Mor`dra: Unterschied zwischen den Versionen

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(Grundriss der Stadt Mor´dra)
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== Mor´dra heute==
 
== Mor´dra heute==
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Mit den Jahrhunderten wurden die Wohnräume in den obersten Etagen aufgegeben. Die [[Zwerge]] sahen schlicht keinen Sinn darin den langen Weg bis in die Tiefen aus sich zu nehmen, wenn sie doch sich nahe ihrer Arbeit auch Wohnraum erschaffen konnten. Die verlassenen ersten Etagen sind heute noch ein Glücksfall für die Geschichtsschreiber der Zwerge des Zwergenberges. Anhand der Ausgestaltung der Räume, die freilich jederzeit weitaus mehr war als schlichte Schlafkammern, lässt sich die gesamte Geschichte des Stammes ablesen, der hier in diesem Berg sesshaft geworden ist. <br>
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Die schönsten Ebenen wurden zur Verehrung Brindoschs weiterhin in Stand gehalten und zu prachtvollen Schreinen und Tempeln erweitert. Ähnlich einer Pilgerreise wandern glaubenstreue Zwerge von der untersten Ebene bis hinauf zu diesen Schreinen und opfern den Priestern wertvolles Geschmeide und herausragendes Rüstzeug. <br>
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Die verwaisten Kammern und Etagen des Berges wurden den Zwergen jedoch eines Tages zum Verhängnis. Angefangen hatte alles mit einem Erkundungstrupp, der ein paar Eierschalen von [[Würmern|Kategorie:Würmer]] entdeckte. Alchemisten identifizierten die Eierschalen als eine Brutstätte von [[Schildwürmern]]. Die Krieger unter dem Volk jubelten, da eine Gruppe von jungen [[Schildwürmern]] sicherlich einen guten Kampf liefern würden. Ein Trupp junger heißblütiger Kämpfer rückte aus und wurde tagelang nicht gesehen. Ein zweiter Trupp wurde schließlich nachgeschickt, der den grausigen Fund machte: Die Alchemisten hatten sich auf tragische Weise vertan: Es waren nicht Schildwürmer, sondern die weitaus gefährlicheren [[Eisenwürmer]]. Die jungen Zwerge hatten keine Chance gehabt. Darüber hinaus entdeckten sie, dass die Eisenwürmer in einer der verlassenen Ebenen eine Außenwand des Zwergenberges als ihre Lagerstatt auserkoren hatten. In einem wutentbrannten Kampf zerstückelten die Krieger die jungen Würmer. Ihr Körpersaft löste jedoch die größte Katastrophe in der Geschichte des Zwergenberges aus: Die Wand fiel in sich zusammen und gab das helle Tageslicht preis. Die siegreichen Zwerge erblindeten augenblicklich und schleppten sich tagelang bis in die tiefsten Ebenen um von der neuen Gefahr zu berichten.
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Noch bevor sie ankamen war es zu spät: Der Tag des Feuer begann…
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===Der Tag des Feuers===
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Den [[Drachen]] des Zwergenberges blieb es nicht verborgen, dass sich ein Zugang ins Innere des Berges aufgetan hatte. Sie sammelten sich in großer Zahl und krochen einer nach dem anderen in den Berg. <br>
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In einem ersten Schlag verbrannten die Drachen Etage um Etage mit ihrem alles vernichtenden Drachenfeuer. Die Mienenarbeiter mussten zum Teil von unten mit ansehen, wie die Drachen in den höher gelegenen Wohnstätten mit einem Atemzug ganze Familien zu Asche verbrannten. Dutzende wurden von den Aufzügen und eisernen Ketten erschlagen, die von den Drachen aus ihren Verankerungen gerissen wurden. <br>
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In den ersten Tagen versuchten die Zwerge noch die Ebenen überhalb des Erdspiegels zurückzuerobern, jedoch waren sie gegen das Drachenfeuer und die messerscharfen Krallen und Zähne der Echsen hoffnungslos unterlegen. Die zwergische Taktik um sich gegen einen Drachen zu wehren ist in der Regel der Einsatz von Speerschleudern, überlangen Lanzen und schließlich mithilfe von stählernen Netzen der Nahkampf Zwerg gegen Drache. In dem Zwergenberg wurden die Zwerge jedoch völlig überrascht und ergriffen nach den ersten fehlgeschlagenen Angriffen die Flucht in die tiefsten Stollen weit unterhalb des eigentlichen Berges. <br>
