Pretin: Unterschied zwischen den Versionen

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|Lage=[[Fürstentümer]]
 
|Lage=[[Fürstentümer]]
|Einwohnerzahl=1200
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|Einwohnerzahl=7500 freie Bürger und Ritter
|Regierung=[[#Herrschaft|Rat der Fünf,<br> Ritterliche Verwaltung des "Erbe Ehorns"]]
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|Regierung=[[#Herrschaft|Rat der Fünf,<br>Ritterliche Verwaltung des "Erbes Ehorns"]]
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|Stadteinteilung=Burg/Zentrum, Außenbezirke
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|Gilden und Schulen=
 
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Die alte Wehrstadt Pretin ist in gesamt Cor als die „Stadt der 1000 Banner“ über die Landesgrenzen hinweg bekannt und geschätzt.  
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Die alte Wehrstadt Pretin ist im ganzen [[:Kategorie:Mittelreich|Mittelreich]] als die "Stadt der 1000 Banner" bekannt und geschätzt.
Wer sich dabei die Stadt selbst als ein Heer von Dächern und Türmen vorstellt, irrt. Der Name rührt von einem prunkvollen Fest von titanischen Ausmaßen her. Gemeint ist das Große Turnier zu Pretin, das jedes Jahr einen Mond nach dem Sommerfestfest ausgerichtet wird. Die Stadt steht zu dieser Zeit in einem Meer von bunten Zelten, die jedes Jahr höher, größer und prachtvoller errichtet werden. Die Banner der einzelnen Fürsten, Ritter und fahrenden Leute haben den Begriff der 1000 Banner geprägt.
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Wer sich dabei die Stadt selbst als ein Heer von Dächern und Türmen vorstellt, irrt. Der Name rührt von einem prunkvollen Fest von gigantischen Ausmaßen her. Gemeint ist das [[Pretin#Das Große Turnier|Große Turnier]] zu Pretin, das jedes Jahr einen Monat nach dem Sommerfest ausgerichtet wird. Die Stadt steht zu dieser Zeit in einem Meer von bunten Zelten, die jedes Jahr höher, größer und prachtvoller errichtet werden. Die Banner der einzelnen Fürsten, Ritter und fahrenden Leute haben den Begriff der 1000 Banner geprägt.
  
 
==Stadtplan==  
 
==Stadtplan==  
Die Burg „Ehorns Thron“ wurde mit Bedacht auf einer kleinen Anhöhe über einer Quelle im Jahre 87 nach Samon erbaut. Nach allen Seiten hin erblickt selbst das schärfste Auge nichts weiter als sanftes Hügelland, das sich nach Norden hin in die weite Ebene im Herzen Cors erstreckt. Lediglich bei klarem Wetter sind die ersten Ausläufer des [[Harratgebirge]]s am südlichen Horizont zu erblicken. Genau dieser Umstand war von vorne herein Ausschlag gebend für den Standort dieser Burg - jede angreifende Armee, sei sie noch so vorsichtig, würde über Tage, wenn nicht gar Wochen vor Erreichen der Burg entdeckt. Die schwere Reiterei, seit je her die Hauptwaffe der Ritter Pretins würde in dieser Umgebung jeden und alles niedermachen, was eine Gefahr für die Burg darstellen würde.  
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Die Burg "Ehorns Thron" wurde schon im Jahre 87 nach Samon mit Bedacht auf einer kleinen Anhöhe über einer Quelle erbaut. Nach allen Seiten hin erblickt selbst das schärfste Auge nichts weiter als sanftes Hügelland, das sich nach Norden hin in die weite Ebene des Landes [[Cor]]s erstreckt. Lediglich bei klarem Wetter sind die ersten Ausläufer des [[Harratmassiv|Harratgebirges]] am Horizont zu erblicken. Genau dieser Umstand war von vorne herein ausschlaggebend für den Standort dieser Burg - jede angreifende Armee, sei sie noch so vorsichtig, würde Tage, wenn nicht gar Wochen vor ihrem Erreichen der Burg entdeckt werden. Die schwere Reiterei der Ritter Pretins, würde in dieser Umgebung alles niedermachen, was eine Gefahr für die Burg darstellen würde.  
  
Aus dieser Begebenheit heraus hat es tatsächlich in der mittlerweile gut 500 Jahre alten Geschichte Pretins noch keine Armee gewagt gegen Pretin zu Felde zu ziehen.
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Aufgrund dieser Lage hat es tatsächlich in der mittlerweile über 500-jährigen Geschichte Pretins noch keine Armee gewagt, gegen die Burg zu Felde zu ziehen.
  
Die eigentliche Burg wurde in den Jahren des Friedens Anzugspunkt von vielen armen und verstoßenen Bauern, vor allem aus [[Barden]] und [[Garringen]]; auch Leibeigene der Großbauern aus [[Schleebruch]] waren darunter. Die Burg wuchs zu einer kleineren Stadt heran und erweiterte schließlich ihre Burgmauern zu Stadtmauern. Felder wurden rings um die neu entstandene Stadt bestellt und Holz und Stein mit langen Transporttrupps aus dem Harratgebirge herbeigeschafft. Die früheren Burgmauern wurden an sieben Stellen durch Tore durchbrochen und der Burginnenhof wandelte sich mit der Zeit zu einem Stadtzentrum, so dass seither jedes größere Geschäft, jeder Vertrag und jeglicher Zwist vor den Augen der Herren der Burg abgewickelt werden musste.
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Die eigentliche Burg wurde in den Jahren des Friedens Anziehungspunkt für viele arme und verstoßene Bauern, vor allem aus [[Barden]] und [[Urtha]]; auch Leibeigene der Großbauern aus [[Schleebruch]] waren darunter. Die Burg wuchs zu einer kleineren Stadt heran und erweiterte schließlich ihre Burgmauern zu Stadtmauern. Felder wurden rings um die neu entstandene Stadt bestellt, und Holz und Stein mit langen Transportzügen aus dem Harratgebirge herbeigeschafft. Die früheren Burgmauern wurden an sieben Stellen durch Tore durchbrochen, und der Burginnenhof wandelte sich mit der Zeit zu einem Stadtzentrum, so dass seither jedes größere Geschäft, jeder Vertrag und jeglicher Zwist vor den Augen der Herren der Burg abgewickelt werden musste.
  
 
===Das Zentrum===
 
===Das Zentrum===
Das Zentrum der gesamten Stadt wird durch die hohen Mauern der alten Burg umschlossen. Dank der zahlreichen Tore und des recht weitläufigen Innenhofs wirkt dies jedoch keinesfalls bedrohlich oder düster, sondern das bunte Treiben auf den Straßen wird durch Banner, Wimpel und Bemalungen an bzw. zwischen den Steinwänden aufgenommen und sogar verstärkt. Die gesamte Stadt scheint zu pulsieren, wobei das „Herz“ dieser Stadt sicherlich der zentrale Brunnen samt Hauptgebäude des „Rates der Fünf“ ist. Große Ställe und Pferde sucht man hier im Zentrum vergebens; lediglich die edlen Streitrösser der Fünf und deren Leibwache stehen in einem abgelegenen Teil des Burginnenhof. Alle anderen Stallungen befinden sich am äußersten Rand der Stadt oder sogar noch weiter an einem eigens eingerichteten Hof in den Ebenen.
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Das Zentrum der Stadt wird durch die hohen Mauern der alten Burg umschlossen. Dank der zahlreichen Tore und des recht weitläufigen Innenhofs wirkt dies jedoch keinesfalls bedrohlich oder düster, sondern das bunte Treiben auf den Straßen wird durch Banner, Wimpel und Bemalungen an bzw. zwischen den Steinwänden aufgenommen und sogar verstärkt. Die gesamte Stadt scheint zu pulsieren, wobei das "Herz" dieser Stadt sicherlich der zentrale Brunnen und das daneben liegende Hauptgebäude des "[[#Herrschaftssystem|Rates der Fünf]]" ist. Große Ställe und Pferde sucht man hier im Zentrum vergebens; lediglich die edlen Streitrösser der Fünf und deren Leibwache stehen in einem abgelegenen Teil des Burginnenhofs. Alle anderen Stallungen befinden sich am äußersten Rand der Stadt oder sogar noch weiter außerhalb auf einem eigens eingerichteten Hof in den Ebenen.
  
