diese überführt werden konnten.

Sitz des Fürsten ist die Festung Jul in der Oberstadt. Die Festung ist groß genug, um einem großen Teil der Oberstadt im Angriffsfall Zuflucht zu gewähren. Der Festung angeschlossen sind die Palastgärten, in denen kleinere Paläste stehen, die Mitgliedern der Fürstenfamilie zur Verfügung stehen. Außerdem ist dort der Harem zu finden, das Haus der Frauen des Fürsten. Streng bewacht und umgeben von hohen Mauern, ist es allen Männern außer dem Fürsten bei Todesstrafe verboten, das Haus zu betreten.

Diplomatie

Radgar besitzt ausgezeichnete Beziehungen zu Gilgardor, Uria und Brandal. Mit der Stadt Amal ist Radgar jedoch zerstritten, da beide Städte Ansprüche auf die bewaldete Dschungelküste erheben. Als einzige südländische Stadt pflegt Radgar Beziehungen zu Siedlungen an der Westküste, zu den Nordlanden und zu Valoria; diese Landstriche betrachtet Radgar aufgrund der Handelsinteressen nicht als Teil des Mittelreichs.

Handel

Der Handel mit allen Ländern Ganthors hat Radgar überaus reich und mächtig gemacht. Davon zeugt der große Sonnenmarkt in der Oberstadt: Hier werden Waren aus aller Herren Länder verkauft, jede nur erdenkliche Ware ist auf dem Sonnenmarkt zu erstehen. Der Sonnenmarkt misst im Durchmesser 400 Schritt und trägt seinen Namen aufgrund eines riesigen Mosaiks in Form einer Sonne mit zwölf Strahlen. Um den Platz herum stehen zahlreiche Handelshäuser, Werkstätten und Geschäfte, darunter die große Markthalle, in der der Sklavenmarkt zu finden ist.

Neben Sklaven wird auch Holz aus dem nahe liegenden Dschungel nach Gilgardor verkauft. Das Handelssystem funktioniert in der Regel so, dass Händler aus Radgar Waren aus dem Norden oder Sklaven und Holz an die Karawanen aus Gilgardor verkaufen. Im Gegenzug kaufen sie Ware aus den westlichen Städten der Südlande und exportieren diese nach Norden.

In Radgar hat sich eine kleine Gemeinde von Halblingen angesiedelt, die hier gute Geschäfte mit Waren aus dem Halblingreich machen und südländische Waren über Valoria in ihre Heimat verkaufen. Die meisten Halblinge leben in der Oberstadt, am bekanntesten dort ist der exzentrische Erfinder Gimmling, der die Einwohner der Stadt immer wieder mit neu erdachten Maschinen überrascht oder auch schockiert.

Die Verwaltung Radgars ist mit Gesetzen und Verordnungen immer schnell und aktuell - umso überraschender ist es, dass bis auf geringe Zölle und Anlegegebühren der Handel in keiner Weise reguliert ist. Alle Waren dürfen auf dem Sonnenmarkt verkauft werden, sogar Rauschmittel und Gifte, wobei hierfür jedoch eine Lizenz der Verwaltung erforderlich ist. Einzig Hehlerware wird in Radgar nicht geduldet, und auf dem Sonnenmarkt sind stets Priester des Mernat unterwegs, die nach offenkundig gestohlener Ware Ausschau halten.

Auf dunklen Kanälen finden dennoch immer große Mengen Hehlerware in die Stadt, die hauptsächlich von den Piraten stammt und auf den zahlreichen kleinen Schwarzmärkten der Stadt verkauft wird.

Sklavenhandel

Der Sklavenhandel ist eine der wirtschaftlichen Säulen Radgars. Von hier werden Sklaven nach Gilgador verkauft, von wo sie in die gesamten Südlande zur Zwangsarbeit geschickt werden. Viele der Sklaven landen in den Plantagen Brandals oder in den Steinbrüchen des Großen Rückens. Die glücklicheren „dürfen“ in den Haushalten reicher Südländer arbeiten, was ein vergleichsweise angenehmes Leben bedeutet.