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[[Karpulsar]], die Menschenstadt direkt an dem Zwergenberg hätte sicherlich tatkräftige Hilfe leisten können, doch die stolzen Zwerge verheimlichen bis heute den Tag des Feuers und schweigen verbissen. Grund hierfür ist sicherlich ein Gesetz der Zwerge, das jedem Nichtzwerg den Zutritt in den Berg verweigert. Mittlerweile würden sich einige Zwerge gerne über dieses uralte Gesetz hinwegsetze, jedoch fehlt es den so sturen und schlagkräftigen Wesen an Mut mit ihren Ahnen über Ansichten zu diskutieren, die älter sind als mancher Stein.
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===Die letzten Überlebenden===
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Noch heute haben die Zwerge mit den Drachen in dem eigentlichen Zwergenberg zu kämpfen. Es heißt zwar, dass die meisten Drachen, nachdem sie gesehen hatten, dass fast alle Schätze von den Zwergen abgebaut wurden, wieder aus dem Berg herausflogen, jedoch sollen einige wenige sich hier Brutstätten eingerichtet haben. <br>
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Die Überlebenden des Tags des Feuers verschanzen sich in drei riesige Kammern, die einstmals ausgefüllt waren von der heißen Gesteinsmasse, die für die Zwerge Fluch und Segen gleichzeitig bedeutete. Die Kammern haben nur einen direkten Zugang zueinander, den über den nach unten hin sich verbreiternden Hauptschacht. Leider wird dieser immer noch von den Drachen gehalten. Einige geheime Versorgungswege führen zwar nahe an die benachbarten Kammern heran, jedoch muss immer noch eine Wegstrecke von gut einer halben Meile auf verbranntem Gestein zurückgelegt werden. <br>
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Es scheint den Drachen regelrecht Freude zu bereiten auf den nächsten Boten zu warten und mit ihm eine grausame Hetzjagd zu veranstalten.
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==Die Kammer der Säulen==
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Ein schmaler Zugang, für einen Drachen viel zu klein, zwängt sich über hundert Schritt durch massiven Fels, bis er sich in eine ebenso kleine Vorkammer öffnet. Von hier ab ist es nochmals eine Stecke von gut einer Meile, bis die eigentliche Kammer der Säulen erreicht wird. <br>
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Die größte der drei Kammern umspannt die Fläche einer ganzen Menschenstadt. Dennoch ragen hier lediglich 5 riesige Gesteinssäulen von dem Boden zu Decke, ansonsten ist die Höhle kalt, karg und meist unbehauen. Jede einzelne Säule weist schon von weitem eine charakteristische Struktur auf: helle Lichtpunkte ziehen sich wie eine Lichterkette in gleichmäßigen Windungen von der Basis bis zur Decke. Jeder dieser Lichtpunkte ist eine Wohnstätte eines Zwergen, oder einer Zwergenfamilie.  <br>
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Zwischen den Säulen glitzern klare Höhlenseen, die wiederum die Lichter der Säulen spiegeln und so die gesamte Höhle in ein einziges glitzerndes funkeln taucht. Der Boden in der Kammer weist die charakteristischen Spuren der einst heißen Gesteinsmasse auf. Daher läuft man in der Kammer meist auf bis zu 5 Schritt breiten pilzartigen Gesteinsstrukturen, die Treppenartig über den gesamten Bereich verlaufen. Tatsächlich scheint es so, als wenn alles geschmolzenes Gestein urplötzlich verwandelt worden wäre. Die überquellenden Gesteinsmassen sind heute ebenso noch zu betrachten, wie auch steinerne Blasen, die anscheinend in diesem Moment gerade zerplatzen wollten. <br>
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In zahlreichen Senken und nahe der Höhlenseen wachsen farnartigen Pflanzen und ein nahrhafter Schleim, der wiederum als Nährboden für Pilze dient. Die Zwerge in dieser Höhle schafften es die Pflanzen und Pilze zu kultivieren und in zwei der fünf Säulen massenhaft anzubauen. Einige Seen wurden auch zur Aufzucht von Würmern ausgebaut und bereichern dadurch die karge Speisekarte. Die übrigen drei Säulen dienen den über 2500 Zwergen als Wohnstätte. <br>
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In den Gesichtern der Zwerge kann man heute noch die tiefe Trauer um den Verlust der vielen Frauen und Kinder ablesen, die an dem Tag des Feuers zu Brinndosch geschickt wurden. Die meisten Zwerge scheinen antriebslos, müde und schwach. Die wenigen Waffen und Bergbaugeräte sind mittlerweile meist Opfer des feuchten Klimas geworden und spröde oder schon völlig von Rost zersetzt. Die Zwerge behelfen sich mit ausgefeilten Methoden der Steinbearbeitung. Dank der verschiedenen Härtegrade können selbst filigrane Dinge aus Stein hergestellt werden, so dass die meiste Habe tatsächlich aus Stein besteht, der in Verbindung mit Edelsteinen zweckdienlicher oder einfach schöner gefertigt wurde.