Direkt neben dem Hauptgebäude ist eine reich geschmückte Kirche des Ignatus errichtet worden unter dem der Sage nach eine weit verzweigte Krypta aus dem felsigen Untergrund gehauen wurden, die die Gebeine des Ehorn und alle folgenden Ratsritter aufbewahren soll.
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Direkt neben dem Hauptgebäude wurde eine reich geschmückte Kirche des [[Ignatus]] errichtet, unter der der Sage nach eine weit verzweigte Krypta aus dem felsigen Untergrund gehauen wurde, die die Gebeine des Ehorn und aller folgenden Ratsritter aufbewahren soll.
 
   
 
   
Der Rat der Fünf beschloss vor nicht ganz 100 Wenden, dass der Großteil der Burg verkauft werden sollte und so die Räume der Burg bestmöglich ausgenutzt werden sollte. Neben herrschaftlichen Wohnungen an der Innenseite der Burgmauern gibt es auch zwei besondere Läden in Pretin, die alleine schon eine Reise wert sind:
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Der Rat der Fünf beschloss vor nicht ganz 100 Jahren, dass der Großteil der Burg verkauft und so die Räume der Burg bestmöglich ausgenutzt werden sollten. Neben herrschaftlichen Wohnungen an der Innenseite der Burgmauern gibt es auch zwei besondere Läden in Pretin, die alleine schon eine Reise wert sind:
====Krämer „Turmspitz“====
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====Krämer "Turmspitz"====
Der Laden „Turmspitz“ liegt, wie der Name schon sagt in einer der drei großen Burgtürme. Vom Keller bis zum Giebel wurde er von dem Halbling [[Samlusch Frostein]] gekauft. Der Halbling selbst ist schon über 100 Wenden alt und ein gnadenloser Händler. Es wird gesagt, dass er vor allem Tauschgeschäfte liebt, die er meisterlich zu seinem Vorteil ausnutzen kann. Interessanter weise  sind alle Ebenen des gesamten Turms mit tausenden alter, verstaubter Gegenstände gefüllt -jeder mit seiner eigenen interessanten Geschichte-. Leider wurde Samlusch Frostein in den letzten Jahren immer älter und verkaufte unter anderem wertvolle Manuskripte, alte Schatzkarten und seltene elfische und zwergische Gegenständen weit unter Wert. Im Nachhinein ärgerte er sich so sehr darüber, dass er fast dabei den Tod fand. Zur Zeit erleben ihn die Bürger von Pretin als einen verbitterten und immer noch über sich selbst verärgerten kleinen Giftzwerg, der noch dazu edlen [[Feentränen]] und dem scheußlichen [[Steinlausschnaps]] nicht abgetan ist.  
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Der Laden "Turmspitz" befindet sich, wie der Name schon andeutet, in einem der drei großen Burgtürme. Vom Keller bis zum Giebel wurde er von dem [[:Kategorie:Halblinge|Halbling]] [[Samlusch Frostein]] gekauft. Samlusch Frostein ist schon über 100 Jahre alt und ein gnadenloser Händler. Es wird gesagt, dass er vor allem Tauschgeschäfte liebt, die er meisterlich zu seinem Vorteil ausnutzen kann. Alle Ebenen des Turms sind mit Tausenden alten, verstaubten Gegenständen angefüllt - jeder von ihnen mit seiner eigenen interessanten Geschichte. Leider zeigten sich bei dem Händler in den letzten Jahren immer stärkere Auswirkungen des Alters, und er verkaufte unter anderem wertvolle Manuskripte, alte Schatzkarten und seltene [[:Kategorie:Elfen|elfische]] und [[:Kategorie:Zwerge|zwergische]] Gegenständen weit unter Wert. Im Nachhinein ärgerte er sich so sehr darüber, dass er dabei fast den Tod fand. Zur Zeit erleben ihn die Bürger von Pretin als einen verbitterten und immer noch über sich selbst verärgerten kleinen Giftzwerg, der noch dazu edlen [[Preise_im_Gasthaus#Getränke|Feentränen]] und dem scheußlichen [[Preise_im_Gasthaus#Getränke|Steinlausschnaps]] nicht abgeneigt ist.  
  
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''Übrigens: Wer immer auf die Idee kommt, ihn mit Samlusch "Frosch-Stein" anzureden, der sollte schleunigst die Beine in die Hand nehmen und rennen!''
  
''Falls jemand auf die Idee kommt ihn mit Samlusch „Frosch-Stein“ anzureden, der sollte schleunigst die Beine in die Hand nehmen und rennen!''
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====Alchemist "Heptalon"====
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[[Furgarion Heptalon]] ist Meisterheiler und Spezialist im Behandeln von Krankheiten, Giften und Knochenbrüchen.
  
====Alchemist „Heptalon“====
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An seinen Namen ist dieser Mann von knapp fünfzig Jahren sicherlich nachträglich gekommen, seine Fähigkeiten im Umgang mit Tinkturen, Salben und Verbänden sind weit über die Stadtgrenzen Pretins hinaus berühmt.
[[Furgarion Heptalon]], Meisterheiler und Spezialist im behandeln von Krankheiten, Giften und Knochenbrüchen.
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Der Name ist sicherlich nachträglich zu diesem Mann von knapp fünfzig Wenden gekommen, jedoch seine Fähigkeiten in Umgang mit Tinkturen, Salben und Verbänden sind weit über die Stadtgrenzen Pretins berühmt.
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Er lebt direkt über dem alten – damals einzigen – Nordtor und besitzt neben privaten Räumen gleich drei Behandlungszimmer, einen Ruheraum und ein gut sortiertes Labor. Mit der Unterstützung zweier Gehilfen versorgt er die Leiden und Gebrechen der gesamten Stadt und findet sogar noch etwas Zeit, sich seinen eigenen Studien über die Erfindung von neuen besseren Heiltinkturen und Salben Gedanken zu machen.  
Er lebt direkt über dem alten – damals einzigen – Nordtor und besitzt neben privaten Räumen gleich drei Behandlungszimmer, ein Ruheraum und ein gut sortiertes Labor. Dank zweier Gehilfen versorgt er sämtliche Leiden und Gebrechen der gesamten Stadt und findet sogar noch etwas Zeit sich seinen eigenen Studien über die Erfindung von neuen besseren Heiltinkturen und Salben Gedanken zu machen.  
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Er wird selbst unter Kollegen – meist Konkurrenten – auch deshalb so hoch geschätzt, weil er nahezu selbstlos alle seine Erkenntnisse teilt und andere daran profitieren lässt. Es ist so z.B. erlaubt sein Labor gegen einen kleinen Obolus zu verwenden, einige Rezepte in seinen eigens angefertigten Büchern nachzuschlagen oder ihn jederzeit – unter Kollegen kostenlos – um Rat zu fragen.
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Er wird selbst unter Kollegen – oder Konkurrenten – auch deshalb so hoch geschätzt, weil er aus Überzeugung alle seine Erkenntnisse teilt und andere davon profitieren lässt. So gestattet er es beispielsweise gegen einen kleinen Obolus, sein Labor zu verwenden, einige Rezepte in seinen eigens angefertigten Büchern nachzuschlagen oder ihn jederzeit – unter Kollegen kostenlos – um Rat zu fragen.
  
Die Behandlung einer Krankheit nimmt Furgarion Heptalon sehr ernst; stets ordnet er strikt Ort, Lage, Raumluft und Nahrung an, mischt speziell für diesen Patienten seine Arznei und fordert die Einhaltung sämtlicher aufgestellten Regeln von seinen Patienten gnadenlos ein.
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Die Behandlung einer Krankheit nimmt Furgarion Heptalon sehr ernst; stets bestimmt er Ort, Lage, Raumluft und Nahrung während der Behandlung, mischt speziell für jeden Patienten seine Arznei und fordert die Einhaltung sämtlicher aufgestellter Regeln von seinen Patienten gnadenlos ein.
  
