Merrasebene

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Entstehung

Bis zum Einschlag des Meteors weit im Osten war dort wo heute die gewaltige Merrasebene liegt, das Land vom restlichen Weiten Hügelland kaum zu unterscheiden. Doch durch die Erschütterung riss hier die Erde an hunderten Stellen auf und blies heißes Wasser und Dampf dutzende Schritt weit in die Luft. Die Menschen, die Orks und all die anderen Wesen versuchten, die wenigen Häfen an der Westküste zu erreichen, oder flohen nach Norden oder Süden. Ihre Flucht endete meist in einem grausamen, qualvollen Tod, da das kochende, schlammige Wasser rasend schnell anstieg und den Flüchtlingen den Weg abschnitt. Bald blieben nur zahlreiche kleine Inseln in einem einzigen Fluss. Doch auch diese Inseln wurden nach und nach von dem heißen Brei aufgeweicht und fortgeschwemmt, so dass die Lebewesen darauf zugrunde gingen. Alte Sagen erzählen von drei großen namenlosen Siedlungen - zwei der Menschen und einer der Orks -, die in diesen Tagen mitsamt ihren Bewohnern im Schlamm versanken.

In den folgenden Jahren fanden eisige Flüsse aus dem Norden und dem östlichen Nebelgebirge den Weg in die immer noch kochend heiße Ebene und kühlten sie etwas ab. Durch den Zufluss stieg der Wasserspiegel erneut, und wie ein übervolles Fass ergoss sich der warme Schlamm in das westliche Meer.

Landschaft

Die Merrasebene ist heute ein Zusammenschluss hunderter kleiner Seen, die insgesamt ein Moor von unglaublichem Ausmaß bilden. Es erstreckt sich unterhalb der letzten Ausläufer der Frostzacken von der Küste her 200 Meilen in das Landesinnere bis zu den ersten Ausläufern des Nebelgebirges. Nach Süden hin dehnt es sich fast 100 Meilen aus, bis es fließend in das Hügelland übergeht. Schnee ist hier selbst in der kalten Winterzeit kaum zu finden, allenfalls in den nördlichen und östlichen Regionen, in denen die kalten Flüsse der Frostzacken in die Merrasebene münden. Zur Küste hin fällt die Ebene leicht ab, und die Flüsse entwickeln sich stellenweise zu Wildwassern mit enormer Breite. Lediglich kühnsten Seemännern ist es dank günstiger Winde und ausdauernden Ruderern gelungen, eine schiffbare Passage zu finden. Die Gewässer sind in dieser Region meist lauwarm, stellenweise sogar kochend heiß; Grund hierfür sind einige heiße Quellen, die über das gesamte Jahr das Wasser der Merrasebene aus großer Tiefe heraus erwärmen.

Klima

Die Gegend wird ganzjährig durch das Wasser erwärmt, das die die Temperaturunterschiede der Jahreszeiten in dem Sinne ausgleicht, dass es höchstens in den Sommermonden sehr schwül werden kann, während die Wintermonde lediglich bei Gewittern kühl werden können. Zu jeder Zeit steigt lichter Nebel aus den dunkelgrünen, sumpfigen Mooren der Ebene auf, was Fernsicht bei Windstille unmöglich macht. Riesige Regen- und Gewitterfronten stauen sich vom Meer her vor dem Nebelgebirge auf und machen dieses Gebiet zu einem der klimatisch gesehen unfreundlichsten auf ganz Ganthor.

Pflanzen und Tiere

Laut einigen Gelehrten sind die heißen Quellen der Grund, warum das Mündungsdelta der Merrasebene so fischreich ist. Eigentlich ein Segen für die hier ansässigen Menschen, sind die hohen Fischvorkommen jedoch auch bei einigen riesigen Raubtieren beliebt, die schon oft ein kleines Boot mit einem Fisch verwechselt haben. Aufgrund der ungewöhnlich hohen Temperatur in dieser Gegend trifft man in der gesamten Region auf ebenso ungewöhnliches Getier: Krokodile, Schlangen, Wasserbüffel und eine Flusspferd-Spezies sind nur einige unter ihnen. Tausende von Vögeln haben die Region für sich entdeckt und nutzen sie in den Frühlingsmonden als Brutplatz; einige Arten harren sogar in den kalten Wintermonden an den heißen Quellen aus. Mücken, Libellen und Falter aller Art suchen Warmblüter ganzjährig heim und können nur mit kostspieligen alchemistischen Tinkturen dauerhaft vertrieben werden.