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==Die Höhlen des Gargrin==
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Der Name Gargrin ist bei allen Zwergen des Zwergenberges wohl bekannt und geschätzt. Er war zur Zeit des Tag des Feuers einer der tapfersten und verbittertsten Kämpfer gegen die Drachen. Es ist sogar belegt, dass er durch eine waaghalsige Rettungsaktion eine Heiligenstatue des Brindosch vor den Drachen rettete und einen jungen [[Felsdrache]] mit einer kleinen Einheit seiner Krieger zurückschlagen konnte. <br>
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Bei dem letzten großen Gefecht wurde sein Trupp von dem Grossteil der Mienenarbeiter und Flüchtenden getrennt und musste sich in die Höhlensysteme weitab von den anderen beiden Kammern verstecken. Den Familien und tapferen Arbeitern schwor Gargrin, dass er durch das Höhlensystem einen Weg aus dem Berg finden wird, mehr noch, er versprach alle Drachen aus dem Zwergenberg zu verscheuchen. <br>
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Kurz nach den Drachenangriffen zeigten sich jedoch neue Gefahren, die aus den weit verzweigten Höhlensystemen nahe an den Zwergenberg herankamen. Es waren abertausende von riesigen Insekten, Spinnen und Gewürm. Die [[Dunkelspinnen]] erschwerten dabei den Vorstoß, ebenso wie die schon fast ausgerottet geglaubten [[Grubenskorpione]]. Gargrin errichtete daher in einer großen Höhle ein Bollwerk gegen das Ungeziefer und schützt so auch heute noch die anderen beiden Hauptkammern vor den Gefahren aus der Tiefe des Berges.  <br>
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Eine Gruppe [[Höhlentrolle]] wurde sogar geknechtet und an den größeren Stolleneingängen angekettet. Die Trolle werden gut gehalten und machen ihrerseits eine sehr gute Arbeit - nur selten benötigen sie zusätzliche Rationen. <br>
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Gargrin selbst ist meist mit einem kleinen Trupp erfahrener Krieger und Gesteinskundler tief in den Höhlensystemen unter dem Berg und sucht nach einem Ausgang für seine Sippe.
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==Das Herze Brindosch==
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Ein kurzer Stollengang führt zu einer schweren massiven Eisentür, die in diesen Bereich führt. Die Minenarbeit ist hier noch nicht vollständig zum erliegen gekommen, daher kann dieser Bereich als noch typisch zwergisch bezeichnet werden. Entlang der Stollen öffnen sich immer wieder kleine Kammern zu Wohn- und Lagerräumen. Zahlreiche Stollen führen in einem größeren Raum zusammen, der in kunstfertiger Weise zu einer Säulenhalle ausgeformt wurde. Auffällig ist dabei, dass zahlreiche Gold und Silberadern in die Säulen und Bodenmosaike eingearbeitet wurden, die ganz und gar nicht nach zwergischem Vorbild einfach im Fels belassen wurden. <br>
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Dies erklärt sich damit, dass im Zentrum der Halle ein stattlicher Felsblock von gut 6 Schritt Höhe in seiner natürlichen Form belassen wurde, in dem die meisten der Adern zusammenlaufen. Der Fels besitzt die grobe Form eines Herzens, in dem sich zahlreiche Adern verwirbeln. Unter den Zwergen in diesem Teil des Zwergenberges wird dieses einzigartige Phänomen als Zeichen Brindoschs verstanden. Eine [[Priesterschaft]] bringt täglich Opfergaben dar und hält Prozessionen und Andachten zur Ehre Brindoschs ab. <br>
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In den Stollen abseits dieser Tempelanlage wird nach wie vor nach Erzen gesucht. Hauptsächlich werden Gold und Silberadern gefunden, was Jahre nach dem Tag des Feuers dazu geführt hat, dass die Vorräte an diesem Material riesig wurden. Nicht nur die zwergischen Goldmünzen sind daher reichlich im Umlauf, sondern auch jeder andere Hausrat wurde aus den Edelmetallen gefertigt und findet alltäglichen Nutzen. <br>
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Die Zwerge leben in ständiger Angst, dass die Drachen nach dem Herze Brindosch trachten, ja sogar, dass sie eigentlich planen das Herz zu zerstören um damit Brindosch selbst zu schaden.
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Version vom 4. April 2010, 10:26 Uhr