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''Es sei hier gesagt, dass dies in den allermeisten Fällen auch tatsächlich der schnellste und effektivste Weg der Besserung ist.''
  
''Es sei hier gesagt, dass es in den allermeisten Fällen auch tatsächlich der schnellst und effektivste Weg der Besserung ist.''
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Gerüchten zufolge ist er auch der Leibarzt der Ratsherren von Pretin und besitzt sogar noch einen alten Geheimgang durch die Nordmauer direkt in die Ratshalle der eigentlichen Burg. Von lebensverlängernden Maßnahmen, Hexenwerk und dem Einsatz von [[Magie]] will Heptalon übrigens nichts wissen; er verabscheut den unnatürlichen Weg der Wund- und Krankheitsheilung und stellt letztlich die tatsächliche Genesung des Geistes nach einer solchen "unnatürlichen Heilung der Beschädigung des Körpers" in Frage.
 
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Gerüchten zufolge ist er auch der Leibarzt der Ratsherren von Pretin und besitzt sogar noch einen alten Geheimgang durch den Nordmauer direkt in die Ratshalle der eigentlichen Burg. Von lebensverlängerten Maßnahmen, Hexenwerk und den Einsatz von Magie will Heptalon übrigens nichts wissen; er verabscheut den unnatürlichen Weg der Wund- und Krankheitsheilung und stellt letztlich die tatsächliche Genesung des Geistes nach einer solchen „unnatürlichen Heilung der Beschädigung des Körpers“ in Frage.
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==Herrschaftssystem==
 
==Herrschaftssystem==
Die Burg „Ehorns Thron“ ist streng genommen eine befestigte letzte Ruhestätte des ersten Ritters aus dem Orden des [[Ignatus]]. [[Ehorn Weißfels]] war es, der den Priestern zeitlebens die Treue schwor. Er versammelte binnen weniger Jahre eine ganze Schar gutmütiger Ritter um sich, die sich mit ihm für den Orden des Ignatus einsetzen. Er zog als fahrender Ritter mit seinen Mannen durch die Lande, focht mit zahllosen wilden Ungeheuern und plündernden Horden. Damit weckte er bei dem einfachen Volk derart viel Zuversicht und Freude, dass ohne zu Übertreiben gesagt werden kann, dass Ehorn Weißfels den Glauben an Ignatus und die damit verknüpfte heilige Kirche in ganz Cor wie einen heilender Flächenbrand vertiefte.
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Die Burg "Ehorns Thron" ist streng genommen eine befestigte letzte Ruhestätte des ersten Ritters aus dem Orden des [[Ignatus]]. [[Ehorn Weißfels]] war es, der den Priestern zeitlebens die Treue schwor. Er versammelte binnen weniger Jahre eine ganze Schar gutmütiger Ritter um sich, die sich mit ihm für den Orden des Ignatus einsetzten. Er zog als fahrender Ritter mit seinen Mannen durch die Lande und focht gegen zahllose wilde Ungeheuer und plündernde Horden. Damit weckte er beim einfachen Volk derart viel Zuversicht und Freude, dass ohne Übertreibung gesagt werden kann, dass Ehorn Weißfels den Glauben an Ignatus und die damit verknüpfte heilige Kirche in ganz [[Cor]] wie einen Flächenbrand verbreitete. Der Orden dankte es den Rittern durch hohe finanzielle Zuwendungen und Schenkungen ganzer Landstriche.
  
Der Orden dankte es den Rittern durch hohe finanzielle Zuwendungen und Schenkungen ganzer Landstriche. <br>
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Auf seinem Sterbebett ernannte Ehorn Weißfels fünf der tapfersten Ritter seines Gefolges als seine "Söhne im Geiste" und teilte jenen Fünfen unter Ausschluss der anderen Ritter die Vision eines glücklichen, goldenen Landes mit. Die Fünf schworen Ehorn auf ewig die Treue und verbanden diesen Schwur mit einzigartigen Siegelringen, die von Ritter zu Ritter weitergegeben werden sollten, um an dieser Vision weiterzuarbeiten.
Auf seinem Sterbebett ernannte Ehorn Weißfels fünf der tapfersten Ritter seines Gefolges als seine „Söhne im Geiste“ und teilte jenen Fünfen unter Ausschluss der anderen Ritter die Vision eines glücklichen, goldenen Landes mit. Die Fünf schworen Ehorn auf Ewig die Treue und verbanden diesen Schwur mit einzigartigen Siegelringen, die von Ritter zu Ritter weitergegeben werden sollten um an dieser Vision weiterzuarbeiten. <br>
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===Der Rat der Fünf===
 
===Der Rat der Fünf===
Eben dieser kleine Zirkel tapferer Männer regiert noch heute. Es ist bislang noch nie ein Gerücht über Verrat, Missgunst oder Intrige laut geworden und es scheint, als sei der „gute Geist Ehorns“ und seine Vision eines guten, goldenen Landes zum greifen nahe.
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Eben dieser kleine Zirkel tapferer Männer regiert noch heute. Es ist bislang noch nie ein Gerücht über Verrat, Missgunst oder Intrige laut geworden, und es scheint, als sei der "gute Geist Ehorns" und seine Vision eines guten, goldenen Landes zum Greifen nahe.
  
Die Ritter beraten über wichtige Belange stets gemeinsam, ernennen vertrauensvolle Verwalter und öffnen selbst einfachen Leuten Tür und Tor, hören deren Leid und Kummer an und versuchen stets zu vermitteln. Selbstverständlich ranken sich um Ehorns Ringe die sagenhaftesten Geschichten, die jedoch eher in den Kneipen und auf den Festen Gehör finden, als dass sie ernsthaft in Betracht zu ziehen seien. Dennoch sollen hier einige der Gerüchte verkündet werden um die Fantasie der einfachen Leute zutage zu bringen:
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Die Ritter beraten über wichtige Belange stets gemeinsam, ernennen vertrauensvolle Verwalter und öffnen selbst einfachen Leuten Tür und Tor, hören deren Leid und Kummer an und versuchen stets zu vermitteln. Selbstverständlich ranken sich um Ehorns Ringe die sagenhaftesten Geschichten, die jedoch eher in den Kneipen und auf den Festen Gehör finden, als dass ihnen jemand ernsthaft nachgehen würde. Dennoch sollen hier einige der Gerüchte genannt werden, um die Fantasie der einfachen Leute zutage zu bringen:
*der Ring beherbergt jeweils ein Stück der Seele Ehorns. Kommen alle fünf Träger zusammen, erscheint der Geist und so befiehlt er noch heute wie die Fünf zu entscheiden haben
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*Jeder der fünf Ringe beherbergt jeweils ein Stück der Seele Ehorns. Kommen alle fünf Träger zusammen, erscheint der Geist, und so befiehlt er noch heute, wie die Fünf zu entscheiden haben.
*Die Ritter sind längstens keine Menschen mehr, sondern Engel, die dank des Ringes Menschengestalt annehmen können
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*Die Ritter sind längst keine Menschen mehr, sondern [[Engel]], die dank der Ringe Menschengestalt annehmen können.
*Der Ring zwingt jedem Betrachter die reine [[Wahrheit]] auszusprechen. Der Träger ist vor jeder Art von [[Täuschung]] gefeit.
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*Die Ringe zwingen jeden Betrachter, die reine Wahrheit auszusprechen. Der Träger ist vor jeder Art von Täuschung gefeit.
  
==Das große Turnier==
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==Das Große Turnier==
Neben allen anderen Turnieren, die im gesamten Mittelreich regelmäßig ausgetragen werden, sei es nun in Kalesch, Adar oder Barden gehört das Große Turnier in Pretin zu den herausragensten kämpferischen Wettstreiten der Menschen auf Ganthor. Während sich Kalesch eher auf den Prunk und Protz ganzer Heerlager bzw. auf herausragende bühnenreife Spektakel in Massenschlachten spezialisiert hat kämpft in Pretin jeder Ritter alleine für sich.
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Neben allen anderen Turnieren, die im gesamten [[:Kategorie:Mittelreich|Mittelreich]] regelmäßig ausgetragen werden, sei es nun in [[Kalesch]], [[Adar]] oder [[Barden]], gehört das Große Turnier in Pretin zu den herausragendsten kämpferischen Wettstreiten der [[:Kategorie:Menschen|Menschen]] auf [[Ganthor]]. Während sich Kalesch eher auf den Prunk und Protz ganzer Heerlager bzw. auf herausragende, bühnenreife Spektakel mit Massenschlachten spezialisiert hat, kämpft in Pretin jeder Ritter alleine für sich.
  
