Frostwurmwald

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Der Frostwurmwald

Südlich des Frostzackengebirges liegt ein dichter Nadelwald, der nach Süden hin immer lichter wird, bis er schließlich in die Nebelsümpfe oder die Tundra des Weiten Hügellandes übergeht. Das Waldgebiet ist von den Menschen weitestgehend unerforscht geblieben; die meisten Expeditionen, von denen die letzten vor Jahrhunderten stattfanden, kehrten nie aus dem Wald zurück. Vom Norden her ist der Wald aufgrund des Gebirges unerreichbar, weshalb er weitestgehend aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden ist. In Sagen, Mythen und unheimlichen Geschichten taucht der Wald jedoch auch heute noch auf.

Landschaft, Klima, Flora und Fauna

Die südlichen Frostzacken laufen sanft in Hügeln aus, die von einem dichten Wald bedeckt sind: Dem Frostwurmwald. Einige der größeren Hügel sind felsig und deswegen nicht bewaldet. An manchen Orten ragen bizarre Felsnadeln aus dem Wald hervor, die besonders von den Hügeln aus gut sichtbar sind und einprägsame Landmarken darstellen. Diese riesigen Findlinge wurden vor Urzeiten von Gletschern in die Hügel transportiert. Im Laufe der Jahrtausende formten Wind und Wetter die Steine zu den steil aufragenden Zinnen. Das Klima ist ähnlich wie im Norden der Frostzacken rau und kalt, da aber die eisigen Nordwinde vom Gebirge abgehalten werden, sind die Winter etwas kürzer und milder. Der Wald selbst ist ein typisches Beispiel für einen Nadelwald der Nordlande: Relativ lichtes Unterholz, hohe Nadelbäume und kleinere, widerstandsfähige Hecken prägen die Flora. Pilze sind hier im Sommer in Unmengen zu finden, ebenso wie die verschiedensten Beeren und Farne. Alle Pflanzen haben jedoch die Eigenart, besonders kälteresistent zu sein. Dies liegt an den gefährlichsten Bewohnern des Frostwurmwaldes, die ihm gleichzeitig seinen Namen gegeben haben: Den Frostwürmern. Wo immer diese riesigen Würmer auftauchen, gefriert ihre unmittelbare Umgebung in Sekunden, und nur die widerstandsfähigsten Pflanzen und Tiere überleben diesen Schock. So findet man neben kälteresistenten Pflanzen auch einige Arten von Nagern und Pflanzenfressern, die keinerlei Winterschlaf halten und noch bei tiefsten Temperaturen lebhaft im Wald herumstreunen.

Besiedlung

Der Frostwurmwald ist nach menschlichen Maßstäben völlig unzivilisiert und weist keine Besiedlung auf. Dies ist jedoch nicht ganz zutreffend: Der Wald ist zwar nicht von Menschen besiedelt, jedoch leben hier Stämme und Sippen von Halborks und Halbgoblins. Sie stammen von vertriebenen Orks, Halborks, Goblins, Halbgoblins und einigen wenigen Menschen ab, die in den Wäldern Zuflucht suchten und sich dort vermischten. Mit der Zeit bildeten sich Sippen und Großfamilien, die noch heute nomadisch durch die großen Waldgebiete ziehen und in Lagern leben. Eine Sippe besteht aus mehreren Familien, die sich aus Mann, Frau und Kindern zusammensetzen. Die Sippen leben hauptsächlich von der Jagd und vom Sammeln, Landwirtschaft wird fast nie betrieben und ist auch so gut wie unmöglich im rauen Klima des Waldes.