Entstehungsmythos des Zwergenberges

In der frühen Zeit Ganthors, als die Menschen noch nicht einmal sesshaft waren und gleichsam wie die Orks in den kargen Ebenen der Welt umherzogen, erhob sich ein mächtiger Vulkan an der Stelle des heutigen Zwergenberges.
Der Vulkan bezog sein heißes flüssiges Gestein aus dem Herzen der Welt, dem Ort, der voll von allen Arten von Metall und Gestein sein soll, jedoch so unerträglich heiß, dass selbst die Drachen es nicht vermögen dorthin zu gelangen. Dichte Rauchschwaden kündigten den baldigen Ausbruch des Vulkans an, so dass zu jener Zeit hunderte Drachen kamen, um die Schätze zu begutachten, die die Erde in diesen Tagen ausspucken sollte. Unter den Drachen entbrannte ein Streit von titanischen Ausmaßen, wer wie viel der Beute abbekommen sollte. Der Streit war derart gewaltig, dass selbst die Urdrachen, jene, von denen alle heutigen Drachen in direkter Linie abstammen, erwachten. Die Urdrachen hörten sich den Streit ihrer Kinder an und wirkten darauf mit ihrem Atem einen gewaltigen Zauber, der die fast schon überkochende Gesteinsmasse mit einem Mal erstarren ließ. Die jungen Drachen zerbissen sich darauf gegenseitig die Flügel und kämpften bis in den Tod, wer nun das Anrecht auf diesen gewaltigen Drachenhort auf der Spitze des Berges bekommen sollte. Nur die klügsten flogen schnell im Schatten ihrer Väter und Mütter so weit weg, wie sie nur konnten. Die Urdrachen aber, als sie sahen, dass ihr Zauber zwar gewirkt hatte, ihre Kinder jedoch immer noch im Streit lagen, erzürnten und ließen ihre tödlichen Drachenfeuer in alle Richtungen strahlen und vernichteten so einen Großteil ihrer eigenen Brut.
Es sollten Jahrtausende vergehen, bis die Erde allen Gestank und all das Blut der Drachen in sich aufgenommen hatte. Erst dann wagten sich die Drachen wieder in die Nähe des Zwergenberges und stießen unvermittelt auf neue Gegner. Solche, die mit Leichtigkeit vernichtet werden konnten: schwach und voller Furcht, jedoch zahlreich wie die Sterne am Himmel: die Menschen. Doch stießen sie bald auch auf jene Kinder des Götterschmieds Brindosch, fest im Glauben, voller Stolz und Kraft: die Zwerge.