Die Recken müssen sich sowohl im Kampf auf Reittieren (Pferd, [[Reitechse]], selten auch [[Greifen]] oder [[Pegasi]]), als auch im Kampf zu Fuß bewähren. Sie müssen Geschicklichkeit, Mut und den Willen zeigen sich gegen andere durchzusetzen. Nicht selten Enden daher Kämpfe in Pretin mit der völligen Erschöpfung bis hin zu gelegentlichen Todesfällen – in Kalesch nahezu undenkbar -. Die Zahl der Bewerber stieg von Wende zu Wende derart an, dass Vorentscheidungen in Form von Massenschlachten mit stumpfen Waffen durchgeführt werden müssen um danach das eigentliche Turnier zu beginnen.
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Die Recken müssen sich sowohl im Kampf auf Reittieren (Pferd, [[Reitechse]], selten auch [[Greif]] oder [[Pegasus]]) als auch im Kampf zu Fuß bewähren. Sie müssen Geschicklichkeit, Mut und den Willen zeigen, sich gegen andere durchzusetzen. Nicht selten enden daher Kämpfe in Pretin mit der völligen Erschöpfung bis hin zu gelegentlichen Todesfällen – in Kalesch nahezu undenkbar. Die Zahl der Bewerber steigt von Jahr zu Jahr derart an, dass Vorentscheidungen in Form von Massenschlachten mit stumpfen Waffen durchgeführt werden müssen, um danach das eigentliche Turnier zu beginnen.
  
Der außerordentlich gute Ruf dieses Turniers hat auch dazu beigetragen, das die Region weit über die Grenzen des Fürstentums bekannt wurde und zu dieser Zeit hunderte von Schauspielern, Gaukelzügen und fahrenden Händlern anlockt, die die überschaubare Stadt um gut das zehnfache anwachsen lässt. Hinzu kommt pro Ritter im Schnitt gut ein Dutzend weiteres Gefolge, so dass es scheint Pretin würde sich jedes Jahr auf einen gewaltigen Krieg vorbereiten.
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Der außerordentlich gute Ruf dieses Turniers hat auch dazu beigetragen, dass die Region weit über die Grenzen des Fürstentums hinaus bekannt wurde und zu dieser Zeit Hunderte von Schauspielern, Gauklerzügen und fahrenden Händlern anlockt, die die überschaubare Stadt um gut das Zehnfache anwachsen lassen. Hinzu kommt pro Ritter ein Gefolge von im Schnitt gut einem Dutzend Männern und Frauen, so dass es scheint, Pretin würde sich jedes Jahr auf einen gewaltigen Krieg vorbereiten.
  
===Ein Ritter Pretins===
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==Die Ritter Pretins==
Jeder wohlhabende Bürger Pretins hat die Möglichkeit seine Söhne oder auch Töchter in die Ausbildung zu einem Ritter Pretins zu überstellen. Die Ausbildungszeit währt lange und ist entbehrungsreich. Mitunter sehen sich Vater und Kind für mehrere Jahre gar nicht. Inhalte der Ausbildung sind neben dem Kampf, der Reiterei und ritterlicher Sitte auch die Glaubensinhalte der heiligen Kirche des Ignatus, „Dämonenkunde“ (insbesondere Kreaturen der Todesmagie), Rechtswissen der Mittelreichs und Sagen und Legenden über die Entstehung der Welt. Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben, Rechnen verstehen sich in dem recht gut gebildeten Bürgertum des gesamten Reiches fast von selbst.
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Jeder wohlhabende Bürger Pretins hat die Möglichkeit, seine Söhne oder auch Töchter einem Ritter Pretins zur Ausbildung zu überstellen. Die Ausbildungszeit ist lange und entbehrungsreich. Mitunter sehen die Kinder ihre Familie für mehrere Jahre nicht mehr. Inhalte der Ausbildung sind neben dem Kampf, der Reitkunst und ritterlicher Sitte auch die Glaubensinhalte der heiligen Kirche des [[Ignatus]], "Dämonenkunde" (insbesondere Kreaturen der [[Todesmagie]]), das Rechtswesen des [[:Kategorie:Mittelreich|Mittelreichs]] sowie Sagen und Legenden über die Entstehung der Welt. Die Vermittlung von Grundkenntnissen in Lesen, Schreiben und Rechnen versteht sich bei dem allgemein recht guten Bildungsstand des Bürgertums im gesamten Reich fast von selbst.
  
Der beauftragte Ritter steht mit seinem Namen und seinem Ruf für seinen Zögling ein und lehrt ihn nach bestem Wissen und Gewissen. Mit der Erlaubnis an der Teilnahme an dem Großen Turnier und der anschließenden Bekanntgabe über seinen Erfolg oder Misserfolg wird er aus den Diensten des Ritters entlassen und bekommt von ihm als Abschluss meist Schwert, Schild und den Waffenrock samt ritterlichem Wappen. Nicht selten erwählen auch Fürsten aus den anderen Fürstentümern an diesem Turnier ihre künftigen Gefolgsleute, so dass das Turnier einen durchaus sehr ernst zu nehmenden Hintergrund für die Zukunft des Jungen Ritters bedeuten kann. Ein Lehrmeister und erfahrener Ritter würde daher nie einen Schüler allzu früh in das Turnier schicken, da alleine schon die hohen Preisgelder auch alte Hasen anlocken, die schnell die jungen Träume des Schützlings jäh beenden könnten.
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Der beauftragte Ritter steht mit seinem Namen und seinem Ruf für seinen Zögling ein und lehrt ihn nach bestem Wissen und Gewissen. Mit der Erlaubnis zur der Teilnahme am [[#Das Große Turnier|Großen Turnier]] und der anschließenden Bekanntgabe von Erfolg oder Misserfolg wird der Zögling aus den Diensten des Ritters entlassen und bekommt von ihm als Abschluss meist Schwert, Schild und Waffenrock samt ritterlichem Wappen. Nicht selten erwählen auch Fürsten aus den anderen [[Fürstentümer]]n bei diesem Turnier ihre künftigen Gefolgsleute, so dass das Turnier einen durchaus sehr ernst zu nehmenden Hintergrund für die Zukunft des jungen Ritters bedeuten kann. Ein erfahrener Lehrmeister würde seinen Schüler daher niemals allzu früh in das Turnier schicken, da alleine schon die hohen Preisgelder auch alte Hasen anlocken, die schnell die jungen Träume des Schützlings jäh beenden könnten.
  
 
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''Es heißt, dass der Rat der Fünf jedes Jahr einige junge Ritter in Augenschein nimmt und deren weiteren Lebensweg genau verfolgt. Ob diese tatsächlich in späteren Jahren Anwärter auf eben diese Posten werden, konnte noch nie lückenlos verfolgt werden und bleibt daher ungewiss.''
''Es heißt, dass der Rat der Fünf jedes Jahr einige junge Ritter in Augenschein nimmt und deren weiteren Lebensweg genau verfolgt. Ob diese tatsächlich in späteren Jahren Anwärter auf eben diese Posten werden, konnte noch nie lückenlos verfolgt werden und bleibt daher ungewiss.''
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===Truppenstärke Pretins===
 
===Truppenstärke Pretins===
 
Die Stadt Pretin mag mit ihren sauber bestellten Äckern, den ausladenden Kornkammern und der ausgedehnten Stadt wenig wehrhaft erscheinen, doch der Schein trügt.  
 
Die Stadt Pretin mag mit ihren sauber bestellten Äckern, den ausladenden Kornkammern und der ausgedehnten Stadt wenig wehrhaft erscheinen, doch der Schein trügt.  
  