Die Sklavenjäger aus Radgar sind bei den Eingeborenen der Waldinseln verhasst und gefürchtet. Regelmäßig fallen diese skrupellosen Jäger in die Dörfer der angeblich „wilden“ Menschen ein, um Sklaven zu rauben und alles zu brandschatzen, was sie vorfinden. Nur wenige der Sklavenjäger haben für die Ausübung ihres Handwerk die offizielle Erlaubnis der Regierung Radgars, doch wittern viele Seeräuber und Söldner die Chance, schnell und einfach Geld zu machen. Die Sklavenhändler sind bei der Bevölkerung nicht sonderlich beliebt, da sie im Ruf stehen, nicht nur „wilde“ Waldmenschen zu versklaven, sondern auch so manche Gelegenheit auf See nicht ungenutzt zu lassen. Sie kaufen Seeräubern gefangene Händler und Matrosen ab, und machen auch nicht selten wehrlose Frauen und Kinder zu Sklaven.

Dennoch werden die Sklavenjäger toleriert, da sie die einzige Quelle für billige Arbeitskräfte sind und sich trotz der hohen Profite nur wenige die Finger mit dieser Arbeit schmutzig machen wollen.

Die erfolgreichsten Sklavenjäger besitzen in Radgar prächtige Villen, aus denen sie ihre kleinen Flotten kommandieren. Des Weiteren haben manche Sklavenhändler auf den Waldinseln temporäre Stützpunkte, die sie während einer Jagd als Hauptquartier und Lager benutzen. Ist die Jagd vorüber, werden die Lager verlassen, es wird aber dafür gesorgt, dass das Lager jederzeit wieder als Quartier benutzt werden kann.

Freibeuter

Freibeuter sind die Söldner Radgars. Sie werden meist von mächtigen Adelshäusern oder reichen Händlern angeheuert, um unliebsame Konkurrenten auszuschalten oder lästige Feinde zu überfallen. Offiziell bestehen diese Verbindungen zu Freibeutern nicht, es ist jedoch wohlbekannt, dass alle Adelshäuser der Stadtstaaten ihre Interessen auch mit Hilfe der zwielichtigen Söldner durchsetzen. Häufig haben Häuser oder Händler ihren „eigenen“ Freibeuter gekauft, der durch ein üppiges festes Gehalt zur Loyalität verpflichtet wird. Freibeuter sind meist ehemalige Seeräuberkapitäne, die über ein Schiff und eine Mannschaft verfügen. Sind sie berühmt oder berüchtigt genug, treten die Reichen und Mächtigen mit ihnen in Kontakt und bieten viel Gold, wenn sie in ihre Dienste treten. Ihre Aufgaben bestehen aus dem Eskortieren von Handelsschiffen und dem Überfallen von Konkurrenten, um ihre Macht zu untergraben. Oft wird es gar nicht bekannt, dass Freibeuter zugeschlagen haben, da sie meistens mit Seeräubern verwechselt werden.

Die Freibeuter sind bei den Seeräubern verhasst, teils weil manche Freibeuter Jagd auf „gewöhnliche“ Piraten machen, teils aus Neid, da die ehemaligen Seeräuber in ihrer neuen Berufung keine Not leiden und Verfolgung erdulden müssen. Nicht selten liefert sich ein Seeräuber mit einem Freibeuter eine blutige Vendetta, da er sich bei einem Sieg selbst eine Einstellung als Freibeuter erhofft.

Manche Freibeuter haben einen legendären Ruf in der Bevölkerung und werden für ihre Taten als Piratenjäger bewundert. Diese „edlen“ Freibeuter sind jedoch weitaus seltener als die geldgierigen, skrupellosen Piraten, deren Loyalität nur vom Geld abhängt.

Bildung

Akademie der Seefahrt

Die Akademie der Seefahrt ist in einem großen, eckigen Hafengebäude untergebracht und bildet seit Jahrhunderten die Offiziere der Flotte von Radgar aus. Die Aufnahme ist an harte körperliche und geistige Prüfungen gebunden, die nur wenige bestehen. Wer sich nicht durch den Dienst auf Schiffen der Flotte empfohlen hat, muss ein hohes Eintrittsgeld zahlen; Söhne aus Adelshäusern versuchen auf diese Weise, auf die Akademie zu kommen. Wer nach vier Jahren die Akademie erfolgreich verlässt, ist berechtigt, eine Offizierslaufbahn in der Flotte von Radgar zu beginnen.