Grundriss der Stadt Mor´dra

Tatsächlich entdeckten die Zwerge im Herzen des Zwergenberges eine Gesteinsformation, die zum Stoff für solche Legenden taugt. Die einzelnen Metalladern und auch Edelsteinvorkommen gehorchten an dieser Stelle nicht den Gegebenheiten, wie es die Gesteinskundigen an gewöhnlichen Bergen gelernt hatten.
Mittlerweile gilt als sicher, dass der Kern der Geschichte, im wahrsten Sinne, wahr ist. Es handelt sich bei dem Zwergenberg um einen uralten Vulkan, dessen erkaltetes Magma einen außergewöhnlich hohen Anteil an Edelmetallen, Edelsteinen und Erzen eingeschlossen hat.
Die Vorkommen wurden in den letzten Jahrhunderten nahezu vollständig abgebaut, so dass der Zwergenberg mehr einem gigantischen, nach oben hin geschlossenen Schlot gleicht, der bis in tiefste Tiefen reicht. Die ansässigen Zwerge verstanden es, in den zur Außenwand hinlaufenden Stollen ihre Quartiere und Wohnräume einzurichten, so dass mit der Zeit eine Stadt wuchs, die Etage für Etage nach unten hin immer weiter ausgebaut wurde. Der oberste Teil jedoch wurde aus Angst vor einem Angriff der Drachen nie durchbrochen. Unter Zwergen wird der Zwergenberg daher auch scherzhaft als knochenloser Finger Brindoschs bezeichnet.
Um die hunderte steinernen Treppenstufen und Aufstiege zu vermeiden, wurde eine gewaltige Konstruktion errichtet, die das tägliche Leben in Mor´dra wesentlich vereinfachte. Eine riesige eiserne Kugel wurde an höchster Stelle im Berg aufgehängt, die die Maschinerie für die gut zwei Dutzend Aufzüge beinhaltet und die bis auf die unterste Ebene reicht. Die Decke, gut zwei dutzend Schritt über der Maschinerie, wurde von einem Meister der technischen Künste, einem Birrol Steinschleifer, mit zahlreichen Ornamenten verziert. Betrachtet man das steinerne Gewölbe lange genug, so scheint es als würden hunderte Sternkonstellationen aus ihm herausfunkeln. Edelsteine sind dabei in metallene Fassungen eingelassen und die Metalladern, beflügeln die Fantasie in den Konstellationen tatsächlich die Anordnung der Gestirne Ganthors herauszulesen. Die gesamte Maschinerie wurde ebenfalls von ihm konstruiert und soll die ganze Zeit über ohne irgendwelche Wartung funktioniert haben.