Pretin befehligt über nicht weniger als 2500 schwer gepanzerte Ritter, die allesamt mit ihrem Gefolge und weiteren Unterstützungstruppen auf über 12000 an der Zahl beziffert werden. Selbstverständlich halten sich nicht alle Ritter jederzeit in und um Pretin auf, jedoch kann durch ein ausgeklügeltes System an Boten und Brieftauben binnen weniger Tage gut drei Hundertschaften an Rittern auf die Beine gestellt werden, die vor den Feldern Pretins jeden Gegner durch bloße Präsenz in die Flucht zu schlagen vermag. Binnen jedes weiteren Tages verstärkt sich diese Einheit wiederum um mehrere dutzend Ritter.
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Pretin hält nicht weniger als 400 schwer gepanzerte Ritter unter Waffen; bezieht man ihr Gefolge und weitere Unterstützungstruppen mit ein, kommt man leicht auf eine Zahl von über 2000 Männern und Frauen. Selbstverständlich halten sich nicht alle Ritter ständig in und um Pretin auf, jedoch können durch ein ausgeklügeltes System von Boten und Brieftauben binnen weniger Tage gut drei Hundertschaften Ritter zusammengezogen werden, die vor den Feldern Pretins jeden Gegner schon durch ihre bloße Präsenz in die Flucht schlagen können. Mit jedem weiteren Tag kann diese Einheit noch um mehrere Dutzend Ritter verstärkt werden.
 
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Tatsächlich ist es kaum vorstellbar, dass eine Armee der geordneten Reihe von heranstürmenden Reitern etwas entgegen kann. Die schweren Lanzen durchbrechen selbst eisenbeschlagene Schilde und auf behelfsmäßige Stangen und Pflöcke der Verteidiger können die Reiter Pretins mit ihrer geordneten Schlachtordnung derart flexibel reagieren, dass sie auf ein schlichtes Hornsignal – geschlossen – die Angriffsrichtung ändern und so den Gegner z. B. von der Flanke her nehmen. Kaum eine Armee schaffte es seine Verteidigung so schnell neu zu formieren, so dass die Schwere Reiterei leichtes Spiel hat.  
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Tatsächlich ist es kaum vorstellbar, dass eine Armee der geordneten Reihe von heranstürmenden Reitern standhalten kann. Ihre schweren Lanzen durchbrechen selbst eisenbeschlagene Schilde, und auf behelfsmäßige Stangen und Pflöcke der Verteidiger können die Reiter Pretins mit ihrer gut eingespielten Schlachtordnung derart flexibel reagieren, dass sie auf ein schlichtes Hornsignal geschlossen die Angriffsrichtung ändern und so den Gegner z. B. von der Flanke her nehmen. Kaum eine Armee schafft es, ihre Verteidigung so schnell neu zu formieren, so dass die Schwere Reiterei ein leichtes Spiel hat.
  
 
==Handel==
 
==Handel==
Ein [[Pretiner Hengst]] ist im gesamten Reich Cor ein synonym für ein sehr schnelles Pferd. Es wird tatsächlich an vielen Botenstationen wie etwa [[Die blauen Reiter]], [[Pfeilbote]]oder [[Boten des Sturmfalken]]eingesetzt. Ebenso züchten die Ritter schwere Streitrösser, die stark genug sind eine schwere Panzerung zu tragen, zusätzlich noch den schwer gepanzerten Ritter samt Schild, Lanze und weiteren Waffen.  
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Die Rassenbezeichnung "[[Pretiner Hengst]]" gilt im gesamten [[:Kategorie:Mittelreich|Mittelreich]] als Synonym für ein sehr schnelles Pferd. Diese edlen Tiere werden tatsächlich von vielen Botendiensten wie etwa den "[[Blaue Reiter|Blauen Reitern]]", den "[[Pfeilboten]]" oder den "[[Boten des Sturmfalken]]" eingesetzt. Ebenso züchten die Ritter schwere Streitrösser, die stark genug sind, zusätzlich zu ihrem schwer gepanzerten Reiter samt Schild, Lanze und weiteren Waffen auch selbst noch eine schwere Panzerung zu tragen.  
  
Des Weiteren haben auch die Herstellung sämtlicher Waffen- und Rüstungstypen, die ein Ritter in der Schlacht gebraucht, in Pretin eine lange Tradition. Meisterschmieden für Schwerter, Äxte, Streitkolben, sowie Rüstschmieden für Reiter, Reittier und Schilde sind von exzellenter Qualität, wenn auch nur zu hohen Preisen verkäuflich.  
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Des Weiteren hat auch die Herstellung sämtlicher Waffen- und Rüstungstypen, die ein Ritter in der Schlacht gebraucht, in Pretin eine lange Tradition. Die Schwerter, Äxte und Streitkolben, die Rüstungen für Reiter und Reittier sowie die Schilde aus Pretins Meisterwerkstätten sind von exzellenter Qualität, wenn auch nur zu hohen Preisen zu erhalten.  
  
Zuletzt ist Pretin auch für sein herrliches Bier berühmt, dass nicht nur zu Zeiten des Großen Turniers reißenden Absatz findet. Das Bier ist sehr leicht – findet daher bei Zwergen überhaupt keinen Anklang – und wird oft anstelle von Wasser bei nahezu jeder Mahlzeit getrunken.  
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Zuletzt ist Pretin auch für sein herrliches Bier berühmt, das nicht nur zu Zeiten des [[#Das Große Turnier|Großen Turniers]] reißenden Absatz findet. Das Bier ist sehr leicht – weshalb es bei Zwergen überhaupt keinen Anklang findet – und wird anstelle von Wasser bei nahezu jeder Mahlzeit getrunken.  
  
 
==Politische Beziehungen==
 
==Politische Beziehungen==
 
===Beziehungen zum Baron===
 
===Beziehungen zum Baron===
Der Rat unterstützt den Baron in allen Belangen, die von der Kirche des Ignatus abgesegnet wurden. Tatsächlich ist dabei der Baron angehalten in Angelegenheiten für Pretin schlicht den Willen des Ignatus zu berücksichtigen oder lieber gleich seinen Mund zu halten.  
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Der Rat unterstützt den Baron der [[Malenei]] in allen Belangen, die von der Kirche des Ignatus abgesegnet wurden. Tatsächlich ist der Baron angehalten, in Angelegenheiten, die Pretin betreffen, schlicht den Willen des Ignatus-Ordens zu berücksichtigen oder lieber gleich seinen Mund zu halten.  
  
Die Ritter Pretins sind alleine aufgrund ihrer Truppenstärke und auch aufgrund ihrer weitestgehend autarken Lebensweise durchaus in der Lage diese Position gegenüber dem Baron zu vertreten.
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Die Ritter Pretins sind schon alleine aufgrund ihrer Truppenstärke und auch aufgrund ihrer weitestgehend autarken Lebensweise durchaus in der Lage, diese Position gegenüber dem Baron zu vertreten.
  
 
===Beziehungen zum Kaiser===
 
===Beziehungen zum Kaiser===
Kaiser Illiasan hat sich von vorne herein für die heilige Kirche des Ignatus ausgesprochen und hat alle geltenden Verträge vorbehaltlos unter seiner Herrschaft fortgeführt. Daher stehen auch die Ritter Pretins nach wie vor hinter ihrem Kaiser, entgegen der Tatsache, dass mit dem elfischen Blute in den Adern des Kaisers die rein menschliche Blutlinie des Kaiserreiches durchbrochen wurde. Aus diesem Grunde wird in der Stadt und vielleicht auch innerhalb des Rates der Fünf im Moment heftig diskutiert, ob man die alte Blutslinie (nur Menschen können bislang Ritter Pretins werden) beibehalten sollte, oder nicht.
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Kaiser [[Illiasan]] hat sich von vornherein für die heilige Kirche des [[Ignatus]] ausgesprochen und alle geltenden Verträge unter seiner Herrschaft vorbehaltlos fortgeführt. Daher stehen auch die Ritter Pretins nach wie vor hinter ihrem Kaiser, trotz der Tatsache, dass mit dem [[:Kategorie:Elfen|elfischen]] Blut in den Adern des Kaisers die rein [[:Kategorie:Menschen|menschliche]] Blutlinie des Kaiserreiches durchbrochen wurde. Aus diesem Grunde wird in der Stadt und vielleicht auch innerhalb des Rates der Fünf derzeit heftig diskutiert, ob man auch vor Ort die alte Blutlinie (nur Menschen können bislang Ritter Pretins werden) beibehalten sollte oder nicht.
  