Gimmlings Schule der Mechanik

Der bekannte Erfinder Gimmling, unter anderem Erfinder eines Luftschiffs, hat zu Beginn seiner Karriere eine Schule zur Ausbildung von Ingenieuren eingerichtet, um damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Nachdem ihm seine Erfindungen alleine jedoch genügend Geld einbrachten, übertrug Gimmling die Lehre an ausgesuchte Dozenten (oft ehemalige eigene Schüler) und widmete sich nur noch seinen Erfindungen. Abgänger von Gimmlings Schule finden ihre Anstellung oft als Schiffsbauer oder Architekten. Konstrukteure, die in der Lage sind, Wurfmaschinen und ähnliches zu bauen, sind ebenfalls sehr gefragt.

Magische Gemeinschaft zu Radgar

Radgar beherbergt nur wenige Magier; diese haben sich vor langer Zeit zu einer Zweckgemeinschaft zusammengeschlossen, um sich vor anderen Magiern schützen zu können. Jeder Magiermeister in Radgar muss von der Gemeinschaft akzeptiert und aufgenommen werden. Ferner obliegt die Ausbildung von Magiern ebenfalls den einzelnen Meistern und nicht etwa einer Schule. Die Magier treffen sich zweimal im Monat in ihrer Gemeinschaftshalle am Sonnenmarkt. Der Vorsitzende der Gemeinschaft (dieses Amt wird regelmäßig wechselnd für ein Jahr von einem Mitglied wahrgenommen) organisiert diese Treffen und repräsentiert die Gemeinschaft. Die Gemeinschaft von Radgar hat weiterhin das Monopol erkämpft, magische Dienste in Radgar anzubieten. Jeder Magier, der sich in Radgar ohne Zustimmung der Gemeinschaft verdingt, macht sich strafbar.

Kultur

Radgar ist für seine Musiker, Dichter und Maler berühmt, die für die reichen Händler und Adligen stets neue Werke schaffen. Der bekannteste Platz, an dem die Kulturschaffenden von Radgar ihre Werke aufführen, ist das Theater „Anyla“. Dieses Gebäude wurde vor über 200 Jahren vom damaligen Fürsten errichtet: Zwergische Ingenieure und die besten Architekten Radgars planten den kreisrunden Bau, der mit seinen hohen, schlanken Säulen und atemberaubenden Kuppeln die meisten Gebäude der Stadt in den Schatten stellt. Zahlreiche Fenster aus Buntglas und Mosaike zieren das Theater und künden von den Taten der Fürsten von Zafar. Jede Woche werden mindestens ein Theaterstück und ein Konzert aufgeführt, oft finden auch Ausstellungen von Künstlern ihren Platz in den weitläufigen Räumen des Theaters.

Eine andere Einrichtung Radgars zeugt weniger von Hochkultur, ist beim einfachen Volk jedoch um einiges beliebter: Die Arena von Radgar wurde in der Unterstadt errichtet und ist der aus Gilgardor nachempfunden. Hier werden oft Strafgefangene wilden Dschungeltieren zum Fraß vorgeworfen, manchmal mit, manchmal ohne Waffen. Ebenso sind Gladiatorenkämpfe und Kämpfe gegen Monster sehr beliebt. Ein Arenaspektakel findet einmal im Monat statt und wird vom Fürsten bezahlt. Jeder Bürger kann dem Spektakel kostenlos beiwohnen, allerdings versuchen hier viele Händler ihre Geschäfte zu machen, und auch allerlei dunkles Gesindel ist zu finden: Neben Taschendieben halten sich an Arenatagen auch zahlreiche Buchmacher in der Nähe der Arena auf, die unerlaubterweise einträgliche Geschäfte machen.

Militär

Neben den regulären Truppen und Stadtwachen besitzt Radgar eine Kriegsflotte, die die Händler der Stadt vor Piraten beschützt. Die Kriegsflotte ist im Nordhafen untergebracht und umfasst fünf große sowie zehn kleinere Kriegsschiffe. Die Schiffe sind allesamt modernste Segelschiffe, ausgerüstet mit Katapulten und Ballisten, und die Besatzungen brennen darauf, feindliche Schiffe zu entern.

Neben den Piraten sind in den letzten 100 Jahren immer wieder Orks und Goblins zum Problem geworden, die sich auf das Meer wagen und völlig unerwartet Schiffe jeder Art überfallen. Während Piraten oft die Besatzung und Schiffe verschonen, kennen Orks und Goblins keine Gnade. Der jetzige Admiral Hassan Zafar, Cousin des Fürsten, versucht mittels kleiner Späherschiffe die geheimen Häfen der Orks zu finden und so die Bedrohung ein für alle mal zu eliminieren.

Besondere Orte