Mor´dra heute

Mit den Jahrhunderten wurden die Wohnräume in den obersten Etagen aufgegeben. Die Zwerge sahen schlicht keinen Sinn darin den langen Weg bis in die Tiefen aus sich zu nehmen, wenn sie doch sich nahe ihrer Arbeit auch Wohnraum erschaffen konnten. Die verlassenen ersten Etagen sind heute noch ein Glücksfall für die Geschichtsschreiber der Zwerge des Zwergenberges. Anhand der Ausgestaltung der Räume, die freilich jederzeit weitaus mehr war als schlichte Schlafkammern, lässt sich die gesamte Geschichte des Stammes ablesen, der hier in diesem Berg sesshaft geworden ist.
Die schönsten Ebenen wurden zur Verehrung Brindoschs weiterhin in Stand gehalten und zu prachtvollen Schreinen und Tempeln erweitert. Ähnlich einer Pilgerreise wandern glaubenstreue Zwerge von der untersten Ebene bis hinauf zu diesen Schreinen und opfern den Priestern wertvolles Geschmeide und herausragendes Rüstzeug.
Die verwaisten Kammern und Etagen des Berges wurden den Zwergen jedoch eines Tages zum Verhängnis. Angefangen hatte alles mit einem Erkundungstrupp, der ein paar Eierschalen von Kategorie:Würmer entdeckte. Alchemisten identifizierten die Eierschalen als eine Brutstätte von Schildwürmern. Die Krieger unter dem Volk jubelten, da eine Gruppe von jungen Schildwürmern sicherlich einen guten Kampf liefern würden. Ein Trupp junger heißblütiger Kämpfer rückte aus und wurde tagelang nicht gesehen. Ein zweiter Trupp wurde schließlich nachgeschickt, der den grausigen Fund machte: Die Alchemisten hatten sich auf tragische Weise vertan: Es waren nicht Schildwürmer, sondern die weitaus gefährlicheren Eisenwürmer. Die jungen Zwerge hatten keine Chance gehabt. Darüber hinaus entdeckten sie, dass die Eisenwürmer in einer der verlassenen Ebenen eine Außenwand des Zwergenberges als ihre Lagerstatt auserkoren hatten. In einem wutentbrannten Kampf zerstückelten die Krieger die jungen Würmer. Ihr Körpersaft löste jedoch die größte Katastrophe in der Geschichte des Zwergenberges aus: Die Wand fiel in sich zusammen und gab das helle Tageslicht preis. Die siegreichen Zwerge erblindeten augenblicklich und schleppten sich tagelang bis in die tiefsten Ebenen um von der neuen Gefahr zu berichten.
Noch bevor sie ankamen war es zu spät: Der Tag des Feuer begann…

Der Tag des Feuers

Den Drachen des Zwergenberges blieb es nicht verborgen, dass sich ein Zugang ins Innere des Berges aufgetan hatte. Sie sammelten sich in großer Zahl und krochen einer nach dem anderen in den Berg.
In einem ersten Schlag verbrannten die Drachen Etage um Etage mit ihrem alles vernichtenden Drachenfeuer. Die Mienenarbeiter mussten zum Teil von unten mit ansehen, wie die Drachen in den höher gelegenen Wohnstätten mit einem Atemzug ganze Familien zu Asche verbrannten. Dutzende wurden von den Aufzügen und eisernen Ketten erschlagen, die von den Drachen aus ihren Verankerungen gerissen wurden.
In den ersten Tagen versuchten die Zwerge noch die Ebenen überhalb des Erdspiegels zurückzuerobern, jedoch waren sie gegen das Drachenfeuer und die messerscharfen Krallen und Zähne der Echsen hoffnungslos unterlegen. Die zwergische Taktik um sich gegen einen Drachen zu wehren ist in der Regel der Einsatz von Speerschleudern, überlangen Lanzen und schließlich mithilfe von stählernen Netzen der Nahkampf Zwerg gegen Drache. In dem Zwergenberg wurden die Zwerge jedoch völlig überrascht und ergriffen nach den ersten fehlgeschlagenen Angriffen die Flucht in die tiefsten Stollen weit unterhalb des eigentlichen Berges.
Karpulsar, die Menschenstadt direkt an dem Zwergenberg hätte sicherlich tatkräftige Hilfe leisten können, doch die stolzen Zwerge verheimlichen bis heute den Tag des Feuers und schweigen verbissen. Grund hierfür ist sicherlich ein Gesetz der Zwerge, das jedem Nichtzwerg den Zutritt in den Berg verweigert. Mittlerweile würden sich einige Zwerge gerne über dieses uralte Gesetz hinwegsetze, jedoch fehlt es den so sturen und schlagkräftigen Wesen an Mut mit ihren Ahnen über Ansichten zu diskutieren, die älter sind als mancher Stein.