===Beziehungen zu anderen Fürstentümer===
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==Beziehungen zu anderen Fürstentümern==
*'''Barden: '''
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===[[Barden]]===
Das kriegerische Fürstentum Barden ist Pretin schon seit langem ein Dorn im Auge. Die Krieger des Landes sind brutal, ihr Fürst kriegstreibend und die Bewohner in und um die Festung Arwingstein in Sachen Ehre, Mut und Frömmigkeit nicht besser als der durch Unrat verseuchte Burggraben um den sie hausen.
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Das kriegerische Fürstentum Barden ist Pretin schon seit langem ein Dorn im Auge. Die Krieger des Landes sind brutal, ihr Fürst kriegstreiberisch und die Bewohner in und um die Festung [[Arwingstein]] in Sachen Ehre, Mut und Frömmigkeit nicht besser als der durch Unrat verseuchte Burggraben, an dem sie hausen.
*'''Kaer: '''
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===[[Kaer]]===
Der Rat sieht mit Wohlwollen, dass auch andere Fürstentümer sich klar zur Kirche des Ignatus und deren Lebensregeln für einen Ritters entschieden haben. Ein Bündnis unterstützt sie untereinander und schafft für Barden eine „Zweifronten-Situation“, bei dem Barden gezwungen ist keinen von Beiden anzugehen.
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Der Rat sieht mit Wohlwollen, dass sich auch ein anderes Fürstentumer klar zur Kirche des Ignatus und deren Lebensregeln für einen Ritter bekennt. Ein Bündnis stützt sie untereinander und schafft für [[Barden]] eine Zweifronten-Situation, in der es gezwungen ist, keinen der beiden Bündnispartner anzugehen.
*'''Garringen: '''
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===[[Urtha]]===
Es existiert ein relativ loses Handelsabkommen, das in der Hauptsche den Tausch von Getreide, Fleisch und Bier gegen Eisenerzeugnisse, Erze und Befugnisse zum Roden des Nordhanges des Harratgebirges einschließt. Dabei ist Garringen klar, dass Pretin leicht über das Reich Cor seine Wahren beziehen könnte, und Pretin seinerseits ist klar, dass es sich mit Garringen möglichst gut stellen sollte, da ein jüngstes Bündnis zwischen Garringen und Barden leicht zu diplomatischen Schwierigkeiten führen könnte.
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Es existiert ein relativ loses Handelsabkommen, das in der Hauptsache den Tausch von Getreide, Fleisch und Bier gegen Eisenerzeugnisse, Erze und Befugnisse zum Roden des Nordhanges des [[Harratmassiv|Harratgebirges]] einschließt. Dabei ist Urtha klar, dass Pretin diese Waren auch leicht aus dem [[:Kategorie:Mittelreich|Mittelreich]] beziehen könnte, und Pretin seinerseits ist klar, dass es sich mit Urtha möglichst gut stellen sollte, da ein jüngst bekannt gewordenes Bündnis zwischen Urtha und [[Barden]] leicht zu diplomatischen Schwierigkeiten führen könnte.

Aktuelle Version vom 8. Februar 2011, 14:46 Uhr

Daten und Fakten
Lage: Fürstentümer
Einwohnerzahl: 7500 freie Bürger und Ritter
Regierung: Rat der Fünf,
Ritterliche Verwaltung des "Erbes Ehorns"
Stadteinteilung: Burg/Zentrum, Außenbezirke
Gilden und Schulen:

Die alte Wehrstadt Pretin ist im ganzen Mittelreich als die "Stadt der 1000 Banner" bekannt und geschätzt.

Wer sich dabei die Stadt selbst als ein Heer von Dächern und Türmen vorstellt, irrt. Der Name rührt von einem prunkvollen Fest von gigantischen Ausmaßen her. Gemeint ist das Große Turnier zu Pretin, das jedes Jahr einen Monat nach dem Sommerfest ausgerichtet wird. Die Stadt steht zu dieser Zeit in einem Meer von bunten Zelten, die jedes Jahr höher, größer und prachtvoller errichtet werden. Die Banner der einzelnen Fürsten, Ritter und fahrenden Leute haben den Begriff der 1000 Banner geprägt.

Stadtplan

Die Burg "Ehorns Thron" wurde schon im Jahre 87 nach Samon mit Bedacht auf einer kleinen Anhöhe über einer Quelle erbaut. Nach allen Seiten hin erblickt selbst das schärfste Auge nichts weiter als sanftes Hügelland, das sich nach Norden hin in die weite Ebene des Landes Cors erstreckt. Lediglich bei klarem Wetter sind die ersten Ausläufer des Harratgebirges am Horizont zu erblicken. Genau dieser Umstand war von vorne herein ausschlaggebend für den Standort dieser Burg - jede angreifende Armee, sei sie noch so vorsichtig, würde Tage, wenn nicht gar Wochen vor ihrem Erreichen der Burg entdeckt werden. Die schwere Reiterei der Ritter Pretins, würde in dieser Umgebung alles niedermachen, was eine Gefahr für die Burg darstellen würde.

Aufgrund dieser Lage hat es tatsächlich in der mittlerweile über 500-jährigen Geschichte Pretins noch keine Armee gewagt, gegen die Burg zu Felde zu ziehen.

Die eigentliche Burg wurde in den Jahren des Friedens Anziehungspunkt für viele arme und verstoßene Bauern, vor allem aus Barden und Urtha; auch Leibeigene der Großbauern aus Schleebruch waren darunter. Die Burg wuchs zu einer kleineren Stadt heran und erweiterte schließlich ihre Burgmauern zu Stadtmauern. Felder wurden rings um die neu entstandene Stadt bestellt, und Holz und Stein mit langen Transportzügen aus dem Harratgebirge herbeigeschafft. Die früheren Burgmauern wurden an sieben Stellen durch Tore durchbrochen, und der Burginnenhof wandelte sich mit der Zeit zu einem Stadtzentrum, so dass seither jedes größere Geschäft, jeder Vertrag und jeglicher Zwist vor den Augen der Herren der Burg abgewickelt werden musste.

Das Zentrum

Das Zentrum der Stadt wird durch die hohen Mauern der alten Burg umschlossen. Dank der zahlreichen Tore und des recht weitläufigen Innenhofs wirkt dies jedoch keinesfalls bedrohlich oder düster, sondern das bunte Treiben auf den Straßen wird durch Banner, Wimpel und Bemalungen an bzw. zwischen den Steinwänden aufgenommen und sogar verstärkt. Die gesamte Stadt scheint zu pulsieren, wobei das "Herz" dieser Stadt sicherlich der zentrale Brunnen und das daneben liegende Hauptgebäude des "Rates der Fünf" ist. Große Ställe und Pferde sucht man hier im Zentrum vergebens; lediglich die edlen Streitrösser der Fünf und deren Leibwache stehen in einem abgelegenen Teil des Burginnenhofs. Alle anderen Stallungen befinden sich am äußersten Rand der Stadt oder sogar noch weiter außerhalb auf einem eigens eingerichteten Hof in den Ebenen.

Direkt neben dem Hauptgebäude wurde eine reich geschmückte Kirche des Ignatus errichtet, unter der der Sage nach eine weit verzweigte Krypta aus dem felsigen Untergrund gehauen wurde, die die Gebeine des Ehorn und aller folgenden Ratsritter aufbewahren soll.