Die Sippe

Gewöhnlich wird eine Sippe von einer Sippenältesten angeführt. Dies ist eine weise Frau, die vom Rat der ältesten Frauen der Sippe gewählt wird. Der Rat entscheidet in allen Fragen des Sippenlebens, die Sippenälteste aber hat in jeder Entscheidung das letzte Wort. Männer fungieren meist als Krieger und Jäger und genießen hohes Ansehen, da sie die Sippe ernähren und beschützen. Frauen sind meist handwerklich tätig, zusammen mit den älteren Männern, die nicht mehr auf die Jagd gehen können. Die Jagd und das Kriegshandwerk sind Frauen nicht verboten, da sie jedoch wertvoller für die Sippe sind (in einer Sippe gibt es meist mehr Männer als Frauen), sehen es die Sippenältesten nicht gerne, wenn sich eine Frau zu diesen Aufgaben berufen fühlt. Nichtsdestotrotz sieht man des Öfteren Frauen auf der Jagd durch die Wälder streifen, diese sind jedoch meist unfruchtbar und werden aufgrund dieser Tatsache wie Männer behandelt. Die neben der Jagd wichtigste Aufgabe der Sippe ist das Sammeln von Nahrung und Rohstoffen: Dies wird von der gesamten Sippe mit großem Eifer erfüllt, da diese Vorräte alle über den Winter bringen müssen. So sind von Jägern, die gerade nicht auf der Jagd sind, bis hin zu älteren Kindern und den Alten alle Sippenmitglieder stets auf der Suche nach Beeren, Wurzeln, Pilzen, Kräutern und Holz. Eine besondere Rolle nehmen Schamanen in der Sippengesellschaft ein: Da diese zu Naturgeistern und göttlichen Wesen sprechen können, müssen sie nicht arbeiten, sondern können ihre übernatürlichen Kräfte durch Meditation schulen. Darüber hinaus versuchen sie sich durch die Wirkung verschiedener Kräuter und Pilze mit den Geistern der Verstorbenen in Verbindung zu setzen, um an ihrer Weisheit teilhaben zu können. Außerdem sind die Schamanen für die Heilung der Kranken und Verletzten zuständig, was sie aufgrund ihres Wissens in Kräuter- und Heilkunde auch glänzend beherrschen.

Leben eines Sippenmitgliedes

Die Geburt eines jeden Kindes wird in den Sippen groß gefeiert: Sie sind, egal ob männlich oder weiblich, ein Geschenk, das die Sippe stärker und überlebensfähiger macht. Kinder helfen grundsätzlich im Alltag der Sippe mit, sobald sie dazu in der Lage sind; in der Regel helfen sie den Frauen, die im Lager bleiben. Schon früh entscheidet sich, welche Funktion das Kind später in der Sippe wahrnehmen wird. Die Kinder lernen Pflanzen- und Tierkunde ihrer Umgebung und die Sagen und Geschichten ihrer Sippe. Sind sie ein wenig älter, beginnen sich die Begabungen der Kinder zu zeigen: Geschickte Kinder erlernen ein Handwerk oder werden zur Jagd mitgenommen, die starken lernen bei den Kriegern, sich zu verteidigen, die wenigen Kinder mit "seltsamen" Fähigkeiten werden vom Schamanen in die Geheimnisse der Geisterwelt eingewiesen. Mit spätestens 14 Jahren hat ein Kind genug gelernt und wird ein volles Mitglied der Sippe. In einem Ritual, das der Schamane der Sippe durchführt, wird das Kind in eine so genannte "Geisterhütte" geführt; dort werden geheime Kräuter, die nur der Schamane kennt, verbrannt, die dem jungen Stammesmitglied Visionen bescheren, in denen es seinen Schutztotem erblickt. Dies ist für gewöhnlich ein Tier, an das es sein Leben lang gebunden bleibt. Nach diesem Ritual ist das Kind in die Sippengesellschaft eingetreten und ein vollwertiges Mitglied mit allen Rechten und Pflichten. Im nächsten Winter wird das Sippenmitglied verheiratet, gewöhnlich bestimmt die Sippenälteste, mit wem. Stirbt das Sippenmitglied, wird es mit einer Feuerbestattung in die Geisterwelt entlassen, aus der es nach gewisser Zeit zurückkehrt und wiedergeboren wird.

Winterlager

Im Spätsommer suchen sich die Sippen gute Lagerplätze oder kehren zu bekannten Plätzen zurück, um den Winter in einem Lager zu überstehen. Meist besteht ein solches Winterlager aus zwei oder drei Sippen, die sich für den Winter zusammengetan haben. In dieser Zeit werden auch die meisten Ehen geschlossen und Familien gegründet, da nur in dieser Zeit Partner aus anderen Sippen gefunden werden können. In der Winterzeit leben die Sippen von ihren Vorräten, die im Sommer gebildet wurden und von der kargen Jagdbeute, die das Pech hat, in die Fallen der Jäger zu laufen. Ist der Winter überstanden, werden die Lager abgebrochen, und der stetige Zug durch den Wald beginnt aufs Neue.

Sagen, Orte und Mythen