Die letzten Überlebenden

Noch heute haben die Zwerge mit den Drachen in dem eigentlichen Zwergenberg zu kämpfen. Es heißt zwar, dass die meisten Drachen, nachdem sie gesehen hatten, dass fast alle Schätze von den Zwergen abgebaut wurden, wieder aus dem Berg herausflogen, jedoch sollen einige wenige sich hier Brutstätten eingerichtet haben.
Die Überlebenden des Tags des Feuers verschanzen sich in drei riesige Kammern, die einstmals ausgefüllt waren von der heißen Gesteinsmasse, die für die Zwerge Fluch und Segen gleichzeitig bedeutete. Die Kammern haben nur einen direkten Zugang zueinander, den über den nach unten hin sich verbreiternden Hauptschacht. Leider wird dieser immer noch von den Drachen gehalten. Einige geheime Versorgungswege führen zwar nahe an die benachbarten Kammern heran, jedoch muss immer noch eine Wegstrecke von gut einer halben Meile auf verbranntem Gestein zurückgelegt werden.
Es scheint den Drachen regelrecht Freude zu bereiten auf den nächsten Boten zu warten und mit ihm eine grausame Hetzjagd zu veranstalten.

Die Kammer der Säulen

Ein schmaler Zugang, für einen Drachen viel zu klein, zwängt sich über hundert Schritt durch massiven Fels, bis er sich in eine ebenso kleine Vorkammer öffnet. Von hier ab ist es nochmals eine Stecke von gut einer Meile, bis die eigentliche Kammer der Säulen erreicht wird.
Die größte der drei Kammern umspannt die Fläche einer ganzen Menschenstadt. Dennoch ragen hier lediglich 5 riesige Gesteinssäulen von dem Boden zu Decke, ansonsten ist die Höhle kalt, karg und meist unbehauen. Jede einzelne Säule weist schon von weitem eine charakteristische Struktur auf: helle Lichtpunkte ziehen sich wie eine Lichterkette in gleichmäßigen Windungen von der Basis bis zur Decke. Jeder dieser Lichtpunkte ist eine Wohnstätte eines Zwergen, oder einer Zwergenfamilie.
Zwischen den Säulen glitzern klare Höhlenseen, die wiederum die Lichter der Säulen spiegeln und so die gesamte Höhle in ein einziges glitzerndes funkeln taucht. Der Boden in der Kammer weist die charakteristischen Spuren der einst heißen Gesteinsmasse auf. Daher läuft man in der Kammer meist auf bis zu 5 Schritt breiten pilzartigen Gesteinsstrukturen, die Treppenartig über den gesamten Bereich verlaufen. Tatsächlich scheint es so, als wenn alles geschmolzenes Gestein urplötzlich verwandelt worden wäre. Die überquellenden Gesteinsmassen sind heute ebenso noch zu betrachten, wie auch steinerne Blasen, die anscheinend in diesem Moment gerade zerplatzen wollten.
In zahlreichen Senken und nahe der Höhlenseen wachsen farnartigen Pflanzen und ein nahrhafter Schleim, der wiederum als Nährboden für Pilze dient. Die Zwerge in dieser Höhle schafften es die Pflanzen und Pilze zu kultivieren und in zwei der fünf Säulen massenhaft anzubauen. Einige Seen wurden auch zur Aufzucht von Würmern ausgebaut und bereichern dadurch die karge Speisekarte. Die übrigen drei Säulen dienen den über 2500 Zwergen als Wohnstätte.
In den Gesichtern der Zwerge kann man heute noch die tiefe Trauer um den Verlust der vielen Frauen und Kinder ablesen, die an dem Tag des Feuers zu Brinndosch geschickt wurden. Die meisten Zwerge scheinen antriebslos, müde und schwach. Die wenigen Waffen und Bergbaugeräte sind mittlerweile meist Opfer des feuchten Klimas geworden und spröde oder schon völlig von Rost zersetzt. Die Zwerge behelfen sich mit ausgefeilten Methoden der Steinbearbeitung. Dank der verschiedenen Härtegrade können selbst filigrane Dinge aus Stein hergestellt werden, so dass die meiste Habe tatsächlich aus Stein besteht, der in Verbindung mit Edelsteinen zweckdienlicher oder einfach schöner gefertigt wurde.