Der Rat der Fünf beschloss vor nicht ganz 100 Jahren, dass der Großteil der Burg verkauft und so die Räume der Burg bestmöglich ausgenutzt werden sollten. Neben herrschaftlichen Wohnungen an der Innenseite der Burgmauern gibt es auch zwei besondere Läden in Pretin, die alleine schon eine Reise wert sind:

Krämer "Turmspitz"

Der Laden "Turmspitz" befindet sich, wie der Name schon andeutet, in einem der drei großen Burgtürme. Vom Keller bis zum Giebel wurde er von dem Halbling Samlusch Frostein gekauft. Samlusch Frostein ist schon über 100 Jahre alt und ein gnadenloser Händler. Es wird gesagt, dass er vor allem Tauschgeschäfte liebt, die er meisterlich zu seinem Vorteil ausnutzen kann. Alle Ebenen des Turms sind mit Tausenden alten, verstaubten Gegenständen angefüllt - jeder von ihnen mit seiner eigenen interessanten Geschichte. Leider zeigten sich bei dem Händler in den letzten Jahren immer stärkere Auswirkungen des Alters, und er verkaufte unter anderem wertvolle Manuskripte, alte Schatzkarten und seltene elfische und zwergische Gegenständen weit unter Wert. Im Nachhinein ärgerte er sich so sehr darüber, dass er dabei fast den Tod fand. Zur Zeit erleben ihn die Bürger von Pretin als einen verbitterten und immer noch über sich selbst verärgerten kleinen Giftzwerg, der noch dazu edlen Feentränen und dem scheußlichen Steinlausschnaps nicht abgeneigt ist.

Übrigens: Wer immer auf die Idee kommt, ihn mit Samlusch "Frosch-Stein" anzureden, der sollte schleunigst die Beine in die Hand nehmen und rennen!

Alchemist "Heptalon"

Furgarion Heptalon ist Meisterheiler und Spezialist im Behandeln von Krankheiten, Giften und Knochenbrüchen.

An seinen Namen ist dieser Mann von knapp fünfzig Jahren sicherlich nachträglich gekommen, seine Fähigkeiten im Umgang mit Tinkturen, Salben und Verbänden sind weit über die Stadtgrenzen Pretins hinaus berühmt.

Er lebt direkt über dem alten – damals einzigen – Nordtor und besitzt neben privaten Räumen gleich drei Behandlungszimmer, einen Ruheraum und ein gut sortiertes Labor. Mit der Unterstützung zweier Gehilfen versorgt er die Leiden und Gebrechen der gesamten Stadt und findet sogar noch etwas Zeit, sich seinen eigenen Studien über die Erfindung von neuen besseren Heiltinkturen und Salben Gedanken zu machen.

Er wird selbst unter Kollegen – oder Konkurrenten – auch deshalb so hoch geschätzt, weil er aus Überzeugung alle seine Erkenntnisse teilt und andere davon profitieren lässt. So gestattet er es beispielsweise gegen einen kleinen Obolus, sein Labor zu verwenden, einige Rezepte in seinen eigens angefertigten Büchern nachzuschlagen oder ihn jederzeit – unter Kollegen kostenlos – um Rat zu fragen.

Die Behandlung einer Krankheit nimmt Furgarion Heptalon sehr ernst; stets bestimmt er Ort, Lage, Raumluft und Nahrung während der Behandlung, mischt speziell für jeden Patienten seine Arznei und fordert die Einhaltung sämtlicher aufgestellter Regeln von seinen Patienten gnadenlos ein.

Es sei hier gesagt, dass dies in den allermeisten Fällen auch tatsächlich der schnellste und effektivste Weg der Besserung ist.

Gerüchten zufolge ist er auch der Leibarzt der Ratsherren von Pretin und besitzt sogar noch einen alten Geheimgang durch die Nordmauer direkt in die Ratshalle der eigentlichen Burg. Von lebensverlängernden Maßnahmen, Hexenwerk und dem Einsatz von Magie will Heptalon übrigens nichts wissen; er verabscheut den unnatürlichen Weg der Wund- und Krankheitsheilung und stellt letztlich die tatsächliche Genesung des Geistes nach einer solchen "unnatürlichen Heilung der Beschädigung des Körpers" in Frage.

Herrschaftssystem

Die Burg "Ehorns Thron" ist streng genommen eine befestigte letzte Ruhestätte des ersten Ritters aus dem Orden des Ignatus. Ehorn Weißfels war es, der den Priestern zeitlebens die Treue schwor. Er versammelte binnen weniger Jahre eine ganze Schar gutmütiger Ritter um sich, die sich mit ihm für den Orden des Ignatus einsetzten. Er zog als fahrender Ritter mit seinen Mannen durch die Lande und focht gegen zahllose wilde Ungeheuer und plündernde Horden. Damit weckte er beim einfachen Volk derart viel Zuversicht und Freude, dass ohne Übertreibung gesagt werden kann, dass Ehorn Weißfels den Glauben an Ignatus und die damit verknüpfte heilige Kirche in ganz Cor wie einen Flächenbrand verbreitete. Der Orden dankte es den Rittern durch hohe finanzielle Zuwendungen und Schenkungen ganzer Landstriche.

Auf seinem Sterbebett ernannte Ehorn Weißfels fünf der tapfersten Ritter seines Gefolges als seine "Söhne im Geiste" und teilte jenen Fünfen unter Ausschluss der anderen Ritter die Vision eines glücklichen, goldenen Landes mit. Die Fünf schworen Ehorn auf ewig die Treue und verbanden diesen Schwur mit einzigartigen Siegelringen, die von Ritter zu Ritter weitergegeben werden sollten, um an dieser Vision weiterzuarbeiten.

Der Rat der Fünf

Eben dieser kleine Zirkel tapferer Männer regiert noch heute. Es ist bislang noch nie ein Gerücht über Verrat, Missgunst oder Intrige laut geworden, und es scheint, als sei der "gute Geist Ehorns" und seine Vision eines guten, goldenen Landes zum Greifen nahe.

Die Ritter beraten über wichtige Belange stets gemeinsam, ernennen vertrauensvolle Verwalter und öffnen selbst einfachen Leuten Tür und Tor, hören deren Leid und Kummer an und versuchen stets zu vermitteln. Selbstverständlich ranken sich um Ehorns Ringe die sagenhaftesten Geschichten, die jedoch eher in den Kneipen und auf den Festen Gehör finden, als dass ihnen jemand ernsthaft nachgehen würde. Dennoch sollen hier einige der Gerüchte genannt werden, um die Fantasie der einfachen Leute zutage zu bringen:

  • Jeder der fünf Ringe beherbergt jeweils ein Stück der Seele Ehorns. Kommen alle fünf Träger zusammen, erscheint der Geist, und so befiehlt er noch heute, wie die Fünf zu entscheiden haben.
  • Die Ritter sind längst keine Menschen mehr, sondern Engel, die dank der Ringe Menschengestalt annehmen können.
  • Die Ringe zwingen jeden Betrachter, die reine Wahrheit auszusprechen. Der Träger ist vor jeder Art von Täuschung gefeit.

Das Große Turnier

Neben allen anderen Turnieren, die im gesamten Mittelreich regelmäßig ausgetragen werden, sei es nun in Kalesch, Adar oder Barden, gehört das Große Turnier in Pretin zu den herausragendsten kämpferischen Wettstreiten der Menschen auf Ganthor. Während sich Kalesch eher auf den Prunk und Protz ganzer Heerlager bzw. auf herausragende, bühnenreife Spektakel mit Massenschlachten spezialisiert hat, kämpft in Pretin jeder Ritter alleine für sich.

Die Recken müssen sich sowohl im Kampf auf Reittieren (Pferd, Reitechse, selten auch Greif oder Pegasus) als auch im Kampf zu Fuß bewähren. Sie müssen Geschicklichkeit, Mut und den Willen zeigen, sich gegen andere durchzusetzen. Nicht selten enden daher Kämpfe in Pretin mit der völligen Erschöpfung bis hin zu gelegentlichen Todesfällen – in Kalesch nahezu undenkbar. Die Zahl der Bewerber steigt von Jahr zu Jahr derart an, dass Vorentscheidungen in Form von Massenschlachten mit stumpfen Waffen durchgeführt werden müssen, um danach das eigentliche Turnier zu beginnen.

Der außerordentlich gute Ruf dieses Turniers hat auch dazu beigetragen, dass die Region weit über die Grenzen des Fürstentums hinaus bekannt wurde und zu dieser Zeit Hunderte von Schauspielern, Gauklerzügen und fahrenden Händlern anlockt, die die überschaubare Stadt um gut das Zehnfache anwachsen lassen. Hinzu kommt pro Ritter ein Gefolge von im Schnitt gut einem Dutzend Männern und Frauen, so dass es scheint, Pretin würde sich jedes Jahr auf einen gewaltigen Krieg vorbereiten.