Ebenso suchen die riesigen Frostwürmer seit einiger Zeit die Ebenen auf, um ihre Eier zu legen. Seitdem sie die heißen Quellen als Brutplatz für sich entdeckt haben, ist ihre Population drastisch gestiegen, denn paradoxerweise kann der Nachwuchs der Frostwürmer nur bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt schlüpfen. Daher kann ein Frostwurm nur sterbend seine Eier legen oder aber in der Nähe dieser heißen Quellen. Den ausgewachsenen Frostwurm kann dies jedoch ebenso das Leben kosten, da diese Wesen warme Temperaturen überhaupt nicht vertragen. Dennoch wagten sich sogar schon einige solche Tiere weiter in die Merrasebene hinein.

Siedlungen

Es waren einfache menschliche Siedler, die, getrieben von plündernden Orks, vom Osten her die Ebenen erschlossen. Nachdem ihre Wägen in den morastigen Ebenen versunken waren, bauten sie sich aus Schilf und Holz behelfsmäßige Hütten. Fieber sowie giftige Tiere und Pflanzen rafften zahlreiche Siedler dahin, bis genügende alchemistische Kenntnis über die sonderbare Gewächse des Sumpfes vorhanden war, um die Überlebenden vor den schlimmsten Seuchen schützen zu können. Mit der Zeit wurden immer neue Teile des Sumpfes erschlossen, kleinere trockene Inseln im Moor gefunden und dauerhafte Pfahlbauten inmitten des Moors errichtet. Leider mussten die Siedler entdecken, dass sie selbst hier vor den Orks der Ebenen nicht sicher waren. Einige Stämme hatten sich schon lange Zeit vor den Menschen in den Sümpfen eingelebt und beanspruchten sie für sich. Ihre Überfälle sind nicht vorherzusehen, daher gleichen heute die Pfahlbauten und kleinen Inseln im Moor wahren Festungen aus Holz und Lehm. Neben diesen beiden Rohstoffen gibt es nur noch das mehr als mannshohe Schilf und die Haut der Echsen und Wasserbüffel. An Nahrung stehen den Menschen Fisch, verschiedene Wurzeln und Wassergräser sowie Vögel, Reptilien und selten die großen Büffel zur Verfügung.

Kultur und Kult

Die Menschen in der Merrasebene sind sicherlich als ein eigenes kleines Volk zu betrachten. Seit jeher waren sie auf sich alleine gestellt und haben es gelernt, in dieser unwirtlichen Region Ganthors zu überleben. Dies hat sicherlich ihren Stolz und auch ihren Eigensinn geprägt. Ebenso kommen sie mit neuen Situationen besser als manch anderer Menschenschlag zurecht. Trotz oder gerade wegen der harten Arbeit und vielen Entbehrungen herrscht ein starker Gottglaube. Die Hauptgötter des Mittelreichs sind ebenso wie die Titanen des Nordens bekannt und werden nebeneinander verehrt. Dies führt regelmäßig zu Streitereien innerhalb eines Dorfes, jedoch wird sich schnell auf tatsächlich Wichtiges, nämlich das tagtägliche Überleben, besonnen. Mit den großen Alchemisten aus ganz Ganthor kamen ebenso wie die Diebesgilden auch Gruppen von Dämonenanbetern, die seither auf der Suche nach neuen Krankheiten und Seuchen von Dorf zu Dorf ziehen.

Zitate

"Die orkischen Späher verstecken sich nicht etwa besser, es ist nur so: Die Gegend hier stinkt und ist gar grässlich anzusehen... Darin liegt ihr Vorteil!" (Jäger der Merrasebene)
"Wir sind nicht unfreundlich... Wir wollen nur unsere Ruhe, kapiert?!" (Wache aus Moobrug)
"Ich drehte mich um, und dann sah ich es... Der Nebel wurde zehn Schritt vor mir innerhalb eines Augenschlages zu Schnee! Die Sumpfgräser bekamen einen Panzer aus Eis, und eisige Kälte stach mitten in mein Herz... Dann bin ich nur noch gerannt." (Fallensteller; erster Bericht über einen Frostwurm in der Merrasebene; Archiv im Ratshaus in Moobrug)

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