Die Höhlen des Gargrin

Der Name Gargrin ist bei allen Zwergen des Zwergenberges wohl bekannt und geschätzt. Er war zur Zeit des Tag des Feuers einer der tapfersten und verbittertsten Kämpfer gegen die Drachen. Es ist sogar belegt, dass er durch eine waaghalsige Rettungsaktion eine Heiligenstatue des Brindosch vor den Drachen rettete und einen jungen Felsdrache mit einer kleinen Einheit seiner Krieger zurückschlagen konnte.
Bei dem letzten großen Gefecht wurde sein Trupp von dem Grossteil der Mienenarbeiter und Flüchtenden getrennt und musste sich in die Höhlensysteme weitab von den anderen beiden Kammern verstecken. Den Familien und tapferen Arbeitern schwor Gargrin, dass er durch das Höhlensystem einen Weg aus dem Berg finden wird, mehr noch, er versprach alle Drachen aus dem Zwergenberg zu verscheuchen.
Kurz nach den Drachenangriffen zeigten sich jedoch neue Gefahren, die aus den weit verzweigten Höhlensystemen nahe an den Zwergenberg herankamen. Es waren abertausende von riesigen Insekten, Spinnen und Gewürm. Die Dunkelspinnen erschwerten dabei den Vorstoß, ebenso wie die schon fast ausgerottet geglaubten Grubenskorpione. Gargrin errichtete daher in einer großen Höhle ein Bollwerk gegen das Ungeziefer und schützt so auch heute noch die anderen beiden Hauptkammern vor den Gefahren aus der Tiefe des Berges.
Eine Gruppe Höhlentrolle wurde sogar geknechtet und an den größeren Stolleneingängen angekettet. Die Trolle werden gut gehalten und machen ihrerseits eine sehr gute Arbeit - nur selten benötigen sie zusätzliche Rationen.
Gargrin selbst ist meist mit einem kleinen Trupp erfahrener Krieger und Gesteinskundler tief in den Höhlensystemen unter dem Berg und sucht nach einem Ausgang für seine Sippe.

Das Herze Brindosch

Ein kurzer Stollengang führt zu einer schweren massiven Eisentür, die in diesen Bereich führt. Die Minenarbeit ist hier noch nicht vollständig zum erliegen gekommen, daher kann dieser Bereich als noch typisch zwergisch bezeichnet werden. Entlang der Stollen öffnen sich immer wieder kleine Kammern zu Wohn- und Lagerräumen. Zahlreiche Stollen führen in einem größeren Raum zusammen, der in kunstfertiger Weise zu einer Säulenhalle ausgeformt wurde. Auffällig ist dabei, dass zahlreiche Gold und Silberadern in die Säulen und Bodenmosaike eingearbeitet wurden, die ganz und gar nicht nach zwergischem Vorbild einfach im Fels belassen wurden.
Dies erklärt sich damit, dass im Zentrum der Halle ein stattlicher Felsblock von gut 6 Schritt Höhe in seiner natürlichen Form belassen wurde, in dem die meisten der Adern zusammenlaufen. Der Fels besitzt die grobe Form eines Herzens, in dem sich zahlreiche Adern verwirbeln. Unter den Zwergen in diesem Teil des Zwergenberges wird dieses einzigartige Phänomen als Zeichen Brindoschs verstanden. Eine Priesterschaft bringt täglich Opfergaben dar und hält Prozessionen und Andachten zur Ehre Brindoschs ab.
In den Stollen abseits dieser Tempelanlage wird nach wie vor nach Erzen gesucht. Hauptsächlich werden Gold und Silberadern gefunden, was Jahre nach dem Tag des Feuers dazu geführt hat, dass die Vorräte an diesem Material riesig wurden. Nicht nur die zwergischen Goldmünzen sind daher reichlich im Umlauf, sondern auch jeder andere Hausrat wurde aus den Edelmetallen gefertigt und findet alltäglichen Nutzen.
Die Zwerge leben in ständiger Angst, dass die Drachen nach dem Herze Brindosch trachten, ja sogar, dass sie eigentlich planen das Herz zu zerstören um damit Brindosch selbst zu schaden.