Die Ritter Pretins

Jeder wohlhabende Bürger Pretins hat die Möglichkeit, seine Söhne oder auch Töchter einem Ritter Pretins zur Ausbildung zu überstellen. Die Ausbildungszeit ist lange und entbehrungsreich. Mitunter sehen die Kinder ihre Familie für mehrere Jahre nicht mehr. Inhalte der Ausbildung sind neben dem Kampf, der Reitkunst und ritterlicher Sitte auch die Glaubensinhalte der heiligen Kirche des Ignatus, "Dämonenkunde" (insbesondere Kreaturen der Todesmagie), das Rechtswesen des Mittelreichs sowie Sagen und Legenden über die Entstehung der Welt. Die Vermittlung von Grundkenntnissen in Lesen, Schreiben und Rechnen versteht sich bei dem allgemein recht guten Bildungsstand des Bürgertums im gesamten Reich fast von selbst.

Der beauftragte Ritter steht mit seinem Namen und seinem Ruf für seinen Zögling ein und lehrt ihn nach bestem Wissen und Gewissen. Mit der Erlaubnis zur der Teilnahme am Großen Turnier und der anschließenden Bekanntgabe von Erfolg oder Misserfolg wird der Zögling aus den Diensten des Ritters entlassen und bekommt von ihm als Abschluss meist Schwert, Schild und Waffenrock samt ritterlichem Wappen. Nicht selten erwählen auch Fürsten aus den anderen Fürstentümern bei diesem Turnier ihre künftigen Gefolgsleute, so dass das Turnier einen durchaus sehr ernst zu nehmenden Hintergrund für die Zukunft des jungen Ritters bedeuten kann. Ein erfahrener Lehrmeister würde seinen Schüler daher niemals allzu früh in das Turnier schicken, da alleine schon die hohen Preisgelder auch alte Hasen anlocken, die schnell die jungen Träume des Schützlings jäh beenden könnten.

Es heißt, dass der Rat der Fünf jedes Jahr einige junge Ritter in Augenschein nimmt und deren weiteren Lebensweg genau verfolgt. Ob diese tatsächlich in späteren Jahren Anwärter auf eben diese Posten werden, konnte noch nie lückenlos verfolgt werden und bleibt daher ungewiss.

Truppenstärke Pretins

Die Stadt Pretin mag mit ihren sauber bestellten Äckern, den ausladenden Kornkammern und der ausgedehnten Stadt wenig wehrhaft erscheinen, doch der Schein trügt.

Pretin hält nicht weniger als 400 schwer gepanzerte Ritter unter Waffen; bezieht man ihr Gefolge und weitere Unterstützungstruppen mit ein, kommt man leicht auf eine Zahl von über 2000 Männern und Frauen. Selbstverständlich halten sich nicht alle Ritter ständig in und um Pretin auf, jedoch können durch ein ausgeklügeltes System von Boten und Brieftauben binnen weniger Tage gut drei Hundertschaften Ritter zusammengezogen werden, die vor den Feldern Pretins jeden Gegner schon durch ihre bloße Präsenz in die Flucht schlagen können. Mit jedem weiteren Tag kann diese Einheit noch um mehrere Dutzend Ritter verstärkt werden.

Tatsächlich ist es kaum vorstellbar, dass eine Armee der geordneten Reihe von heranstürmenden Reitern standhalten kann. Ihre schweren Lanzen durchbrechen selbst eisenbeschlagene Schilde, und auf behelfsmäßige Stangen und Pflöcke der Verteidiger können die Reiter Pretins mit ihrer gut eingespielten Schlachtordnung derart flexibel reagieren, dass sie auf ein schlichtes Hornsignal geschlossen die Angriffsrichtung ändern und so den Gegner z. B. von der Flanke her nehmen. Kaum eine Armee schafft es, ihre Verteidigung so schnell neu zu formieren, so dass die Schwere Reiterei ein leichtes Spiel hat.

Handel

Die Rassenbezeichnung "Pretiner Hengst" gilt im gesamten Mittelreich als Synonym für ein sehr schnelles Pferd. Diese edlen Tiere werden tatsächlich von vielen Botendiensten wie etwa den "Blauen Reitern", den "Pfeilboten" oder den "Boten des Sturmfalken" eingesetzt. Ebenso züchten die Ritter schwere Streitrösser, die stark genug sind, zusätzlich zu ihrem schwer gepanzerten Reiter samt Schild, Lanze und weiteren Waffen auch selbst noch eine schwere Panzerung zu tragen.

Des Weiteren hat auch die Herstellung sämtlicher Waffen- und Rüstungstypen, die ein Ritter in der Schlacht gebraucht, in Pretin eine lange Tradition. Die Schwerter, Äxte und Streitkolben, die Rüstungen für Reiter und Reittier sowie die Schilde aus Pretins Meisterwerkstätten sind von exzellenter Qualität, wenn auch nur zu hohen Preisen zu erhalten.

Zuletzt ist Pretin auch für sein herrliches Bier berühmt, das nicht nur zu Zeiten des Großen Turniers reißenden Absatz findet. Das Bier ist sehr leicht – weshalb es bei Zwergen überhaupt keinen Anklang findet – und wird anstelle von Wasser bei nahezu jeder Mahlzeit getrunken.

Politische Beziehungen

Beziehungen zum Baron

Der Rat unterstützt den Baron der Malenei in allen Belangen, die von der Kirche des Ignatus abgesegnet wurden. Tatsächlich ist der Baron angehalten, in Angelegenheiten, die Pretin betreffen, schlicht den Willen des Ignatus-Ordens zu berücksichtigen oder lieber gleich seinen Mund zu halten.

Die Ritter Pretins sind schon alleine aufgrund ihrer Truppenstärke und auch aufgrund ihrer weitestgehend autarken Lebensweise durchaus in der Lage, diese Position gegenüber dem Baron zu vertreten.

Beziehungen zum Kaiser

Kaiser Illiasan hat sich von vornherein für die heilige Kirche des Ignatus ausgesprochen und alle geltenden Verträge unter seiner Herrschaft vorbehaltlos fortgeführt. Daher stehen auch die Ritter Pretins nach wie vor hinter ihrem Kaiser, trotz der Tatsache, dass mit dem elfischen Blut in den Adern des Kaisers die rein menschliche Blutlinie des Kaiserreiches durchbrochen wurde. Aus diesem Grunde wird in der Stadt und vielleicht auch innerhalb des Rates der Fünf derzeit heftig diskutiert, ob man auch vor Ort die alte Blutlinie (nur Menschen können bislang Ritter Pretins werden) beibehalten sollte oder nicht.

Beziehungen zu anderen Fürstentümern

Barden

Das kriegerische Fürstentum Barden ist Pretin schon seit langem ein Dorn im Auge. Die Krieger des Landes sind brutal, ihr Fürst kriegstreiberisch und die Bewohner in und um die Festung Arwingstein in Sachen Ehre, Mut und Frömmigkeit nicht besser als der durch Unrat verseuchte Burggraben, an dem sie hausen.

Kaer

Der Rat sieht mit Wohlwollen, dass sich auch ein anderes Fürstentumer klar zur Kirche des Ignatus und deren Lebensregeln für einen Ritter bekennt. Ein Bündnis stützt sie untereinander und schafft für Barden eine Zweifronten-Situation, in der es gezwungen ist, keinen der beiden Bündnispartner anzugehen.

Urtha

Es existiert ein relativ loses Handelsabkommen, das in der Hauptsache den Tausch von Getreide, Fleisch und Bier gegen Eisenerzeugnisse, Erze und Befugnisse zum Roden des Nordhanges des Harratgebirges einschließt. Dabei ist Urtha klar, dass Pretin diese Waren auch leicht aus dem Mittelreich beziehen könnte, und Pretin seinerseits ist klar, dass es sich mit Urtha möglichst gut stellen sollte, da ein jüngst bekannt gewordenes Bündnis zwischen Urtha und Barden leicht zu diplomatischen Schwierigkeiten führen könnte.